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0519 - Das Auge von Atlantis

0519 - Das Auge von Atlantis

Titel: 0519 - Das Auge von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Vorwürfe schossen mir durch den Kopf und ließen mir das Blut unter die Schädeldecke steigen. Ich hätte die alte Dame nicht mit Sandra allein lassen sollen, um David Ball, den Bleichen, zu verfolgen. Gebracht hatte es mir nichts. Ball war in ein gefährliches Auge gerissen worden und in dessen Pupille zerplatzt.
    Das Aus für meinen Informanten!
    Ich war wieder zurück in die Videothek gelaufen und sah die furchtbare Szene, ohne etwas dagegen unternehmen zu können.
    Sarah Goldwyn hatte den Kopf in den Nacken gedrückt. Sie stand innerhalb des Quadrats und starrte schräg in die Höhe gegen die Decke. Ob sie mich dabei erkannte, konnte ich nicht sagen. Jedenfalls zeichnete sich auf ihren Zügen nichts dergleichen ab. Darin waren nach wie vor der Schrecken und die Angst zu lesen.
    Wie war sie in diese ausweglose Lage hineingeraten? Lady Sarah mußte in den Boden gesunken sein, über den ich ebenfalls schon gegangen war, ihn jedoch als völlig normal kennengelernt hatte.
    Wenn Lady Sarah nun in der Tiefe steckte, mußte er sich einfach verändert haben. Oder hatte man ihn magisch verändert? So etwas gab es. Das war an den Stellen möglich, wo zwei Welten aufeinander trafen.
    Ein Pandämonium wie unter meinen Füßen und die normale Welt, in der ich mich befand.
    Normalerweise hätte Sarah Goldwyn tot sein müssen. In einer Lage wie der ihren war es praktisch unmöglich, Atem zu holen und normal weiterzuleben – aber es gab auch Ausnahmen. Ich selbst hatte sie bei meinen Ausflügen in die schrecklichen Welten kennengelernt. Da konnte man existieren und leben inmitten einer Schar von Monstren.
    Sarah Goldwyn aber bewegte sich nicht. Die beiden Knochenhände hielten sie, die Hände waren gespannt, in den Gesichtern der Skelette standen die Mäuler offen.
    Ich schaute mir die übrigen Monstren an. Sie sahen schlimm aus.
    Zombie- und ghoulhafte Gestalten. Widerlich wie auch die Mutanten, die sich in den Reigen des Schreckens einreihten.
    Wer hatte ihn geschaffen?
    Eigentlich kam eine Person in Frage.
    Sandra, die Besitzerin dieser außergewöhnlichen Videothek, die von einer normalen nicht zu unterscheiden war. Möglicherweise lag es doch am Untergrund. Er setzte sich aus zahlreichen Quadraten zusammen, deren mattsilbrige Spiegelfarbe mir bereits beim ersten Besuch besonders aufgefallen war.
    Ein scharfes Hüsteln riß mich aus meinen Gedanken. Ich drehte mich um.
    Der Bobby, der mir behilflich gewesen war, erschien und nickte mir zu. Er wollte die Videothek ebenfalls betreten, ich breitete die Arme aus und stoppte ihn mit dieser Geste.
    »Was… was ist denn los, Sir?« fragte er. Seine Augenlider zuckten dabei.
    »Bleiben Sie draußen und sorgen Sie dafür, daß niemand den Laden hier betritt.«
    »Gibt es einen Grund?«
    »Ja.«
    Er wollte natürlich wissen, wie dieser Grund hieß oder aussah. Ich teilte ihm nichts mit. Für mich war es wichtig, das Rätsel des Raumes zu lösen, und natürlich auch das Rätsel des geheimnisvollen blauen Auges, das in einem unmittelbaren Zusammenhang mit dem vor über 10.000 Jahren versunkenen Kontinent Atlantis stehen mußte.
    Ich hatte schon ein ungutes Gefühl, als ich den rechten Fuß anhob und ihm zum ersten, zögernden Schritt nach vorn setzte. War der Boden normal hart, war er vielleicht weich? Würde er nachgeben und mich ebenfalls verschlingen?
    Mein Herz klopfte schneller, als ich den Fuß in Richtung Boden schob. Hinter mir vernahm ich die Schritte des Polizisten. Dem Bobby schien es nicht geheuer zu sein, denn er zog sich zurück.
    Ich bekam Kontakt.
    Der erste leichte Druck, mein strenger Blick, genau auf den rechten Fuß gerichtet – und ich hatte Glück.
    Ich sackte nicht ein. Der Boden war hart wie immer. Er gab um keinen Millimeter nach.
    Ein tiefes Durchatmen, das Klopfen meines Herzens nahm ab, die ungeheure Belastung wurde verdrängt. Ich freute mich darüber, daß nichts geschehen war.
    Noch hatte ich nur einen ersten Versuch unternommen. Der linke Fuß stand auf der Tür. Sehr langsam zog ich das Bein nach, stellte den Fuß ebenfalls auf den Boden und atmete wieder tief durch.
    Kein Einsacken innerhalb des Quadrates. Ich stand genau über einem Monstrum, dessen Gesicht furchtbar aussah. Es war bleich wie angegrauter Kalk. Der Unhold schien geradewegs aus dem Grab gestiegen zu sein. Die Haut hing an einigen Stellen in Fetzen über seinen vorstehenden Wangenknochen. Der Mund war sehr breit und zu einem häßlichen Grinsen verzogen. Das Monstrum schien sich über

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