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0519 - Das Auge von Atlantis

0519 - Das Auge von Atlantis

Titel: 0519 - Das Auge von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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überdeutlich. Das verzerrte Gesicht meiner alten Freundin Sarah Goldwyn, im Gegensatz dazu auch den Triumph auf den Zügen der Atlanterin, und ich spürte zum erstenmal den fürchterlichen Druck, der mich zu Boden preßte und mir den Atem nahm.
    Das war es dann gewesen!
    Noch einmal riß ich überweit die Augen auf und starrte gegen und in die Wand.
    Jane war näher gekommen. Zum Greifen nahe. Überdeutlich kristallisierte sich ihre Gestalt hervor, fast schon monströs, denn sie war dabei, sich zu verwandeln.
    Ihr Gesicht bestand aus einer Mischung von Skelettschädel und normaler Haut.
    Über mir brach die Decke ein.
    Ich schrie auf, Lady Sarah ebenfalls, und der gewaltige Druck preßte uns beide nach vorn.
    Wie im Krampf hielt ich Sandra fest. Sie hatte sich nicht mehr gegen die Magie gestemmt, sie wollte nicht mehr leben, dann sollte sie auch zusammen mit uns sterben.
    Ich wunderte mich darüber, daß ich in diesen schlimmen Augenblicken keinerlei Todesangst empfand. Wahrscheinlich übertrafen die äußeren Einflüsse meine innere Angst. Vielleicht war das Sterben eben nur das Hineingleiten in eine andere Welt, ohne schmerzhaften Übergang.
    Ich jedenfalls hatte den Eindruck, durch das Reich der Toten zu schwimmen.
    Andere Dinge zählten nicht mehr. Keine Lady Sarah, nicht die Seherin, auch nicht Jane Collins, obwohl ich ihre Stimme hörte, und zwar sehr deutlich.
    »John, wir haben es geschafft!«
    Ich öffnete die Augen. Nein, ich hielt sie bereits offen, konnte aber jetzt erst sehen.
    Jane stand vor mir.
    Sie lächelte, in ihren Augen las ich eine unbändige Freude. Ich vernahm auch ein leichtes Hüsteln, das Lady Sarah ausgestoßen hatte, und eine schrille Jungenstimme.
    »Ich werd’ nicht mehr. Das ist der reine Wahnsinn! Das ist verrückt!«
    Daß Mickey den Kommentar gesprochen hatte, erfuhr ich erst später. Jane rüttelte mich durch und wiederholte des öfteren einen Satz:
    »Komm zu dir, Junge! Komm zu dir! Ich bitte dich…«
    Ich ging. Tastend, wie ein Anfänger oder jemand, der lange im Bett eines Krankenhauses gelegen hatte. Meine Sohlen schleiften über den Boden. Im Kopf spürte ich einen harten Druck. Das Schlagen des Herzens empfand ich als überlaut. Da war ein Stuhl, auf den ich mich setzte.
    »Geht es dir jetzt besser?« Jane stand vor mir. Sie hatte sich etwas gebückt, um mich anschauen zu können.
    »Ja, vielleicht. Ich…«
    »Weißt du immer noch nicht, wo du dich befindest, John?«
    Ich hob die Schultern.
    »Schau dich mal um.«
    Das tat ich auch und spürte, wie es heiß in mir hochstieg. Plötzlich wußte ich Bescheid.
    Ich befand mich in einem Kino, das ich kannte.
    Im Hinterzimmer des Höllenparadieses!
    »Ja, ja!« hörte ich Sarah Goldwyns Stimme. »Manchmal hat unser guter Geisterjäger eben seine Schwierigkeiten. Du wirst auch nicht mehr jünger, wie?«
    »Ich weiß auch nicht.« Verwirrt fuhr ich durch mein Gesicht. »Bin ich tatsächlich wieder in der normalen Welt?«
    »Genau, John. Im stinkenden London. Und Jane hat es geschafft, die Magie aufrechtzuerhalten. Sie zog uns im letzten Augenblick durch die verdammte Wand.«
    »Im letzten Augenblick«, wiederholte ich leise. »Da hast du wirklich recht, Sarah. Ich dachte schon, daß alles vorbei gewesen wäre. Wir hatten so gut wie keine Chance.«
    »Stimmt, ihr nicht«, sagte Jane.
    »Aber du?«
    »Ja. Manchmal kann der Fluch zu einem Segen werden«, erklärte sie und setzte sich ebenfalls. »Ich mußte einfach die Kräfte hervorholen, die in mir steckten. Ich habe es geschafft. Es war furchtbar für mich, aber gleichzeitig auch befreiend. So konnte ich euch durch das magische Tor schleusen.«
    »Und Sandra?«
    »Sie nicht!«
    Ich stand auf und ließ den leichten Schwindel vergehen. »Meine Güte, wo steckt sie denn?«
    »Schau in die Wand!«
    Ich sah erst Jane Collins an und drehte danach den Kopf. Die ehemalige Detektivin hatte es geschafft, uns wieder zurückzuholen.
    Nicht aber Sandra.
    Sie befand sich in dem Auge. Ich sah ihre winzige Gestalt in der mit einer kalt wirkenden, blauen Farbe gefüllten Pupille. Dort schwebte sie, doch ihre Gestalt verkleinerte sich zusehends. Zugleich verdichtete sich die Farbe.
    Das dunkle Blau nahm einen schon schwarzen Ton an, der alles überdeckte, auch die Frau…
    Wir sprachen nicht miteinander. Jeder von uns sah gegen die Wand, wo wir miterlebten, wie eine Person, die den großen Untergang des Kontinents überlebt hatte, allmählich verging.
    Das unheimliche Auge, beraubt seiner starken

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