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0519 - Das Auge von Atlantis

0519 - Das Auge von Atlantis

Titel: 0519 - Das Auge von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einen kurzen Blick hineinzuwerfen. Da hatte sich der Boden verändert. Mit ihm muß etwas geschehen sein.«
    »Geh nachschauen!«
    Paul verließ die Mauer aus Menschenleibern, die sich schnell hinter ihm schloß.
    Wohl war dem Bobby nicht, als er sich der zerstörten Tür näherte.
    Er benötigte nur zwei, drei Schritte, um den Eingang zu erreichen.
    Paul betrat die auf dem Boden liegende Tür, bei der das Holz in Höhe des Schlosses zersplittert war.
    Wenig später stand er in der Videothek. Seine Spannung und auch das Herzklopfen ließen nach, als er in den Raum starrte, der sich überhaupt nicht verändert hatte.
    Die Filmkassetten standen in den Regalen, das sanfte Licht brannte auch, und unterhalb des Bodens hatte sich nichts getan. Er war völlig normal geblieben.
    Paul wischte über seine Augen. Sollte er sich beim ersten Hineinschauen so getäuscht haben? Er glaubte, sich daran zu erinnern, daß sich im Fußboden etwas abgezeichnet hatte.
    Jetzt war nichts mehr vorhanden!
    Um seine Lippen huschte ein verlegenes Grinsen. Er hob die Schultern und auch die Arme an, während er durch den Raum schritt, sich dem Verkaufstresen näherte und sich über ihn hinwegbeugte. Auch dahinter hielt sich niemand verborgen.
    Von Oberinspektor Sinclair war nichts zu sehen. Wenn er den Laden verlassen hatte, dann durch eine zweite Tür, möglicherweise an der hinteren Seite des Gebäudes.
    »Hast du was gefunden, Paul?« Einer seiner Kollegen stand im Türrechteck und schaute ihn fragend an.
    »Nein, nichts.«
    Der zweite Bobby kam näher. Sein Gesicht zeigte einen ärgerlichen Ausdruck. »Allmählich glaube ich, daß man uns hier zum Narren gehalten hat.«
    »Tja…«
    »Hast du schon dort nachgeschaut?« Der Kollege meinte die zweite Tür, die offenstand.
    »Nein.«
    »Dann geh hin.«
    Sehr wohl war Paul nicht. Sie taten es zu zweit und standen in dem kleinen Privatkino, in dem sie die helle Leinwand sahen und die Stuhlreihen davor.
    Mehr nicht!
    »Was sagst du, Paul?«
    »Ich… ich … bin von den Socken. Keine Ahnung, was hier abgelaufen sein könnte.« Er ging vor bis zur hintersten Reihe, schaute darüber hinweg, fand nichts und drehte sich wieder um.
    »Schätze, daß unsere Aufgabe hier beendet ist. Ich werde nur dafür sorgen, daß man den Eingang vernagelt.«
    »Wird am besten sein. Und ich schreibe eine Beschwerde.«
    »An wen?«
    »Ist doch klar. An Sinclairs Vorgesetzten. Glaubst du denn, ich lasse mich einmachen?«
    »Ja, ja, schon gut. Du weißt ja, wer Sinclair ist. Er beschäftigt sich mit Dingen, die für uns eine oder zwei Stufen zu hoch sind.«
    »Das ist mir egal.« Der Bobby verließ wütend die Videothek. Zurück ließ er einen sehr nachdenklichen Kollegen. »Irgend etwas geht hier nicht mit rechten Dingen zu«, flüsterte Paul. »Irgend etwas stimmt hier nicht. Wenn ich nur wüßte, was es sein könnte.« Er räusperte sich und dachte daran, daß Oberinspektor Sinclair eigentlich kein Einzelgänger war. Es hatte sich auch beim Yard längst herumgesprochen, daß Sinclair mit einem chinesischen Kollegen zusammenarbeitete.
    Und ihn wollte Paul über das ungewöhnliche Verschwinden des Oberinspektors informieren…
    ***
    Die Welt um mich herum hatte eine blaue Tönung angenommen.
    Nicht diffus oder nebelig, sondern von einer leichten, sanft wirkenden Farbe durchzogen.
    Eine Umgebung in Blau, so wie es auch das Auge gewesen war.
    Ich kam mir vor, wie in Watte eingepackt, als ich den Boden unter meinen Füßen prüfte.
    Das Anheben und das Senken des Beines kam mir verlangsamt vor, und ich prüfte den Boden auf seine Festigkeit. Es gab nichts, was mich hätte mißtrauisch werden lassen.
    Mein Blick glitt in die Höhe.
    Über mir spannte sich das Blau wie ein Tuch. Ich wollte nicht daran glauben, daß es sich dabei um einen Himmel handelte. Es mußte ein Teil des Auges sein, das, zusammen mit mir, in einer anderen Welt schwebte und natürlich in einer anderen Zeit – in der Vergangenheit.
    Im Kinosaal hatte man mir einen Blick in das Auge gestattet. Ich hatte im Zentrum der Pupille eine Insel sehen können. Eine dunkle Masse, die aus dem Meer ragte wie ein hochliegender, gewaltiger Handrücken, der nur an den unteren Enden von den anrollenden Wellen und der Gischt umspült wurde.
    Sandra hatte diese Insel, die zu Atlantis gehörte, als ihre Heimat betrachtet. Für mich war klar, daß ich auf ihr gelandet war.
    Inseln wie diese hier kannte ich. Ich brauchte da nur an Griechenland und den gesamten Mittelmeerraum

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