0520 - Ich jagte das Hexen-Trio
an.«
»Na, dann werde ich mal mit den Leuten reden.« Suko schluckte den letzten Bissen runter und trank den Rest Kaffee. »Wo kann ich die Gladstones denn finden?«
»Das ist ganz einfach. Sie wohnen etwas außerhalb. Fahren Sie tiefer in den Ort hinein, dann passieren Sie eine Kirche. Nehmen Sie den Weg, der ins Moor führt.«
»Ist der nicht gefährlich?«
»Später schon, doch die Gladstones wohnen nicht weit entfernt. Achten Sie auf ein einzeln stehendes Haus auf der linken Seite.«
»Ich danke Ihnen sehr für die Auskünfte.«
Die Frau streckte ihren Kopf über die Theke. »Ich will ja nicht neugierig sein«, sagte sie flüsternd, »aber ist die Summe hoch, um die es geht?«
»Können Sie schweigen, Madam?«
Die Frau zog sich sofort zurück. »Den Witz kenne ich, Mister. Bitte, verschonen Sie mich damit.«
Suko mußte lachen. »Ich darf Ihnen nichts sagen. Tut mir wirklich leid. Die Brötchen waren hervorragend, auch der Kaffee. Was bin ich Ihnen schuldig?«
Die Frau nannte den Preis, und Suko zahlte. Freundlich verabschiedete er sich, während die Bäckersfrau ziemlich sauer war. Suko hatte sie neugierig gemacht.
Sein Wagen parkte vor dem Geschäft. Zwei Schulbuben schauten ihn sich an. »Kann man damit auch durch das Moor fahren?« fragte einer von ihnen.
»Das glaube ich nicht.«
»Schade.«
»Wieso?«
»Ich wäre gern mitgefahren.«
»Und ich auch!« sagte der zweite.
»Vielleicht später mal.« Suko stieg ein. Er hatte die Wegbeschreibung nicht vergessen, brauchte auch nicht zu wenden und fuhr die Straße weiter durch.
Suko hatte Zeit, jetzt, wo er in Buckland in the Moor angekommen war. Um seine Lippen zuckte ein Lächeln. Bisher hatte sich alles leichter ergeben, als er sich vorgestellt hatte, nur eines störte ihn gewaltig. Er wußte, daß auch sein Freund und Kollege John Sinclair sich hier aufhielt. Nur hatte er dessen Rover noch nicht zu Gesicht bekommen. Möglicherweise traf er John bei den Gladstones.
Suko konzentrierte sich auf die Kirche. Ihr Turm war für ihn der beste Wegweiser. Er ragte wie ein langer Finger in den Himmel, der die Farbe von stumpfem Blei angenommen hatte. Eine Sonnenscheibe war nicht zu sehen. Sie verbarg sich hinter der dicken, kompakten Wand aus Wolken.
Als der Weg schlechter wurde, da hatte er das Ende der Ortschaft erreicht.
Das Haus sollte auf der linken Seite liegen, hatte ihm die Bäckersfrau gesagt.
Suko sah nur eines, das in Frage kam. Gleichzeitig gab er die Hoffnung, John Sinclair dort anzutreffen, auf, denn vor dem Haus stand kein einziges Fahrzeug.
Er stoppte den Leih-Toyota und stieg aus…
***
Die drei Killer aus dem Orient warteten mit der Geduld von Raubkatzen. Zwischendurch hatten sie das Haus noch einige Male auf Spuren untersucht, aber nichts gefunden.
Es gab einfach keinen Hinweis auf das verschwundene Mädchen Julie, und das ärgerte sie. Selbst ihr Zimmer hatten sie durchwühlt, ohne eine Spur zu finden. Nur ein paar Fotos, aber die besaßen sie selbst.
»Wie lange willst du noch warten?« fragte Hamir, der Fahrer. Er und Waldo hielten sich in der Küche auf, von wo sie auch die vom Dorf herführende Straße unter Kontrolle halten konnten. Ahmet befand sich in der ersten Etage. Er wartete im engen Schlafzimmer, dessen Fenster zum Garten hinaus lag.
»Ich weiß es nicht.«
»Und was ist, wenn sich die Kleine vor uns schon jemand geschnappt hat?«
Waldos Blick wurde düster. »Wer sollte es?«
»Die Engländer schlafen auch nicht. Die wissen genau, welch eine Bombe auf zwei Beinen sie in den Händen halten.«
»Nein, nein, wir waren schneller. Schließlich besitze ich gute Quellen, die durch Geld nicht versiegen.«
Hamir hob die Schultern. »Du mußt es wissen.«
Die drei Libyer gehörten zu den dunklen Typen. Ihre Haare waren schwarz, die Haut braun, und ihre Bärte schimmerten ebenso kohlenfarbig wie die Pupillen. Die meisten Orientalen sahen so aus wie sie, nur die wenigsten dieser Völkergruppe waren Killer, aber diese drei gehörten zur Spitze.
Waldo hatte auf dem Küchentisch seinen Platz gefunden. Dabei ließ er die Beine baumeln. »Wenn die Kleine bis zum Einbruch der Dunkelheit nicht erschienen ist, werden wir sie suchen. Klar?«
»Sicher. Aber wo?«
»Ich weiß es noch nicht.«
»In den Sumpf möchte ich nicht gerade.«
»Es gibt Wege.«
»Die wir nicht kennen.«
»Hör auf, Hamir! Hier werden wir schon Einheimische finden, die uns den Weg zeigen. Für zehn Pfund tun die alles.«
Der Fahrer hob nur die
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