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0520 - Ich jagte das Hexen-Trio

0520 - Ich jagte das Hexen-Trio

Titel: 0520 - Ich jagte das Hexen-Trio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Die Wände bestehen aus Holz, dachte Servas. Ja, sie sind aus Holz.
    Das kann klappen. Holz hält das Gewicht aus, auch dort, wo die Pflöcke getroffen haben, hinter den Rücken. Wie bei Vampiren…
    »Verrückt!« flüsterte er. »Wie kann man nur diese Gedanken haben? Das ist nicht normal. Ich bin…« Er trat in den Raum und schloß die Tür hinter sich.
    Der kalte Wind blieb zurück. Viel Wärme spürte Servas auch nicht. In der Hütte brannte kein Feuer im Kamin. Wahrscheinlich waren die Bewohnerinnen überrascht worden.
    Jemand hatte sie gepfählt, die Frauen, drei schöne Frauen – die Grandi-Schwestern.
    Sie waren in der Gegend bekannt gewesen. Mit Männern hatten sie nur gespielt, ihnen die Herzen gebrochen, und sie hatten sich in Dinge eingemischt, die sie als Frauen nichts angingen. Es blieb nicht aus, daß sie in Verruf gerieten, daß man über sie redete und anfing, sie zu hassen. Das Wort Hexe war schnell gefallen, und einige Frauen aus den naheliegenden Orten hatten sie sogar als Blutsaugerinnen bezeichnet.
    Vampirhexen!
    Was daran stimmte, wußte niemand. Vielleicht derjenige, der in ihre Hütte eingedrungen war und sie gepfählt hatte.
    An den Füßen des Mannes klebte noch schmutziger Schnee, der allmählich wegtaute. Um seine Schuhe bildeten sich kleine Pfützen.
    Servas wollte nicht hinschauen, doch er konnte nicht vorbeisehen.
    Eine der Schwestern hing direkt gegenüber. Ihre Füße pendelten eine Handlänge über den Holzbohlen des Fußbodens.
    Es war Daniela Grandi, die älteste der Schwestern. Ihr rotes Haar hatte viele gestört. Allein wegen dieser Farbe war sie von einigen Menschen als Dienerin des Teufels bezeichnet worden. Es fiel in einer wahren Flut bis auf die Schultern, wo sich die Enden zusammenwellten. Das Gesicht war so unnatürlich blaß, als wäre alles Blut aus ihm herausgetreten. Die Augen quollen vor. Übergroß malten sich die grünlich schimmernden Pupillen ab.
    Verena und Sina Grandi, die beiden blonden Frauen, glichen sich wie Zwillinge, obwohl sie es nicht waren. Sina war ein Jahr jünger als Verena.
    Es ist so kalt, dachte Servas. So verdammt kalt. Diese Kälte ließ ihn zittern und schien sein Herz wie eine Zange zu umklammern.
    Servas dachte daran, daß der Großmeister ihn geschickt hatte, damit er mit den Schwestern redete. Das hatte er auch vorgehabt, aber Tote sagen nichts mehr.
    Er wollte es nicht. Es war ein Zwang, der ihn weiterlaufen ließ.
    Erst dicht vor Daniela blieb er stehen und schaute an ihrer Gestalt hoch. Der Pflock steckte genau dort in ihrer Brust, wo eigentlich das Herz hätte schlagen müssen.
    Er schaute sich die unmittelbare Umgebung der Stelle an. Durch die Hüttenfenster fiel genügend Licht, um Servas erkennen zu lassen, daß kaum Blut aus der Wunde geflossen war. Nur eine eigenartige, wäßrige Flüssigkeit hatte in der Umgebung des Wundenlochs die Kleidung genäßt.
    Servas hob den Arm. Er sah dabei auf seine Hand, die zitterte.
    Dann legte er die Finger auf den Pflock, umschloß den Griff aber noch nicht. Er konnte sich noch nicht überwinden, das zu tun, was getan werden mußte.
    Hängenlassen durfte er die drei Schwestern nicht. Es war keine leichte Aufgabe, denn es kostete Servas Überwindung.
    Er packte zu. So hart er den Griff auch ansetzte, ebenso hart wurden seine Gesichtszüge. In den Augen loderte der Wille, es endlich zu tun. Sein Mund zuckte.
    Dann riß er den Pflock hervor!
    Er hatte festgesessen. Durch das plötzliche Lösen bekam Servas auch Schwung. Er taumelte zwei Schritte zurück, hatte sich wieder gefangen und sah, daß die Leiche rutschte.
    Sie sackte ab, die Füße berührten den Boden, dann brach die Gestalt zusammen, wie eine Marionette, deren Fäden nicht mehr von der Hand eines Spielers geführt wurden.
    Daniela Grandi lag vor seinen Füßen. Ihr Oberkörper beschrieb einen Bogen. Der Kopf berührte mit der Stirn den Fußboden, das rote Haar war nach vorn geflossen und bedeckte den Schädel wie ein großes Tuch.
    Servas drehte sich um. Er hätte nicht gedacht, daß es so leicht sein würde und nahm sich nun die nächste Schwester vor.
    Es war Verena, die Zweitälteste der drei Frauen!
    Auch vor ihr blieb er stehen und umschloß den Griff des Pfahls mit seiner kräftigen Hand, bei der sich die Haut über den Knöcheln spannte.
    Wieder riß er den Pflock hervor.
    Kein Blut spritzte ihm entgegen, nur der Rest einer dicken Flüssigkeit rann noch aus der Wunde nach.
    Verena taumelte ebenfalls vor seinen Füßen zu Boden

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