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0521 - Invasion der Ghouls

0521 - Invasion der Ghouls

Titel: 0521 - Invasion der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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können dieses Labyrinth doch nicht einfach so hier zurücklassen«, sagte Zamorra. »Wer weiß, wieviele weitere Ausgänge es noch gibt, von denen wir überhaupt nichts wissen - und wieviele Ghouls dort unten hausen, wissen wir auch nicht! Nach unseren gestrigen Erlebnissen bin ich geneigt, überall ganze Horden dieser Ungeheuer zu vermuten.«
    »Darf ich dich an die anderen Orte erinnern, die in diesem Revolverblatt aufgezählt wurden und wo es ebenfalls Ghouls geben soll? Dort sind wir noch nicht gewesen, haben weder geprüft noch gesichert. Meinst du nicht, daß wir auch dort zugreifen müßten?«
    »Aber das kann uns den ganzen Tag kosten - oder mehr. Wenn wir in Lyon zugreifen, ist das wesentlich sicherer.«
    »Genau davon rede ich doch«, triumphierte Nicole. »Wenn wir das Übel an der Wurzel ausmerzen, gibt es hier und in den anderen Orten automatisch Ruhe - oder wir haben danach Zeit genug, uns in Ruhe um den Rest zu kümmern. Also…?«
    Also fuhren sie nach Lyon.
    ***
    Chefinspektor Robin machte einen leidenden Eindruck. »Ich weiß ja, daß das hier«, er drehte sich einmal im Kreis und deutete in die Runde, »nicht zu verhindern war, von daher kann ich euch nicht mit der Kritik überhäufen, die ich gern loswürde. Auch bei uns läßt sich ja nie alles exakt vorausplanen. Trotzdem…«
    »Was ist passiert?« fragte Zamorra.
    »Was wohl? So etwas läßt sich nicht verstecken. Allein die Lichtsäule hat eine Menge Leute irritiert. In den Zeitungen wird über alles Mögliche spekuliert. Es beginnt beim militärischen Geheimlabor und endet bei Fliegenden Untertassen -wie immer.«
    »Und?«
    »Nichts und. Mein Chef hat mich niedergebrüllt. Staatsanwalt Gaudian hat mich mit einem Torero und meinen Mantel mit dem roten Tuch verwechselt, als er - nicht von mir - den Namen Zamorra hörte. Gerüchten zufolge soll er mit dem Gedanken spielen, die Odinsson-Papiere doch wieder aus dem Kellerschrank holen zu lassen. Mit etwas Glück wird die Grube zugeschüttet, und nach ein paar Tagen kräht auch bei der Sensationspresse kein Hahn mehr nach dieser Story. Bei mir bleibt mal wieder ein kräftigdunkelroter Eintrag in der Personalakte hängen, aber das bin ich ja gewohnt. Gaston Menarques Mörder habe ich übrigens heute früh verhaftet. Vielleicht hilft mir das ja weiter.«
    Er räusperte sich und sah Zamorra und Nicole durchdringend an.
    »Ich weiß ja nicht, was ihr jetzt genau vorhabt, und es ist vielleicht besser, wenn ich es auch nicht erfahre - aber tut mir den Gefallen und veranstaltet nicht wieder so ein Zauber wie gestern abend. Bei Tage gibt es mehr mögliche Zuschauer als in der Nacht. Es ist fast schon ein kleines Wunder, daß wir Bré ruhigstellen konnten.« So erfuhr Zamorra erstmals den Namen des Hundebesitzers. »Er war drauf und dran, Strafanzeige gegen die Republik zu erstatten, weil er nicht von seiner fixen Idee abweichen wollte, da unten sei ein militärisches Geheimlabor hochgegangen.«
    »Und wie habt ihr ihn ruhiggestellt?« fragte Zamorra. »Ihr habt ihn doch wohl nicht in ›Schutzhaft‹ genommen?«
    »Wir haben mit ihm geredet - das heißt, ein Kollege hat sich Fransen an den Mund geredet. Schätze, dem wirst du ein paar Flaschen deiner streng geheimen Hausmarke vermachen müssen, sonst geht er persönlich in seiner Freizeit Streife durch Lyon, stellt überall, wo du parkst, ein mobiles Halteverbotsschild auf und steckt dir ein Knöllchen an den Scheibenwischer, bis du dich bettelarm bezahlt hast.«
    »Da montiere ich lieber den Scheibenwischer ab«, versicherte Zamorra glaubhaft. »Kannst du uns eine Leiter beschaffen? Möglichst lang. Zur Not tut’s auch ein Seil oder so etwas.«
    »Du willst den Schacht hinunter?« erriet Robin.
    Zamorra nickte. Er trat an die Abbruchkante der senkrechten Röhre, die er jetzt zum erstenmal sah - in der Nacht war er ja blind gewesen. Die Röhre hatte einen Durchmesser von gut zehn Metern. Die Höhle selbst, die gut zwanzig Meter tief unter dem Erdboden liegen mußte, war trotzdem nicht zu erkennen. Zamorra fragte sich, was ihn dort unten erwartete. Zwischen 150 und 200 Ghouls hatten ihn und die Kugel fort umringt.
    Robin spähte nach unten. »Verdammt tief. So lange Leitern gibt’s nicht. Du wirst tatsächlich per Seil hinabklettern müssen. Gibt es keinen anderen Weg?«
    »Durch die Stollen, sicher. Aber das ist eine elende Kriecherei, die ich mir nicht zumuten will«, gestand Zamorra. »Beschaff mir das Seil und etwas, woran es verankert werden kann.

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