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0521 - Invasion der Ghouls

0521 - Invasion der Ghouls

Titel: 0521 - Invasion der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sind nur die Klamotten«, wehrte Nicole ab. »Immerhin habe ich in einem Ghoul, oder vielleicht sollte ich ›Multi-Ghoul‹ sagen, gesteckt. Der biblische Jonas wird nach seinem Aufenthalt im Bauch des Wals auch nicht nach Rosenöl geduftet haben.«
    Inzwischen war die Bestandsaufnahme beendet; Bré und Alpha entfernten sich. Der Arzt entließ Zamorra aus seiner Obhut. »Soweit ich das beurteilen kann, wird das Sehvermögen sich bald wieder einstellen. Die Blendung dürfte keine bleibenden Schäden hinterlassen haben. Ich verschreibe Ihnen Augentropfen; vielleicht finden Sie eine Apotheke mit Nachtdienst. Wenn Sie in einer Stunde immer noch nichts sehen können, sollten Sie allerdings morgen bei mir vorbeikommen.« Er nannte seinen Namen und seine Adresse und dazu die Anweisung, in welcher Dosierung die Tropfen einzusetzen waren. Danach entfernte er sich.
    Die unifomierten Polizisten machten sich daran, die Umgebung des Loches abzusperren. Jetzt konnte Robin auch mit Zamorra relativ ungestört sprechen.
    »Das sind nicht nur ein paar Ghouls«, sagte Zamorra leise. »Da müssen sich mehrere Sippen zusammengeschlossen haben, wobei ich mich ernsthaft frage, wie so etwas zustande gebracht werden konnte. So etwas dürfte nicht einmal Yalasa schaffen.«
    »Du hast sie gesehen? Sie war da unten?« fragte Nicole.
    Zamorra nickte. »Ich weiß aber nicht, ob sie die Explosion überstanden hat. Wir werden wohl noch einmal in die Tiefe Vordringen müssen. Ich will sichergehen, daß zumindest diese Leichenfresserbande ausgeräuchert ist. Was mit den Ghouls in den anderen Orten passiert, werden wir sehen.«
    »Dann treffen wir uns also morgen hier«, sagte Robin. »Aber nicht vor zehn Uhr. Das hier ist zwar mein letzter Termin für heute nacht - hoffe ich! -, aber morgen früh habe ich auch noch einiges zu tun.«
    »Nicole wird ein paar Dämonenbanner an den jeweiligen Öffnungen anbringen«, schlug Zamorra vor. »Das dürfte die Ghouls daran hindern, hier herauszuklettern oder sich an diesen Katastrophenlöchern zu schaffen zu machen - falls sie diese Lichteruption überlebt haben.«
    Derlei fand sich im »Einsatzkoffer«, der im Kofferraum des BMW lag. Unter dessen Bodenplatte, im Stauraum für Reseverad und Batterie, landeten dann auch die stinkenden Klamotten; weder Zamorra noch Nicole wollten die Sitze des Wagens damit versauen und den immer noch penetranten Restgestank sich in den Polstern festfressen lassen. So kam Robin doch noch in den Genuß einer nächtlichen Striptease-Show. »Ich habe nie geschworen, wegzugucken, außerdem betrachte ich das alles mit rein dienstlichen Augen«, grinste er, als Nicole ihn vorwurfsvoll ansah. »Übrigens, Professor - deine Strip-Vorstellung war miserabel. Die von Nicole hat mir viel besser gefallen.«
    »Sobald ich wieder sehen kann«, drohte Zamorra, »werde ich dich erwürgen, Chefinspektor.«
    »Gekränkte Eitelkeit des Künstlers, wie?« grinste Robin. »Seht zu, daß ihr heil heimkommt. Morgen sehen wir uns wieder. Irgendwann zwischen zehn Uhr und Feierabend. Seid bloß pünktlich…«
    ***
    Irgendwo unterwegs stoppten sie noch einmal, weil Zamorra siedendheiß etwas eingefallen war, und riefen Pater Ralph an. Die Tunnelöffnung in Menarques Grab und den Schacht im Freigelände hatte Nicole zwar mit därnonenbannenden Kreidesiegeln versehen, aber keiner von ihnen hatte daran gedacht, so etwas auch bei ihrem Dorffriedhof vorzunehmen. »Du machst dir übertriebene Sorgen«, hatte Nicole versucht, Zamorra zu beruhigen, »und außerdem ist Pater Ralph ein Frühaufsteher und wird jetzt längst so tief und fest schlafen wie ein braver Beamter in seinem Büro…«
    Aber Pater Ralph schlief nicht. Er war gerade mit seiner Reinigungsaktion fertig geworden. »Ihre Sorge ehrt Sie, Söhnchen«, sagte er, und Zamorra konnte an seinem Tonfall erkennen, daß der Dorfgeistliche lächelte, »aber ich hatte bereits Besuch von diesen unangenehmen Geschöpfen, doch mit der Hilfe unseres Herrn wurden sie vertrieben. Ich bin wohlauf.«
    »Sie vielleicht«, sagte Zamorra, »und darüber bin ich sehr erleichtert, aber möglicherweise schleichen diese Ungeheuer jetzt durchs Dorf und bringen andere Leute um.«
    »Das glaube ich nicht«, verkündete Pater Ralph. »Der Herr hat ihnen eine Lektion erteilt. Sie werden nicht hierher zurückkehren.«
    »Ihr Wort in Gottes Ohr«, seufzte Zamorra - eine Spur zu unüberlegt.
    »Richtig erkannt, Söhnchen«, sagte Pater Ralph und konnte sich ein leises Lachen nicht

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