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Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Prolog

TERREILLE
    Zwei Jahre zuvor
     
    Noch immer erschüttert durch die Macht des Sturms, der nur ein paar Tage zuvor die Hälfte der Angehörigen des Blutes in Dena Nehele vernichtet hatte, kamen die Geächteten aus ihren Lagern im Tamanara Gebirge, um sich einem unerwarteten Feind zu stellen.
    Die Landen, die über Generationen von den »Hütern der Reiche« unterdrückt worden waren, hatten keine Zeit verschwendet. Als ihnen bewusst wurde, dass die überlebenden Angehörigen des Blutes durch den brutalen Verlust der Königinnen und Höfe geschwächt waren, rebellierten sie – und beschlossen, dass es den Preis wert war, zu Tausenden zu sterben, wenn sie dafür Dena Nehele von den Angehörigen des Blutes reinigen konnten.
    Und so starben die Landen während dieser ersten Tage des Aufstands. Oh, und wie sie starben.
    Doch ebenso starben die Angehörigen des Blutes.
    Die Männer in den Städten und Dörfern, die von den Angehörigen des Blutes bewohnt wurden, starben, während sie die Kräfte erschöpften, die sie zu dem machten, was sie waren. So lange bis sogar diejenigen unter ihnen, die Juwelen trugen und so über ein Machtreservoir verfügten, alles verbraucht hatten, was in ihnen steckte, während sie versuchten, die Frauen und Kinder zu schützen, die entweder nicht die Kraft oder die Fähigkeiten hatten, sich selbst zu verteidigen.
    Als die Macht, die in ihnen lebte, aufgezehrt war, kämpften sie mit gewöhnlichen Waffen. Doch die Landen kamen immer wieder, kämpften immer weiter – und die Blutleute, die ihnen zahlenmäßig unterlegen waren, hatten keine Chance zu überleben.

    Frauen und Kinder starben, gemeinsam mit den Männern. Die Landen, völlig durchdrungen von ihrem Hass auf die Angehörigen des Blutes, setzten die Häuser in Brand und verwandelten ganze Dörfer in riesige Scheiterhaufen.
    Dann kamen die Geächteten, ausgebildete Kämpfer, die sich geweigert hatten, einer Königin zu dienen, aus den Bergen herab – und die Schlacht um Dena Nehele begann.
    Er ritt mit einer Gruppe Geächteter. Ein Anführer, der sich dem Schlachten verschrieben hatte, um das zu verteidigen, was noch von seinem Volk geblieben war. Doch als sie auf ihrem Weg in die Stadt, die Dena Nehele als Hauptstadt diente, an einem ummauerten Anwesen vorbeikamen, lenkte er sein Pferd zur Seite und starrte durch die eisernen Stangen des zweiflügeligen Tores auf das große Haupthaus.
    Grayhaven.
    Sein Familienname. Dies war der Wohnsitz seiner Familie.
    Er hatte nie in diesem Haus gelebt, da die Königinnen, die Dena Nehele kontrolliert hatten, es für sich beansprucht hatten, um dort ihre Residenz und den Sitz ihrer Macht einzurichten. Und wie auch der Rest des Territoriums waren Haus und Land verfallen, während sie von diesen Miststücken beherrscht worden waren, die im Schatten von Dorothea SaDiablo gestanden hatten, der Hohepriesterin von Hayll.
    Er war in den Bergen aufgewachsen, in Lagern, die von den Geächteten geführt wurden, denn er war der Letzte seiner Blutlinie, der letzte direkte Nachkomme von Lord Jared und Lady Lia, der Königin, die wie ihre Großmutter vor ihr »die Graue Lady« genannt worden war. Und sollten die Familiengeschichten tatsächlich einen wahren Kern enthalten, so war er der Letzte, der dazu in der Lage war, den Schlüssel zu einem Schatz zu finden, der groß genug war, um Dena Nehele wieder aufzubauen.
    Lord Jared hatte seinen Enkeln von jenem Schatz erzählt, den die Graue Lady und Thera, eine mächtige Schwarze Witwe, irgendwo in Grayhaven versteckt hatten. Als die Familie noch auf dem Anwesen gelebt hatte, hatte jedes
männliche Familienmitglied danach gesucht, und so war die Geschichte auch allzu treuen Ratgebern zu Ohren gekommen, denen man nie hätte trauen dürfen. Als die Familie nicht einmal eine schwache Königin hervorbrachte, waren Dorotheas Marionettenköniginnen über Dena Nehele hergefallen wie Geier über ein Stück frisches Aas. Was von seiner Familie noch übrig war, verließ Grayhaven und sprach den Familiennamen nur noch im Geheimen aus.
    Viele Generationen hatten versucht, sich an etwas festzuklammern, das Dena Nehele ausgemacht hatte, das die Angehörigen des Blutes ausgemacht hatte, als sie noch von der Grauen Lady regiert wurden. Viele Generationen der Grayhavenfamilie waren in den Dienst gezwungen worden, um sicherzustellen, dass die Bevölkerung unter dem Joch der wertlosen Königinnen blieb.
    Viele Generationen des Leides – bis dieser Machtsturm durch Terreille

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