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0521 - Teufels-Pferde

0521 - Teufels-Pferde

Titel: 0521 - Teufels-Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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in der Höhle auf dem Boden, direkt vor den Füßen der widerlichen Hexe, die sie kopfschüttelnd anstarrte.
    »Was ist nur in dich gefahren, kleine Julie?« fragte sie rauh und flüsterte: »Hast du gedacht, du wärst stärker als wir?« Daniela lachte auf. »Du bist zwar mit außergewöhnlichen Kräften gesegnet, du kannst vieles verändern, aber du wirst es niemals schaffen, uns zu überlisten. Wir sind einfach zu stark für dich, das müßte selbst in deinem kleinen Schädel Platz haben.«
    Julie starrte in die Höhe. Über ihr schwebte das Gesicht der Hexe.
    In der Höhle herrschte ein stetiges Halbdunkel, es roch widerlich faulig, doch die Lichtverhältnisse reichten aus, um das Gesicht der Hexe erkennen zu können.
    Es war abgrundtief häßlich!
    Bei einem Vergleich wurde man unwillkürlich an alte, feuchte Baumrinde erinnert. Es war ein Relief aus Falten, Runzeln und Kerben. Dazwischen leuchteten die Augen, weiße Kreise ohne Pupillen.
    Wie blasse Monde oder Laternen sahen sie aus.
    Häßlicher und abstoßender konnte kein Hexenwesen sein. Auf dem Schädel wuchs das, was früher einmal Haare gewesen waren.
    Jetzt bestand es nur mehr aus einem Gespinst oder Wirrwarr aus weißen Fäden.
    Und so wie Daniela Grandi sahen auch ihre beiden Hexenschwestern aus. Sie glichen sich, sie hätten Drillinge sein können, und sie hielten zusammen wie Pech und Schwefel.
    Aus dem Hintergrund der Höhle löste sich Verena, die mittlere der Drei. Ihre Klauen schlossen sich zu Fäusten und öffneten sich auch wieder. Dann hakte sie die Finger ineinander, während zischende Laute aus ihrem Maul drangen.
    »Wer darf sie töten?« fragte sie.
    »Warte noch, Schwester. Ich will, daß auch Sina dabei ist. Wir müssen uns ihr gegenüber erkenntlich zeigen. Schließlich hat sie uns diesen Menschen vom Leib geschafft.«
    »Es war der, dessen Gesicht wir in der Kugel gesehen haben, nicht wahr?«
    »Ja, ich konnte einen Blick auf ihn werfen. Ein gefährlicher Mann, jemand, der eine starke Waffe bei sich trägt. Aber wir sind zu gut, wie ich es euch schon immer sagte. Die drei Grandi-Schwestern sind nicht zu besiegen, und sie werden den Fluch auch nicht löschen, das kann ich dir versprechen.« Bei ihren letzten Worten hatten sich die weißen Augen auf Julie gerichtet.
    Das Mädchen wagte nicht, sich zu erheben. Wie ein Häufchen Elend hockte es zu den Füßen der beiden häßlichen Hexen. Julie fühlte sich ausgebrannt und leer. Sie hatte alles versucht, aber nichts war gelungen. Ihre Kräfte, mit denen sie Katastrophen verursachen konnte, waren in dieser Höhle einfach weg. Die andere Magie, die der Hexen, besaß eine unglaubliche Stärke.
    »Du hast auf das falsche Pferd gesetzt!« sagte Daniela Grandi nicht ohne Spott in der Stimme. »Du hast es einfach nicht geschafft. Dein Freund, so stark er auch sein mochte, war letztendlich für uns nur ein Winzling. Wir sind die wahren Herrscher, wir, die auch nicht von Servas getötet werden konnten, als er vor einigen Jahrhunderten hierherkam und uns die Pflöcke aus den Körpern riß. Er hatte versucht, eine alte Schuld bei mir, deiner Mutter, zu begleichen, das gelang ihm nicht.«
    Julie Gladstone war kein normales Kind. Sie hatte erfahren, daß die alte Hexe ihre eigentliche Mutter war. Diejenige, die sie zum erstenmal geboren hatte.
    Nur war Julie schon mehrere Male gestorben und wiedergeboren worden. Bis zum heutigen Tag wußte sie nicht, wer ihr erster Vater gewesen war.
    Die Frage stand in ihrem Blick zu lesen, und Daniela Grandi merkte dies sofort.
    Sie lachte auf, bevor sie fragte: »Du willst wissen, wer dein erster Vater war, oder?«
    »Ja. Wer hat es getan?«
    »Ich kannte ihn gut, sehr gut.« Sie kicherte häßlich. »Vielleicht ist er deshalb damals zurückgekehrt und hat uns die Pflöcke aus dem Körper gezogen. Vielleicht…« [1]
    »War es…?«
    »Ja, Kind, er war es. Der Mann mit dem schlechten Gewissen, der auf den Namen Servas hörte. Er hat sich in mich verliebt, ohne zu wissen, wer ich tatsächlich gewesen bin. Als er es aber erfuhr, wäre er fast vor Scham vergangen. Es hat Jahre gedauert, bis er zurückkehrte, aber da hatte man uns schon gepfählt. So ist die Geschichte gewesen. Und du, Julie, bist unser gemeinsames Kind. Nur wenn du stirbst und in einer anderen Gestalt wiederkehrst, ist unsere Existenz auch weiterhin garantiert. Deshalb können wir dich nicht mehr freilassen.«
    Julie hatte verstanden und auch begriffen. Nur war es ihr nicht möglich, einen Kommentar

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