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0521 - Teufels-Pferde

0521 - Teufels-Pferde

Titel: 0521 - Teufels-Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schaute uns dabei fragend an.
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen, Mr. Leary«, erwiderte ich. »Zunächst müssen wir die Männer identifizieren. Wir kennen nur ihre Vornamen. Die hat mein Kollege Suko erfahren.«
    Der Chiefinspektor nickte. »Ich werde jedenfalls so lange warten, bis die Männer der Mordkommission aus Exeter eingetroffen sind. Vielleicht hat dann auch schon die Fahndung etwas gebracht.« Er schaute uns dabei so hoffnungsvoll an, daß ich unwillkürlich lächeln mußte.
    »Glauben Sie nicht daran, Mr. Sinclair?«
    »Wissen Sie, ich habe es mir eigentlich abgewöhnt, an gewisse Dinge zu glauben oder es nicht zu tun. Ich lasse einfach alles auf mich zukommen, das ist besser.«
    »Wie Sie meinen.«
    Wir verließen den Keller. Im Flur oben kam uns der Mann aus Learys kleiner Mannschaft entgegen. Daß er eine Nachricht überbringen wollte, sahen wir ihm an, und wir erkannten ferner, daß es keine gute Nachricht sein konnte. Er war bleich wie frischer Kalk und schwitzte stark.
    »Was ist denn?« fragte Leary.
    »Wir, nein, die Kollegen haben den Wagen entdeckt.«
    »Und?«
    »Die Hundesöhne haben den Hubschrauber abgeschossen. Einer von ihnen mußte eine MPi besitzen.«
    Ich schloß sekundenlang die Augen und hörte Learys dumpfe Frage. »Hat es Tote gegeben?«
    »Zumindest einen.«
    Leary nickte. Er verließ das Haus. Suko und ich blieben zurück.
    »Ich habe es mir fast gedacht«, flüsterte ich. »Wer einen solchen Job ausführt, der ist einfach nicht zu stoppen.«
    »Wenn wir nur wüßten, wo sie hinwollen.«
    Ich dachte kurz nach. »Das kann ich dir eigentlich schon sagen, Suko. Die Typen werden versuchen, ihren Auftrag zu vollenden.«
    »Also Julie?«
    »So ist es.«
    »Dann müßten wir sie unter Schutz stellen.«
    »Das habe ich ihr auch vorgeschlagen, aber sie will nicht. Sie möchte frei sein und…«
    Ein lautes, schrill klingendes Wiehern unterbrach mich. »Gegen Pferde habe ich nichts, in der letzten Zeit allerdings bin ich etwas allergisch gegen die Tierchen geworden.«
    Das Wiehern war für mich mit einem Alarmruf zu vergleichen.
    »Verdammt, Julie!«
    Ich wartete nicht auf Suko. Mit langen Schritten hetzte ich die Stufen der Treppe hoch, um die erste Etage zu erreichen, wo Julies Zimmer lag. Die Tür trat ich mit dem Fuß auf, sie schwang wieder zurück, ich stoppte sie und sah, daß Julie das Fenster geöffnet hatte.
    Sie selbst hockte auf der äußeren Fensterbank, schaute noch zurück in das Zimmer und hatte einen völlig veränderten Ausdruck in ihre Augen bekommen.
    »Julie!« rief ich scharf.
    »Rühr dich nicht!« schrie sie mir entgegen. »Geh bitte nicht weiter, John. Ich muß es einfach tun!«
    Von wegen. Ich wollte hin, aber Julie war schneller. Sie ließ sich einfach fallen.
    Ich warf mich vor, das leere Fenster wuchs vor mir auf, ich lehnte mich hinaus, da saß Julie bereits auf dem Rücken des schwarzen Hengstes und hieb ihm die Hacken in die Weichen.
    Aus ihrem Mund drang ein lauter Schrei, mit dem sie das Tier anfeuerte.
    Ein weiterer Ruf blieb mir in der Kehle stecken, denn Julie hatte zwischen sich und mir eine so große Distanz geschaffen, daß ein Ruf sie kaum erreichen würde.
    Ich sah auch die anderen fünf Tiere, die in respektvoller Entfernung auf ihren Leithengst warteten.
    Ziemlich geknickt ging ich wieder zurück in den Flur, wo Suko stand. »Vorbei, nicht?«
    »So ist es.« Ich strich über mein Haar. »Julie hat ihren Kopf durchgesetzt. Sie ist verschwunden. Der Hengst wartete auf sie wie ein vierbeiniges Taxi. Verdammt noch mal, allmählich komme ich mir vor wie jemand, den man auf den Arm genommen hat und ihn immer dann fallen läßt, wenn man es für nötig hält.«
    »Kopf hoch.« Suko versuchte, mich aufzumuntern. »Du kennst sie besser als ich. Wo könnte sie hingeritten sein?«
    »Erst mal ins Moor.«
    »Okay, und dann?«
    Ich lehnte mich gegen die Wand und dachte an Julies Vorhaben, das sie bei meinem Besuch bei ihr erklärt hatte. »Ich will da nicht direkt von Rache reden, Suko, aber ich kann mir vorstellen, daß sie ihre Kräfte einsetzen wird, um diejenigen zu stellen, die sie gefangennehmen wollten.«
    »Also die Orientalen verfolgen.«
    »Ja.« Ich räusperte mich. »Und sie wird die Kerle finden, daran glaube ich fest.«
    »Rechnest du denn damit, daß sie in der Nähe bleiben wird.«
    »Das kommt auf unsere Freunde an. Sie sind in Richtung Exeter geflohen. Ich nehme auch nicht an, daß sie sich mit dem auffälligen Cadillac weiterbewegen werden.

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