0523 - Die Planetenräuber
und schläfrig, und als er schließlich auf Bullys Frage reagierte, geschah das mürrisch und teilnahmslos.
„Was soll ich wissen? Gucky? Der hat jetzt sicher andere Sorgen."
„Ich fürchte", sagte Bully, „der hat im Augenblick überhaupt keine Sorgen, und wenn wir nichts unternehmen, wird er auch nie mehr welche haben können. Sie müssen uns helfen, Corello."
„Niemand kann jetzt helfen."
„Sie wissen also etwas?"
„Wenn ich etwas Genaues wüßte, würde ich es Ihnen sagen.
Ich kann Sie nur bitten, ein wenig Geduld und mehr Vertrauen zu haben, Staatsmarschall. Sie müssen warten, mehr kann ich nicht sagen."
„Wenn Sie schon Bescheid wissen, dann beruhigen Sie mich wenigstens, damit ich mir nicht ganz umsonst Sorgen mache."
Corello sah Bully geistesabwesend an.
„Also gut - dann machen Sie sich bitte keine Sorgen."
Bully verzweifelte bald, aber nach einigen weiteren Versuchen, das Rätsel zu lösen, gab er auf. In verbissenem Schweigen verließ er die Kabine, in der Corello sich aufhielt. Immerhin brachte die Unterhaltung Gewißheit darüber, daß Corello die Ursache von Guckys Zustand kannte oder zumindest ahnte. Aber warum verriet er nichts darüber?
Während Bully über den Transmitter zur nahen GOOD HOPE zurückkehrte, verlor Corello einen winzigen Bruchteil seiner bisherigen Konzentration, die einzig und allein Gucky galt, und kehrte in die Wirklichkeit seiner Umgebung zurück.
Er entsann sich.
Gucky war zu ihm gekommen, um ihn um Hilfe zu bitten. Der Mausbiber plante ein parapsychisches Experiment von großter Wichtigkeit und benötigte zur Durchführung seine Hilfe.
Er und der Mausbiber waren gute Freunde geworden. Corello hörte sich also Guckys Plan an, überlegte - und hieß ihn dann nach einigem Zögern gut. Er machte seinen Freund auf die Gefährlichkeit des Unternehmens aufmerksam, aber natürlich vergeblich.
„Das weiß ich selbst", hatte Gucky gesagt und fast verächtlich abgewinkt. „Absolute Meditation - was ist schon dabei? Eine todesähnliche Starre - na und? Wichtig ist, daß mein Geist von der störenden Außenwelt sicher abgeschirmt wird. Ich muß ungehindert arbeiten können. - Ein Energiefeld wäre wohl angebracht, aber kein normales Energiefeld, sondern ein ganz besonderes. Kannst du das erzeugen?"
„Wie und wozu?"
„Ich muß mich in einer Art Energieblase aufhälten, darin schweben und keine Materie mehr berühren. Nur so ist es mir möglich, Geist von Körper zu trennen, und das muß ich ja wohl wenn ich ‘mein Vorhaben ausführen will. Den Körper muß ich in der GOOD HOPE zurücklassen, ich kann ihn nicht gebrauchen."
„Warum unterrichtest du nicht Bully und die anderen?"
„Bully würde das Experiment niemals zulassen und raten, auf die Rückkehr Rhodans zu warten. Dazu jedoch ist keine Zeit.
Außerdem würde er mir nicht glauben, daß es mir gelingen würde."
Corello hatte gefragt „Und was soll dir eigentlich gelingen? Was willst du mit der absoluten Meditation, mit der Trennung des Geistes vom Körper erreichen? Das zumindest mußt du mir sagen."
„Nein, ich sage es auch dir nicht, Corello. Das ist kein Mißtrauen, sondern nur Vorsicht. Unwillkürlich würdest du während des Experimentes, - das Stunden oder vielleicht Tage dauern kann, daran denken und meine eigene Konzentration stören. Niemand darf an das denken, was ich plane. Niemand Corello! Nur ich!"
„Gut, das sehe ich ein. Brennpunkt-Konzentration, also.
Ich werde dir helfen. Ein Energiefeld wird dich halten Aber du kennst hoffentlich die Gefahr; in die du dich begibst. Es können Umstände eintreten die jede Rückkehr deines Geistes in den Körper verhindern. Dann würdest du sterben - weißt du das?"
„Nur mein Körper müßte sterben, Corello, mein Bewußtsein würde weiterexistieren - und es würde auch ohne den Zellaktivator ewig weiterleben. Ich würde in der Tat unsterblich werden."
„Rede keinen Unsinn, Gucky!" Corello war richtig wütend geworden. „Als Geist würdest du uns nichts mehr nützen, außerdem würde dich dann niemand mehr kraulen können - und das würdest du mit Sicherheit auch als Geist recht gern haben, wie ich dich kenne. Überlege dir also gut, was du tust. Morgen erwarte ich deinen endgültigen Entschluß."
„Der steht schon jetzt fest. Wann fangen wir an?"
Aber Corello war hart geblieben.
„Morgen!" hatte er bestimmt versichert. „Nicht eher!"
Und am anderen Tag hatten sie es gewagt.
Genau am 1. Januar des Jahres 3442 Terra - Standard.
Trotz
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