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0523 - Die Planetenräuber

Titel: 0523 - Die Planetenräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bist du? Wann bist du...?
    Er konnte nicht sofort antworten, denn die Nachricht schockierte ihn. Wie konnte er jemand um Hilfe bitten, der selbst der Hilfe so dringend bedurfte? Er konnte den Blick nicht von den schwebenden bunten Kugeln abwenden, die alle Farben aufzusaugen schienen, bis der Raum dunkel und schwarz wurde.
    Die Musik war endgültig verstummt.
    Er fühlte sich wieder allein.
    Ich bin hier! Und jetzt!
    Jetzt - das ist immer. Die Geburt des Universums fällt mit seinem Ende zusammen - zeitlich gesehen. Ich kann es dir beweisen, mein kleiner Freund, wenn du,es verlangst. Ich kann es sogar jetzt, wo ich gefangen und hilflos bin, denn meine Wächter haben keine Gewalt über die Zeit. Sie haben nur das von mir, was Materie ist. Aber selbst sie möchte ich nicht für immer verlieren.
    Eine der Kugeln, ein riesiger, blauer Ball, kam langsam auf ihn zu, so als wolle er ihn verschlingen. Er vermochte nichts dagegen zu tun, und vielleicht wollte er es auch nicht. Seine Neugier war stärker als seine Furcht. Er wußte noch, daß er jetzt und hier nicht sterben konnte, denn das, was sterblich war, besaß er nicht mehr.
    Aber er begann es bereits zu vergessen ...
    Die Furcht wurde wieder stärker.
    Eine blaue Sonne - ich stürze in sie hinein, Freund! Hilf mir!
    Die Stimme war sofort wieder da und beruhigte ihn: Die Sonne besteht aus Energie, so wie du auch. Dir wird nichts geschehen. Dir kann nichts geschehen! Du wirst ein Teil der Sonne - du wirst diese Sonne selbst sein. Du hast ihre Geburt erlebt und du wirst auch ihren Tod miterleben. Jahrmilliarden, die dir wie Minuten erscheinen. Und in deiner anderen Wirklichkeit werden es nur Sekunden sein, in denen dein Herz vielleicht nur einmal schlägt.
    Die blaue Sonne füllte den Raum aus. Ihre Energiefinger waren wie Zungen, die nach ihrn leckten und die ihn zu umschlingen drohten. Instinktiv wollte er sich dagegen wehren, aber dann erlahmte sein Widerstand. Die Stimme war wieder da: Ruhig, ganz ruhig. Dir geschieht nichts. Du weißt selbst, daß du immer wieder nach dort zurückkehren kannst, von wo - und von wann - du gekommen bist. Aber du hättest nichts gewonnen, gar nichts! Deine Suche wäre vergebens gewesen, und alles müßte noch einmal von vorn beginnen. Willst du das?
    Nein, das wollte er nicht! Es war schwer genug gewesen, den Übergang zu schaffen - den Übergang von materieller zur energetischen Existenz. Der Übergang von der dritten und vierten Dimension zur fünften - und in ihr zu bleiben.
    Er fiel - in die blaue Sonne hinein, aber er spürte nicht ihre flammende Hitze, ihre versengende Kraft, die alles verzehrte. Nur ihn nicht, denn er war ein Teil dieser Sonne geworden.
    Er fiel bis zum Mittelpunkt, darm hielten ihn die Gravitationsfelder in der Schwebe.
    Haben wir noch Kontakt? dachte er.
    Wir werden ihn nie verlieren, antwortete die Stimme. Er lebe!
    Und er, der nun die Sonne selbst war, er lebte...
     
    *
     
    Die Fliehkraft, hervorgerufen durch die schnelle Rotation, war größer als die Kräfte des Zusammenhalts, die Gravitation. Immer mehr Gaswolken - oder Wolken aus purer Energie - wurden fortgeschleudert, entfernten sich jedoch meist nicht so weit, daß sie nicht von der nun blaßblauen Riesensonne wieder eingefangen werden konnten.
    Sie begannen, sie in regelmäßiger Bahnen zu umkreisen und schnell abzukühlen. Aber sie verdichteten sich nicht zu fester Materie, sondern zu kalter Energie.
    Sie wurden zu Planeten aus Energie.
    In diesem Universum gab es nur Energie, keine Materie. Es war ein fünfdimensionales Universum. Ein unmögliches Universum .. .
    Nicht mehr für ihn, der oftmals schon Sekundenbruchteile in diesem Universum gewesen war, um unvorstellbare Entfernungen in Nullzeit zurückzulegen. Diesmal jedoch war es ihm gelungen, diesen Zustand permanent zu machen. Er blieb energetisch im Nicht-Existenten Die Sonne wurde blaßblau, dann weiß und schließlich gelb.
    Jahrmillionen mußten vergangen sein.
    Die Planeten, sieben an der Zahl, waren fest geworden, feste Energie, die von Kraftfeldern zusammengehalten wurde. Sie unterschieden sich rein äußerlich nicht von materiellen Welten, wie er sie kannte.
    Er wollte sie sehen, vielleicht betreten.
    Er rief die Stimme: Kontakt?
    Kontakt hergestellt, kleiner Freund.
    Die Planeten der Sonne - ich sehe sie. Sind es Welten, wie ich sie kenne? Gibt es Leben auf ihnen, oder wird es einmal entstehen?
    Statt jeder Antwort entließ ihn das gewaltige Gravitationsfeld der nun gelben Sonne. Eine

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