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0526 - Der unheimliche Templer

0526 - Der unheimliche Templer

Titel: 0526 - Der unheimliche Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schließlich griff ich danach, faßte es vorsichtig an und spürte, daß in diesem verfluchten Bild Leben steckte.
    Es war ein Vibrieren, ein Zittern, eben ein Leben, das man nicht erklären konnte. Die Gesichter zuckten, die Augen rollten, die Lippen zitterten und die leisen, feinen Schreie wehten uns entgegen.
    »Sie haben Angst!« flüsterte Suko. »Verdammt, John, die Toten hier auf dem Foto haben Angst.«
    »Und vor wem?«
    Mein Freund hob die Schultern.
    Hinter uns hörten wir die Schritte des Frank Didier. Auch er traute sich jetzt, einen Blick, auf das Foto zu werfen. »Kann… kann es sein, daß sie Angst vor diesem Ariol Le Duc haben? Ich meine, das wäre vielleicht eine Möglichkeit.«
    Suko pfiff leise durch die Zähne. »Nicht schlecht«, gab er zu.
    »Was meinst du, John?«
    »Kann sein…«
    »Aber warum haben sie Angst?« spann Suko den Faden weiter.
    »Ariol Le Duc befindet sich auf dem Schloß und…«
    »Bist du dir sicher?«
    Mein Freund trat einen kleinen Schritt zurück und hob die Augenbrauen. »Moment, wie meinst du das?«
    »So wie ich es sagte.«
    »Dann glaubst du nicht daran, daß er sich auf dem Schloß befindet?«
    »Es braucht nicht zu sein. Wenn er das Bild oder wo immer er auch eingeschlossen war, verlassen hat, kann es durchaus sein, daß er sich auf den Weg gemacht hat.«
    »Nach Cerbac?«
    »Ja.«
    Suko knetete sein Kinn. Er gab dabei noch keinen Kommentar ab; das überließ er Frank Didier. »Mein Gott, dann bin ich hier auch nicht mehr sicher.« Er ballte, die Hände, starrte uns fordernd an. Als er keinen Kommentar hörte, sagte er: »So tun Sie doch etwas! Sagen Sie was. Bitte, ich möchte, daß Sie etwas sagen! Ich… ich weiß nicht mehr, was ich machen soll. Ich bin hier in Gefahr.«
    Suko nickte. »Wenn er das so sieht, John, hat er verdammt recht. Er befindet sich in Gefahr.«
    »Und weiter?«
    »Nichts weiter. Wir werden gezwungen sein, unseren Plan zu ändern. Ich bin dafür, daß einer von uns hier unten im Ort bleibt.«
    Suko dachte einen Moment nach. »Ja, das ist nicht schlecht. Wir müssen uns trennen.« Er lächelte mir zu. »Wie ich dich kenne, John, willst du hoch zum Schloß.«
    »So ist es.« Ich räusperte mich. »Schließlich habe ich mit van Akkeren noch eine alte Rechnung zu begleichen. Du natürlich auch, aber ich gehe vor.«
    »Egoist.«
    Ich hob die Schultern. »Was willst du? Vielleicht hast du sogar das schlechtere Los gezogen…«
    »Sie schreien weiter!« flüsterte Didier. »Hören Sie denn nicht? Sie schreien noch immer. Nicht nur die beiden hier auf dem Foto. Auch von draußen höre ich sie. Dieser… dieser Fluch muß das gesamte Dorf erfaßt haben!« stieß er hervor.
    Weder Suko noch ich widersprachen. Der Mann hatte leider so verflucht recht.
    »Okay, wir werden auf die Straße gehen und uns die Sache einmal genauer anschauen.«
    »Ich bleibe nicht hier!«
    »Das brauchen Sie auch nicht, Frank. Sie können mitgehen. Und wenn Suko später bei Ihnen bleibt, haben Sie einen Menschen in der Nähe, dem sie vertrauen können.«
    »Das… das hoffe ich auch.«
    Ich machte den Anfang, drückte die Tür auf und trat in den Schneeregen.
    Es war dunkel, doch einige Laternen spendeten in dem Ort Licht.
    Durch diese Inseln rieselte der Schnee wie ein gewaltiges Meer aus weißgrauen, nie abreißenden Wolken. Lange Vorhänge, vom Wind geschaufelt und durch die Straßen getrieben.
    Die Dächer hatten bereits eine weiße Schicht bekommen. Auf den Straßen änderte sich ebenfalls die Farbe, und an einigen Stellen war der Schnee schon verweht, weil er vom Wind in die Ecken getrieben wurde. Ein regelrechtes Sauwetter.
    Ich hatte den Kragen hochgestellt. Der Wind erzeugte Geräusche, ebenso die fallenden Schneekörner, doch die anderen Laute waren ebenfalls sehr gut zu hören.
    Das leise, unheimlich klingende Schreien, das aus jedem Haus drang. Ich lief quer über die Straße. In Cerbac hatte man Vertrauen zueinander, da schloß niemand seine Haustür ab.
    Als ich in eine Wohnung hineinstürmte, sah ich ebenfalls das Bild auf einem Tisch liegen.
    Die abgebildeten toten Personen schrieen und jammerten, als wären sie schon jetzt geknechtete Seelen.
    Ich hätte mir am liebsten die Ohren zugehalten. Nur hatte es keinen Sinn, den Kopf in den Sand zu stecken. Ich mußte mich den Problemen einfach stellen.
    Als ich zurückkehrte, warteten Suko und Frank im Schutz eines schmalen Vordachs auf mich. »Es ist so, wie wir angenommen haben«, berichtete ich. »Sie jammern

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