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0526 - Der unheimliche Templer

0526 - Der unheimliche Templer

Titel: 0526 - Der unheimliche Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch Luft zum atmen bekam.
    Als kleinen Vorteil sah ich an, daß der Pfad nicht ununterbrochen nur nach oben führte. Hin und wieder schlängelte er sich auch auf gleicher Höhe weiter.
    Äste griffen wie Arme nach mir, Zweige wollten mich aufhalten oder peitschen. Ich wich stets aus, tauchte unter ihnen hinweg, rutschte mal zurück und gab mir wieder neuen Schwung, um mich durch das Gelände zu schlagen.
    Natürlich ging mir das nicht aus dem Kopf, von dem Frank Didier berichtet hatte.
    Van Akkeren hatte die Herrschaft über Château Le Duc übernommen, diesem ehemaligen Templerschloß, in dem die Abtrünnigen dem Dämon Baphometh huldigten.
    Es stellte sich natürlich die Frage, wie stark dessen Geist noch innerhalb des Schlosses vertreten war. Auch wenn er nur latent vorhanden gewesen war, würde ein Mann wie van Akkeren dafür gesorgt haben, daß er wieder an Stärke und Einfluß gewann.
    Ich hatte ihn damals mit dem Dunklen Gral besiegen können, aber er war leider nicht vernichtet.
    Der Dunkle Gral. Trotz meiner schneeverklebten Lippen mußte ich lächeln, als ich an ihn dachte. Ich hätte ihn mit zum Schloß nehmen sollen, so aber hatte ich ihn im Kofferraum des Leihwagens gelassen, zu dem auch Suko den Schlüssel besaß. Der Gral gehörte zwar mir, nur hatte ich nichts dagegen, wenn mein Freund ihn auch einsetzte.
    Das Schloß lag noch verborgen unter dem Schutzschild aus Dunkelheit und Schneetreiben.
    Wieder mußte ich pausieren. Ich hatte mir dabei eine relativ günstige Deckung gesucht, so daß mich der Schnee, der durch die Lücken rieselte nicht erwischte.
    Auf dem etwas schrägen Gelände rutschte ich ab, prallte gegen einen Baumstamm und berührte gleichzeitig einen mit Schnee beladenen Ast, dessen weiße Schicht sich löste und auf mich niederfiel.
    Ich schüttelte mich frei, wollte auch weitergehen, als ich ein Geräusch vernahm, das so gar nicht in die Umgebung passen wollte.
    Hier im Wald heulte der Wind längst nicht so stark wie auf der freien Fläche. Die Bäume hielten sehr viel ab. Dafür hörte ich ächzende Bäume und brechende Zweige.
    Brach da etwas unter der Schneelast zusammen?
    Eine normale Frage, an die ich allerdings nicht mehr glaubte, denn das Brechen hörte nicht auf. Es nahm zudem an Lautstärke zu.
    Vergessen waren die Kälte und die Nässe. Ich war mir sicher, daß diese Geräusche eine andere Ursache besaßen.
    Da kam jemand…
    Und zwar von der Höhe, vielleicht sogar vom Schloß her. Und dieser Jemand nahm nicht den normalen Pfad, er fand seinen Weg mitten durch den Wald.
    Weshalb?
    Ich stand wie unter Strom, lauschte, merkte mir auch die Richtung und stellte fest, daß die Geräusche schräg vor mir aufklangen. Ich griff unter meinen Mantel und holte die kleine, lichtstarke Halogenleuchte hervor.
    Ein paar Sekunden wartete ich. Dann schickte ich den Strahl direkt in diese Richtung.
    Schneeflocken tanzten in dem Lichtfinger. Er strich über Stämme, kahles, zum Teil schneebedecktes Geäst und blieb dort zitternd stehen, wo ich eine Bewegung gesehen hatte.
    Etwas rutschte den Hang hinab.
    Nicht allein Schnee oder Lehm, auch eine Gestalt. Sie wandte mir den Rücken zu. In ihrer weißen, dünnen Kleidung, die schon leichenhemdmäßig wirkte, sah sie aus wie ein Gespenst.
    Es war kein Gespenst.
    Das sah ich, als die Person sich schwerfällig umdrehte. Wahrscheinlich hatte sie der Lichtstrahl nervös gemacht.
    Jetzt schaute sie hinein und zu mir hin.
    Auch ich konnte sie erkennen und wußte sofort, wer da vor mir zwischen den Bäumen stand.
    Ein lebender Toter, ein Zombie – Ariol Le Duc!
    ENDE des ersten Teils
    [1] Siehe John Sinclair Nr. 525 »Tödliche Fotos«

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