Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0526 - Der unheimliche Templer

0526 - Der unheimliche Templer

Titel: 0526 - Der unheimliche Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Kasten mit einem gläsernen Auge.
    Bloch wußte zunächst nicht, was er damit anfangen wollte. Er konnte ihn nicht identifizieren, bis sich die Hand ihm so weit »näherte«, daß er ihn erkannte.
    Es war eine Kamera!
    Regungslos blieb Bloch sitzen. Dabei überlegte er fieberhaft, was diese Gestik bedeuten konnte. Nur kam er nicht mehr dazu, sich noch stärker zu konzentrieren, denn aus dem Hintergrund der dunklen Wolke schob sich eine zweite Gestalt hervor.
    Ein Mann mit grauem Gesicht und bösen, starren, bleichen Augen, die wie Kugeln darin lagen.
    Der Abbé überlegte. Seine Gedanken rasten. Fieberhaft dachte er nach, denn diese Gestalt war ihm nicht unbekannt. Er hatte sie schon gesehen, auf Bildern, auf…
    Plötzlich wußte er Bescheid!
    Hinter dem Grusel-Star Vincent van Akkeren stand der unheimliche Ariol Le Duc – ein Templer der grausamen Art, der längst irgendwo in Frankreich vermoderte.
    Er hatte zu denen gehört, die damals die Trennung vollzogen hatten und Baphometh dienen wollten. Er war längst umgekommen, so hieß es jedenfalls.
    Nun schwebte er wie ein drohender Schatten hinter dem breiten Gesicht des Vincent van Akkeren.
    Er, das Auge der Kamera und der Zombie-Templer, sie bildeten das grausame Dreigestirn.
    Van Akkeren grinste. Wie er das tat und wie er seinen Mund dabei in die Breite zog, das konnte schon als diabolisch bezeichnet werden. Gleichzeitig auch als siegessicher, als würde bei ihm allmählich ein neuer Plan Gestalt annehmen.
    Wie immer er aussehen mochte, alles, was van Akkeren bisher in die Wege geleitet hatte, hatte Böses zur Folge gehabt, Blut, Grauen und Tränen gebracht.
    Auch jetzt würde es nicht anders sein.
    Der Abbé ließ den Würfel so hastig los, als wäre dieser heiß geworden. Aus dem Mund des Mannes drang ein heiseres Krächzen.
    Er kippte langsam nach vorn, dachte nicht mehr an das Glas und räumte es von der Tischplatte.
    Auf dem Boden zerbrach es, die restliche Flüssigkeit versickerte.
    Mit heiserer Stimme flüsterte der Templer einen Namen.
    »John Sinclair! Ich… ich muß ihm Bescheid geben. John Sinclair…«
    ***
    Die Themse war grau, das Wetter war grau, ebenso der Tote, der nahe der Tower Bridge angeschwemmt worden war und nun an der seichten Uferböschung lag wie ein Star, der auf eine Besichtigung wartet. Tatsächlich wurde er von einigen Männern besichtigt und umringt. Den Gesichtern der Leute war anzusehen, daß ihnen der Job keinen Spaß machte.
    Tote und deren Fundplatz zu untersuchen, gehörte zum Job einer Mordkommission, nur taten sie es auch lieber bei Sonnenschein, als unterhalb der mächtigen Mauern des Towers, wo es zog wie Hechtsuppe.
    Besorgte Blicke galten dem Himmel, wo sich das Grau der Wolken noch verdichtet hatte. Mit ihren unteren Rändern schienen sie die Mauern und Bauten der Londoner City streifen zu wollen.
    Die Temperatur war gesunken, es roch nicht mehr nach Regen, dafür nach Schnee.
    Die Männer hatten ihre Hände in den Manteltaschen vergraben, die Kragen hochgestellt und schauten mit verkniffenen Gesichtern dorthin, wo die Uferböschung einen Randstreifen zeigte.
    Dort hielt ein Wagen.
    Es war ein Rover, aus dem ein Mann mit blonden Haaren stieg, den Kragen des gefütterten Trenchs hochklappte und einen Windstoß mitbekam, der das Haar hochwirbelte.
    »Endlich!« stöhnte der Älteste unter den Männern, schaute auf seine Uhr und schob seinen Hut, einen alten Filz in den Nacken hinein. Sein Mantel stand offen. Darunter trug er einen Anzug mit Weste, die einige Brandlöcher zeigte und schon in ein Kleider-Museum gepaßt hätte.
    Der Mann mit dem Hut hatte die Worte so laut gesprochen, daß der Blonde sie hören konnte und leise lachend die Böschung herab nach unten rutschte.
    »In deinem Alter noch so in Eile, Tanner«, begrüßte ich den Chef der Mordkommission London-Mitte.
    »Ich will die Zeit noch nutzen, die mir bleibt. Schon bald kann es mir ergehen wie ihm.« Er deutete auf den Toten, bevor er mir die Hand reichte.
    Ich begrüßte Tanner und nickte dann seinen Leuten zu. Der Wind fuhr in meinen Rücken. Er heulte um die mächtigen Mauern des Tower, ein Wetter zum Weglaufen. Zudem fielen jetzt auch die ersten Tropfen aus den tief hängenden Wolken.
    Wasser mit Schnee vermischt, ein kalter Schneeregen, den niemand mögen konnte.
    Nur hätte es auch Steine oder was weiß ich regnen können, wenn Chiefinspektor Tanner mich rief, dann hatte er seinen Grund. Danach fragte ich ihn auch.
    »Ein normaler

Weitere Kostenlose Bücher