0526 - Saras letzter Kampf
Gürtelschließe, »unterhalten wir uns später.«
Sara setzte ihren Helm wieder auf.
»Jetzt«, sagte sie, und es klang überrascht. »Jetzt spüre ich ihn. Meinen Machtkristall. Er wird… benutzt…«
Ted schaffte es gerade noch, nach ihr zu greifen, als sie den nächsten zeitlosen Sprung einleitete. Ansonsten wäre er allein mit dem toten Verräter Emrys an einem ihm unbekannten Ort im Kristallpalast zurückgeblieben.
***
Zamorra zuckte verblüfft zusammen, als unmittelbar vor ihm eine liegende Person auftauchte. »Nicole?« stieß er hervor. »Wie, bei allen guten Geistern, kommst du hierher?«
Sie riß die Augen auf.
»Es hat funktioniert«, stieß sie hervor. »Shado…« Da sah sie ihn genauer an und konnte ein Lächeln nicht verkneifen. »Hübsch siehst du aus, so richtig wie ein nicht jugendfreier Comic-Held. Vielleicht solltest du das als Standard-Freizeitkleidung einführen. Nur der Umhang und der Gürtel stören etwas, aber das kann man ja weglassen…«
Zamorra winkte ab. »Was ist mit Shado? Ist er hier?«
»In der INFERIOR. ›Assi‹ kam zurück, und wir waren im Château und haben Shado hergeholt. Er träumte mich zu dir.«
»Er ist frei? Verdammt, das hätte ich wissen müssen…«
Die Roboter rückten näher. Sie griffen wohl nur deshalb nicht ein, weil sie in Nicole keine unmittelbare Bedrohung für den ERHABENEN und den 3er-Kristallträger Zamorra sahen. Das konnte sich jederzeit ändern…
Im gleichen Moment entdeckte Nicole Eysenbeiß-Salem, den zwei Roboter gerade sorgsam aufheben und tragen wollten. »He, das ist er ja… du hast ihn wirklich ge…«
»Still!« unterbrach Zamorra sie hastig, ehe sie das verräterische Wort
gefangengenommen über die Lippen bringen konnte.
Es war der Augenblick, in dem Eysenbeiß erwachte.
Trotz der Betäubungsenergie, mit der Zamorra ihn bestrahlt hatte -offenbar waren Ewige dahingehend sehr viel widerstandsfähiger als Menschen der Erde, und der Salem-Körper war immerhin der eines Ewigen. Etwas in Zamorra schlug Alarm, irgendwie spürte er, vielleicht über Salems Kristall, die Energie der Machtkristalle, die Eysenbeiß im Moment des Erwachens sekundenlang berührte.
»Feinde!« kreischte Eysenbeiß. »Vernichtet sie!«
***
Ted sah eine Gruppe von Roboter vor sich - außerdem Zamorra, Nicole und - Yared Salem also Eysenbeiß! Sara Moon erkannte den ERHABENEN im gleichen Moment und richtete Emrys’ Blaster auf ihn. Teds Handkante traf ihren Unterarm; der Blaster polterte zu Boden. -Sara fuhr herum. »Bist du wahnsinnig?« schrie sie auf.
»Vernichtet die Feinde!« brüllte Eysenbeiß-Salem zur gleichen Zeit. »So vernichtet sie doch! Ihr müßt gehorchen! Ich befehle es euch…«
Die Robots reagierten nicht! Zamorras Befehl hatte ihnen klargemacht, daß sie sowohl ihn, dem angeblich das Wohlergehen des ERHABENEN am Herzen lag, als auch den ERHABENEN selbst zu schützen hatten. Gegen Zamorra konnten sie also nicht Vorgehen, solange er selbst nicht die Hand wider den ERHABENEN erhob. Da er selbst aber keine Anstalten machte, gegen die anderen Personen zu kämpfen und diese sich nicht als Feinde des ERHABENEN zeigten, zögerten die Roboter. Ihre Programmgehirne waren kompliziert genug aufgebaut, um in einen Konflikt zu geraten. Einzig Saras Versuch, den ERHABENEN zu erschießen, konnte als Angriff gewertet werden, aber dem war der ERHABENE selbst zuvorgekommen, indem er die Attentäterin entwaffnete.
Das war der zweite, noch größere Konfliktpunkt.
Der ERHABENE befand sich an zwei Stellen zugleich! Von zwei verschiedenen Punkten nahmen die Robots die Schwingungen eines Machtkristalls wahr. Das war in ihrem Programm nicht vorgesehen.
»Niemand benutzt seine Waffe! Kein Roboter schießt! Das ist ein Vorrang-Befehl!« rief der ERHABENE energisch.
»Vernichtet die Feinde! Sie wollen mich töten! Schützt mich! Vernichtet sie! Ich befehle es euch!« schrie der ERHABENE.
Befehl gegen Befehl. Die Robots schalteten sich ab, um keinen tronischen Zusammenbruch zu erleiden.
Aber sie vergaßen dabei nicht, Eysenbeiß festzuhalten, weil Zamorras Befehl, den ERHABENEN zu einem von Zamorra zu bestimmenden Ziel zu bringen, noch nicht widerrufen worden war. Eysenbeiß selbst war im Eifer seiner Befehlsbemühungen selbst noch nicht einmal auf den Gedanken gekommen, »Laßt mich los!« zu brüllen. Vielleicht war er auch dadurch verwirrt, daß er bei seinem Aufwachen unbeabsichtigt den Machtkristall berührt hatte. Der mochte Einfluß auf
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