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0529 - Der Würgeadler

0529 - Der Würgeadler

Titel: 0529 - Der Würgeadler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Überraschungen erleben werden.«
    »Und weshalb fürchten Sie das nur für uns?«
    »Ganz einfach. Weil ich damit rechne. Ich merke es, ich rieche es förmlich.«
    »Was denn?«
    »Diesen Hauch, versteht ihr? Der Hauch des Bösen, der über dieser Gegend schwebt. Hier ist etwas, hier lauert etwas.« Er schnickte mit den Fingern, obwohl er gefesselt war. »Man erwartet mich, man hat hier auf mich gewartet. Danke.«
    »Wofür?« fragte Suko.
    »Daß ihr mich hergebracht habt. Ein Ort des Bösen. Ich fühle mich allmählich wohl.«
    »Spinnt der?« flüsterte Suko mir zu.
    »Hoffentlich«, sagte ich leise. »Wenn nicht, sitzen wir in der Tinte.«
    »Ich glaube nicht daran. Ein kleines Bergdorf, viel Schnee, wo soll hier das Böse hocken?«
    »Keine Ahnung.«
    Suko schaute zurück, dann wieder vor und sagte: »Der grinst wirklich, als hätten wir ihm einen großen Gefallen getan.«
    »Soll er.«
    Mein Partner war beunruhigt. »Hören Sie, van Akkeren, wo lauert das Böse denn?«
    »Unter dem Schnee!« lautete die mit dumpfer Stimme gesprochene Antwort, »unter dem Schnee.«
    »Dort kann es bleiben, bis das Zeug getaut ist.«
    Van Akkeren lachte kehlig. »Das sagt ihr. So lange wird das Böse nicht warten, denn es hat bereits gespürt, daß ich komme. Es wird sich befreien, es wird seine Boten schicken.«
    »Wir zittern jetzt schon!« sagte ich.
    Suko war schweigsamer. Er nahm van Akkerens Sprüche auch ernster als ich, das erkannte ich an seiner sorgenvoll gerunzelten Stirn. Ich konzentrierte mich weiterhin auf die Strecke, sah plötzlich die dunklen Punkte. Weil der Boden so weiß war, hoben sie sich auch in einer gewissen Höhe sehr gut ab.
    »Vögel.« Auch Suko hatte sie gesehen. »Raben und Krähen. Ob er sie gemeint hat?«
    »Weiß ich nicht.«
    Van Akkeren gab uns keine Erklärung. Er schaute stur aus der Seitenscheibe, während ich die Vögel im Auge behielt, die jetzt zur Landung ansetzten. Nicht einmal weit von uns entfernt, fanden sie auf einer Schneewehe Platz.
    Dort blieben sie hocken. Das Gefieder hatten sie aufgeplustert, wirkten wie schwarze Federbälle mit spitzen Schnäbeln und starrten uns entgegen.
    »Das ist schon seltsam«, murmelte Suko. »Die schauen alle in unsere Richtung.«
    Ich nahm es lockerer. »Was willst du? Vögel sind eben neugierige Wesen.«
    So ganz wohl war mir bei dieser Antwort auch nicht gewesen. Mir kam das Verhalten schon unnatürlich vor.
    Nur allmählich gerieten wir schlingernd in die Nähe der lauernden Vögel. Mir kamen sie jetzt tatsächlich vor, als würden sie auf uns lauern, und ich dachte über van Akkerens Bemerkung anders, als noch vor einigen Minuten.
    Sie hielten sich an der linken, der Fahrerseite auf. Auch van Akkeren konnte sie sehen.
    »Das sind sie«, sagte er. Befriedigung schwang in seiner Stimme mit.
    »Wer ist was?« fragte ich.
    »Die Vögel sind meine Freunde.«
    Diesmal lachte ich. »Haben Sie jemals Freunde gehabt, van Akkeren, außer irgendwelchen Schwarzblütlern oder dämonischen Dienern, die ebenso schlimm sind wie Sie?«
    »Hör auf, Sinclair. Ihr beide da vorn werdet euch noch wundern.«
    Gern hätte ich angehalten und mich näher mit ihm über dieses Thema unterhalten. Leider lief ich Gefahr, den Wagen nicht mehr so glatt starten zu können. Deshalb rollten wir weiter.
    Ich konnte sie jetzt aus einer ziemlich nahen Distanz betrachten und erkannte, daß sie zwar aussahen wie normale Raben, Krähen oder Elstern, sich aber trotzdem von ihren Artgenossen unterschieden.
    Es lag an den Augen. Jeder von ihnen besaß einen scharfen, unheimlichen Blick. Böse Augen!
    Ich erinnerte mich an einen Fall, der sehr weit zurücklag. Da hatten wir gegen Geistervögel gekämpft, gegen mutierte Wesen, die einen ähnlichen Blick besessen hatten.
    Auch Suko war dies aufgefallen. Er rutschte unruhig auf seinem Sitz hin und her. »Das gefällt mir überhaupt nicht, John.«
    »Frag mich mal.«
    Nur mehr wenige Umdrehungen der Reifen, dann befanden wir uns mit den Tieren auf gleicher Höhe. Genau darauf schienen die Vögel gewartet zu haben.
    Als hätten sie ein geheimes Kommando bekommen, breiteten sie ihre Flügel aus und verließen flatternd die Eishügel. Wir vernahmen ihre krächzenden Schreie. Sie kamen uns vor wie Abschiedsrufe. Im Pulk stoben sie dem Himmel entgegen.
    »Na bitte«, sagte Suko.
    Van Akkeren meldete sich aus dem Fond. »Ihr werdet euch noch wundern!« kreischte er und lachte gleichzeitig. »Ihr werdet euch noch wundern.«
    »Über wen oder

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