0529 - Der Würgeadler
Aibon verdient. Die andere Seite, die schlimme, die Verdammnis, das Fegefeuer. Ihr aber könnt zurückkehren. Geht ins Haus und vergeßt van Akkeren.«
Er drehte sich wieder um und schritt davon.
›Vergeßt van Akkeren‹, hatte er gesagt. Konnten wir ihn denn vergessen? War sein Gastspiel tatsächlich beendet? Würde er für alle Ewigkeiten in Aibon gefangen bleiben?
Es war zu hoffen.
»Komm, Suko«, sagte ich.
Die Greniers empfingen uns staunend und auch neugierig. »Wer… wer ist das gewesen?« fragte Jacques.
»Eine Märchengestalt«, sagte ich lächelnd und Suko schloß hinter mir die Tür.
»Wieso?«
»Keine Sorge, es ist alles in Ordnung.«
»Werden wir denn auch zurückkommen?« rief Eliette.
»Das glaube ich schon.«
»Und wann?«
Ich schaute auf den Dunklen Gral, der sich verändert hatte. Von ihm ging ein gewaltiger Sog aus. In der Kugel bildeten sich Farbstreifen, die einen grünlichen Touch bekommen hatten. Auch vor dem Haus änderte sich einiges.
Der Strudel war da, erfaßte uns alle. Wohl jeder spürte das plötzliche Ziehen, das von einem kurzen Augenblick der Bewußtlosigkeit begleitet wurde.
Danach war alles normal.
Der Wind pfiff kalt durch die Lücke, draußen lag dick der Schnee, die normale Welt hatte uns wieder.
Und noch etwas stand vor dem Haus. Ein zerbeulter Renault.
Die Greniers starrten sich an. Sprechen konnten sie nicht. Die Erlebnisse mußten zunächst einmal verdaut werden.
Ich gestattete mir ein leises Lachen, auch Suko freute sich, und ein anderer regte sich ebenfalls.
Es war der alte Piccé, der sich gähnend erhob, sich reckte und mit verschlafen kingender Stimme fragte: »War etwas? Ist was in der Zwischenzeit geschehen?«
»Nein«, sagte Jacques Grenier. »Was soll denn gewesen sein. Hier war alles ruhig. Wie sich das gehört, nicht wahr?«
Wir alle nickten, bevor ein Lachsturm losbrach, der das Haus ein weiteres Mal erschütterte…
ENDE
[1] Siehe John Sinclair Nr. 526 »Der unheimliche Templer«
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