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0529 - Die letzten Tage der Amazonen

Titel: 0529 - Die letzten Tage der Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein Wert, der auf die Dauer für den menschlichen Organismus tödlich ist."
    Maßnahmen wurden getroffen. Die Antigravitationsneutralisatoren schalteten sich ein und absorbierten die übermäßige Schwerkraft.
    „Ein Gravo", berichtete die Sicherheitspositronik.
    Gleich darauf gab sie erneut Alarm.
    „Die Temperatur ist in einem gefährlichen Maße angestiegen.
    Sie beträgt inzwischen exakt plus 62,7134 Grad Celsius. Das ist ein Wert, der auf die Dauer für den menschlichen Organismus tödlich ist."
    Maßnahmen wurden getroffen. Kühlanlagen liefen an und kämpften so lange gegen die Hitze an, bis die Lufttemperatur nur noch plus 24 Grad Celsius betrug.
    Alle diese Vorgänge liefen mit robotischer Schnelligkeit ab. „Was fehlt noch?"
    Der Mensch liebt individuelle Betreuung. Er braucht Geselligkeit, er benötigt die Nähe seiner Artgenossen."
    Die Ro-Dianen wurden auf den Plan gerufen.
    Ihre erste Diagnose lautete: „Die beiden sind dem Tod näher als 'dem Leben. Sie brauchen dringend ärztliche Betreuung." Die Medo-Roboter waren sofort zur Stelle und brachten die beiden menschlichen Wesen auf die Sanitätsstation. Wenig später stand es fest, daß sie das Unmögliche vollbracht hatten.
    Es war ihnen gelungen, die beiden menschlichen Lebewesen am Leben zu erhalten.
    Die wunderschönen Ro-Dianen, Roboter mit einer Biofolie, warteten' geduldig auf das Erwachen des MANNES.
     
    10.
     
    Die Frau ist dazu bestimmt, ihre Zukunft allein zu gestalten.
    So legen wir, selbstherrlich und maßlos überheblich, die alten Schriften aus. Besser wäre es, die Deutung der geschichtlichen Urkunden dem Allerweiblichsten zu überlassen. Wer weiß, vielleicht erhalten wir dann ein anderes Bild von uns und erfahren etwas über unsere wahre Bestimmung. Es wird jedenfalls Zeit, auf das Volk der Dianen aufklärend zu wirken... und den Mysterien um das Allerweiblichste ein Ende zu bereiten.
    Der MANN blinzelte dem neuen Morgen entgegen und streckte sich. Er saß in einem nach Rosen duftenden Bett. Der Raum war fremd, aber die Wände und die Einrichtung waren in einem Blau gehalten, das ungemein beruhigte.
    Die besänftigenden Farben erlaubten erst gar nicht, daß der MANN in Panik verfiel. Dennoch kam Unmut in ihm auf. Wieso wußte er, daß er an einem „neuen Morgen" erwachte? Es gab hier kein Fenster, durch das er ins Freie hätte blicken können.
    Dann wurde er sich der Vogelstimmen bewußt, die von irgendwoher kamen. Sie waren es, die ihn geweckt und den Eindruck eines „Morgens'' vermittelt hatten. Er grübelte nicht länger über die Herkunft der Vogelstimmen nach. Ebensowenig rätselte er an dem fremden Raum und seiner unbekannten Einrichtung herum.
    Er war nun einmal hier, fühlte sich geborgen und konnte getrost davon überzeugt sein, daß seine schrecklichen Erlebnisse nur einem Traum entsprungen waren. Es gab in Wirklichkeit keine Hitze, auf seinem Körper lastete kein Druck. Er fühlte sich, ausgeruht und frisch. Er war hungrig.
    Eine Schiebetür glitt auf und gab einer wunderschönen Rothaarigen den Weg frei. Sie lächelte, während sie ein Tablett mit dampfendem Kaffee und frischen Brötchen an sein Bett stellte.
    Er erwiderte das Lächeln und machte sich über das köstliche Frühstück her.
    „Wie heißt du?" fragte er zwischen zwei Bissen.
    „Nenne mich Tiziana", sagte die Diane.
    Er nahm einen Schluck Kaffee und hatte das Gefühl, als würde die aromatische Flüssigkeit mitsamt dem Namen „Tiziana" von einem Strudel in seinen Schlund hinabgezogen Werden.
    „Ich nehme an, die neue Schmerzensreiche Mutter wurde gewählt", sagte der MANN zufrieden, „und ich befinde mich im Bett des Flitterwöchners. Sage mir, Tiziana, welche meiner vier Begleiterinnen ist die Auserwählte?"
    ,Tiziana lächelte und schwieg.
    Der MANN wurde unruhig. Eine Frage drängte sich ihm auf, doch hatte er seltsamerweise Angst, sie zu stellen. Als Tiziana jedoch weiterhin schwieg, überwand er sich.
    „Auf welche Weise wurde die Schmerzensreiche Mutter bestimmt?" fragte er. „Durch den natürlichen Lauf der Dinge, oder durch den Spruch des Allerweiblichsten?"
    „Das Schicksal hat die Wahl getroffen", antwortete Tiziana.
    Der MANN fand die Antwort nicht befriedigend und forschte weiter. „Wo sind wir hier?"
    „Im Allerweiblichsten."
    Plötzlich schmeckte der Kaffee schal, die Brötchen waren nicht mehr knusprig, sondern fühlten sich zäh wie Gummi an.
    „Es stimmt also, daß wir zum Allerweiblichsten gepilgert sind", flüsterte er

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