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0529 - Die letzten Tage der Amazonen

Titel: 0529 - Die letzten Tage der Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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niedergeschlagen. Seine Hoffnung, daß alles nur ein Traum gewesen war, schwand dahin. „Vanilla, Bolanda, Gaby und Cynthia machten sich von Gournee auf den Weg. Das stimmt also. Es herrscht immer noch Krieg. Die Dianen leiden unter Intelligenzstörungen. Das ist auch nicht zu leugnen. Wir hatten viele Hürden zu nehmen, bevor wir hier ankamen. Das alles will ich als Wirklichkeit anerkennen. Aber mein Verstand weigert sich, die letzten Schrecken zu glauben."
    „Verleugne sie", riet Tiziana.
    „Dann leben Cynthia und Bolanda noch?" fragte der Mann ohne Große Hoffnung.
    Tiziana schwieg. Das war ihm Antwort genug.
    „Wer ist nun Schmerzensreiche Mutter?" fragte der MANN.
    Tiziana blickte zur Tür. Er folgte der Richtung ihrer Augen und schaute gebannt auf die Schiebetür, die langsam aufglitt. Er wartete, daß Gaby eintreten würde, doch er irrte.
    „Ich habe immer gewußt, daß ich Schmerzensreiche Mutter werde", sagte Vanilla. „Auch wenn die anderen noch lebten, wäre die Wahl auf mich gefallen."
    Gaby tot?
    „Gaby lebt" sagte der MANN. „Sie ist nicht tot. Wenn sie sich nicht im Allerweiblichsten befindet, dann hält sie sich in der Nähe auf."
    Vanilla lachte. Ihrem Mund entströmte Alkoholdunst.
    „Typisch MANN", sagte sie. „Er ist zu feige, um die Wirklichkeit anzuerkennen. Aber ich lasse dir deine Illusionen nicht.
    Draußen, außerhalb des Allerweiblichsten, herrscht das Chaos.
    In der Hitze und der unmenschlichen Gravitation kann niemand existieren. Wenn Gaby draußen geblieben ist, muß sie inzwischen umgekommen..."
    „Sprich nicht weiter", bat der MANN. „Wir müssen etwas tun, um Gaby zu retten. Wir können sie nicht ihrem Schicksal überlassen, denn sie ist die wirkliche Schmerzensreiche Mutter.
    Sie hat es mir gesagt."
    „Stimmt das?" fragte Tiziana.
    „Es ist wahr", versicherte der MANN. „Ich kann es vor der Allerweiblichsten beschwören."
    Vanilla lachte wieder hysterisch. „Er lügt, dieser erbärmliche MANN! Ich habe ihn und Gaby beobachtet. Es war entwürdigend für unser Geschlecht, wie sie sich benahm. Sie zeigte nichts von der Größe und Erhabenheit einer Diane."
    „Wir müssen ihr zu Hilfe kommen", beharrte der MANN.
    Tiziana schwieg eine Weile, dann sagte sie: „Wir werden die Allerweiblichste um Rat bitten."
     
    *
     
    Im Innern des „Allerweiblichsten" liefen die Computer an und beschäftigten sich mit dem gestellten Problem. Eine Lösung wurde in Sekundenschnelle gefunden, doch wurde von den Logik- und von den Psychologie-Sektoren angeraten, den MANN mit der Wahrheit zu konfrontieren.
    Nach positronischem Ermessen stand es fest, daß Gaby in der Hitze und der ums Doppelte angestiegenen Schwerkraft umgekommen sein mußte. Sie war physisch kaum in der Lage gewesen, die menschliche Belastung zu überstehen. Aber das durfte der MANN nicht erfahren, weil er dadurch geistigen Schaden erleiden hätte können. Das durfte nicht geschehen, denn er war für die Arterhaltung unersetzlich. Er war einer der wenigen noch lebenden Männer -und das einzige menschliche Wesen auf Diane, das von der Verdummung Verschont geblieben war.
    Deshalb wurde vom Allerweiblichsten ein Programm ausgearbeitet, um ihn auf die Wahrheit vorzubereiten.
     
    *
     
    Der MANN und Vanilla waren in einen Raum gebracht worden, in dem einige Ro-Dianen verschiedenen Beschäftigungen nachgingen. Auf dem Weg dorthin waren sie durch schmale und geschwungene Korridore gekommen, die darauf schließen ließen, daß das Allerweiblichste unter der felsigen Hülle eine kugelige Form besaß. Dem MANN fiel auch auf, daß die technischen Errungenschaften im Allerweiblichsten einen viel höheren Standard aufwiesen als in Gournee.
    So waren sie zum Beispiel in einem Lift in höhergelegene Etagen gefahren, der keine Kabine besaß. Er und Vanilla schwebten in dem Schacht einfach schwerelos empor. Tiziana erklärte ihm auf seine Frage, daß es sich um einen Antigravlift handle. Obwohl sich der MANN unter dieser Bezeichnung nichts vorstellen konnte, merkte er sich die Bezeichnung.
    Tiziana klärte ihn auf dem Weg in den Gemeinschaftsraum auch noch über andere wissenswerte Dinge auf. Sie sprach davon, daß das Allerweiblichste ein riesiges Pilzgebilde geortet habe, das für die steigende Hitze und die mehr als um das Doppelte angewachsene Gravitation verantwortlich sei. Sie behauptete sogar, dieses Pilzgebilde zapfe die Sonne Emanzopa an, um den Temperaturanstieg und die Gravitationsverdoppelung bewirken zu können. Dem MANN

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