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Die Blitzhochzeit

Die Blitzhochzeit

Titel: Die Blitzhochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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PROLOG
    Park Slope in Brooklyn, New York
    Nikki lehnte sich gegen die Wand und schloss die Augen. Während sie um Fassung rang, hörte sie die unnachgiebige, ernste Stimme ihrer Schwester.
    „Es tut mir leid", wiederholte Krista. „Ich weiß gar nicht, warum du überhaupt anrufst. Du kennst meine Antwort. Ich kann nicht. Ich bin ihr etwas schuldig und kann sie jetzt nicht verlassen."
    Warum ist mir nicht schon viel früher aufgefallen, dass Kristas Bedürfnisse sich in den letzten Jahren geändert haben? überlegte Nikki.
    „Weil sie meine Schwester ist, deshalb!" Krista klang verärgert. „Sie hat alles aufgegeben, um für mich zu sorgen. Was soll ich ihr sagen? ,Danke, du hast mein Leben gerettet, aber nun gehe ich, weil ich mit meiner Freundin zusammenziehen will'?"
    Ihr Leben gerettet? Nikki schüttelte den Kopf. Dabei hatte sie so wenig getan. Als Kristas Ehemann gestorben war, war es doch ganz logisch gewesen, dass sie ihrer schwangeren Schwester ein Heim bot. Welche andere Wahl hätte sie denn gehabt? Die Familie ging vor.
    Zuerst kam immer die Familie.
    „Ich kann eben nicht, und damit Schluss! Nach allem, was sie für mich geopfert hat, kann ich nicht einfach verschwinden. Keli und, ich sind alles, was sie hat. Wir bleiben, bis sie uns nicht mehr braucht."
    Nikki wartete das Ende des Gesprächs nicht ab. Lautlos huschte sie die Treppe hinunter zu dem kleinen Raum, den sie als Arbeitszimmer nutzte Sie ging zum Schreibtisch, zog die Schublade auf und nahm einen dicken, goldgeprägten Umschlag heraus. Er war schwer, obwohl sich nur eine Eintrittskarte darin befand. Eine hauchdünne, kunstvoll gravierte Platte aus goldfarbenem Metall, die die Lösung all ihrer Probleme darstellte.
    Ihr wäre es lieber gewesen, nicht zu so drastischen Mitteln greifen zu müssen. Nikki lächelte wehmütig. Sie hatte sich die Einladung nur verschafft, weil die Situation an ihrem Arbeitsplatz allmählich unerträglich wurde. Es wäre ihr nie in den Sinn gekommen, dass ihr Plan auch noch in anderer Hinsicht nützlich sein würde. Nachdem sie unfreiwillig Kristas Telefonat belauscht hatte, gab es kein Zurück mehr.
    Bevor sie es verhindern konnte, rann eine einzelne Träne über ihre Wange.
    Chicago, Illinois
    „O Jonah, Gott sei Dank, dass du gekommen bist!" Della Sanders eilte ihrem Sohn entgegen und umarmte ihn herzlich.
    Ein amüsiertes Lächeln huschte über Jonah Alexanders finstere Miene. „Hast du etwa daran gezweifelt?" Er zog seine Mutter liebevoll an sich.
    Sie war eine kleine, zierliche Person, die vor Lebenslust und Energie sprühte. Sie war aber auch eine Frau, die bedingungslose Aufmerksamkeit forderte. Von klein auf hatte Jonah beobachten können, wie sie ihre Umgebung mühelos mit ihrem Charme bezauberte. Dank ihrer sanften braunen Augen und ihrem scheuen Lächeln gelang es ihr, selbst die zurückhaltendsten Zeitgenossen für sich zu gewinnen. Ihr zweiter Ehemann, Loren Sanders, war schon von Berufs wegen ein sehr reservierter Mensch und zudem überzeugter Junggeselle gewesen - sie hatte ihn innerhalb von fünf Sekunden erobert.
    Della warf einen Blick über die Schulter und lächelte ihren Mann entschuldigend an,
    „Loren war nicht sicher, ob du bereit sein würdest, Eric aus seiner jüngsten Misere zu helfen." Sie seufzte. „Offen gestanden hatte auch ich Zweifel, Er sitzt diesmal wirklich in der Klemme."
    Jonah reichte seinem Stiefvater die Hand. „Du hättest nicht so lange warten sollen, bevor du dich bei mir meldest, Loren. Die Familie steht bei mir immer an erster Stelle, das weißt du doch."
    So war es immer gewesen, seit Jonah als rebellischer Teenager plötzlich mit einem Stiefvater konfrontiert worden war, der ihn sowohl intellektuell als auch emotional gefördert hatte. Loren war ihm ein zuverlässiger Freund geworden. Dass er darüber hina us Della seit fünfundzwanzig Jahren anbetete, hatte ihm Jonahs ewige Dankbarkeit gesichert.
    ,Du warst Eric stets ein guter Bruder", versicherte Loren. „Aber du warst in Europa so beschäftigt, dass wir dich damit nicht belästigen wollten. Außerdem haben wir erst vor kurzem erfahren, wie ernst die Sache tatsächlich ist. Hoffentlich ist es nicht schon zu spät."
    Jonah ging hinüber zu den Fenstern, die bis an die Decke reichten. Das luxuriöse Apartment der Sanders' bot einen atemberaubenden Blick auf den Michiga nsee, „Erzählt mir mehr", bat er und wandte sich wieder um.
    „Eric hat sich in eine verheiratete Frau verliebt", rief Della empört. „In

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