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0530 - Land der Amazonen

0530 - Land der Amazonen

Titel: 0530 - Land der Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Kraft und riß ihn mit sich fort.
    ***
    In der siebten Phase holte Stygia Asmodis in ihr Land.
    ***
    Frisch geduscht, in Hemd und Hose und die dritte Tasse Kaffee schlürfend, fühlte Zamorra sich einigermaßen firm, Merlins Geschichte zu hören. »Komm mir nicht mit dem Gefühl, ein Verwandter sei in Gefahr«, fuhr er den Zauberer respektlos an. »Du mußt schon ein paar handfeste Argumente vorweisen. Was ist das für eine Gefahr, und wie konntest du sie erkennen? Warum können weder Sid Amos selbst noch du etwas dagegen unternehmen?«
    »Asmodis ist dafür momentan nicht stark genug«, sagte Merlin. »Du weißt es, mein Freund. Mußtest du ihn nicht vor gerade erst einem Jahr davor retten, in den Steinkreisen von Stonehenge in einem Ritual geopfert, ermordet zu werden? Hast du nicht in letzter Zeit oft genug erlebt, wie schwach er geworden ist? Willst du wirklich zusehen, wie er ausgelöscht wird?« [4]
    »Du ergehst dich in Allgemeinplätzen«, verwies ihn Zamorra. »Du bist wie ein Politiker. Du beantwortest meine Fragen nicht. Du weichst ihnen aus, um im gleichen Atemzug Forderungen zu stellen.«
    Merlin seufzte. Zamorra sah ihn durchdringend an. Merlin reagierte nicht darauf. Er war kein Mensch. Er war ein magisches Wesen. Manche nannten ihn den »König der Druiden«, andere brachten ihn mit der Feen-Insel Avalon in enge Verbindung. Fest stand, daß er ein Diener des Wächters der Schicksalswaage war, und daß er über Möglichkeiten und Machtmittel verfügte, von denen andere nur träumen konnten. Aber seit dem Silbermond-Fiasko und dem gefährlichen Zeitparadoxon, das die Erde von ihm ungewollt in eine Brutstätte des Ur-Bösen verwandelte und nur unter größten Anstrengungen von Zamorra, Sid Amos und dem Träumer Julian Peters verhindert beziehungsweise rückgängig gemacht werden konnte, hatte Merlin sich weitgehend aus dem Geschehen zurückgezogen.
    »Klartext!« verlangte Nicole.
    »Nun gut«, sagte Merlin. »Er wurde entführt.«
    »Grandios!« sagte sie. »Wirklich grandios, Merlin. Darauf wären wir wirklich nie gekommen. Von wem entführt? Warum? Wohin?«
    »Ihr wüßtet es längst, wenn ihr mich in Ruhe ausreden ließet, statt mich ständig zu unterbrechen«, rügte er.
    »Weil du die Umständlichkeit gepachtet hast, Merlin! Hast du 'n uraltes Patent darauf wiederentdeckt und für dich erneuert? Komm zur Sache! Oder ist es doch nicht so dringend?«
    »Aus eurem erwachenden Interesse ersehe ich, daß ihr meinem dunklen Bruder helfen wollt…«
    Nicole erhob sich und sah Zamorra an. »Ich haue ihm eine 'runter, damit er zur Sache kommt, ja?«
    Merlin streckte abwehrend die Hände aus, Zamorra winkte ab. »Setz dich und hör zu. In diesen Sekunden erfährt er, daß ich ihm Freundschaft und Hilfe für alle Zeiten aufkündige, wenn er uns nicht endlich erzählt, weshalb er uns aus dem Schlaf gerissen hat.«
    Der weißhaarige Zauberer mit dem unterarmlangen Bart schüttelte den Kopf. »Stygia hat ihn entführt«, sagte er. »Aber ich kann nicht sehen, wohin. Er befindet sich nicht mehr in dieser Welt. Er ist in eine andere Welt gezwungen worden.«
    »Stygia«, murmelte Zamorra. »Was will sie von ihm? Er ist doch keine Konkurrenz mehr für sie! Ich könnte es eher verstehen, wenn Eysenbeiß zugelangt hätte. Aber die Fürstin der Finsternis…?«
    »Wohin sollte sie ihn entführen?« überlegte Nicole. »Wenn wir ihm helfen sollen, müssen wir das wissen. Was ich nicht so ganz verstehe, ist: Stygia ist gegen Assi ein Nichts. Wie kann sie ihn, dessen Magie so unglaublich viel stärker ist als ihre, entführen?«
    »Seine derzeitige Schwäche«, erinnerte Merlin. »Wißt ihr nicht mehr, daß ich auch einer Schwächung unterlag, die euch zum Handeln zwang? Nun ist es ähnlich, aber diesmal bitte ich euch, nicht für mich aktiv zu werden, sondern für meinen dunklen Bruder.«
    »Ich glaube aber, daß es da noch ein paar kleine Unterschiede gibt«, murmelte Zamorra.
    »Trotzdem. Er hat uns oft geholfen, egal aus welchen Motiven, und ich sehe nicht ein, warum wir nicht auch ihm helfen sollten.«
    »Du willst nur endlich wieder etwas erleben«, sagt Nicole. »Reicht dir der Aufenthalt in der imaginären Welt des Flaschengeistes nicht, der uns recht leicht unser Leben hätte kosten können? Ich möchte, daß wir diesmal bestens vorbereitet an die Sache herangehen. Dazu gehört, daß Merlin etwas mehr an Informationen herausrückt. Ansonsten - schicken wir ihn als Pfadfinder voraus.«
    »Dafür bin ich nicht

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