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0530 - Land der Amazonen

0530 - Land der Amazonen

Titel: 0530 - Land der Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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entkräften. Er lenkte zwar nicht mehr die höllischen Heerscharen, aber wenn er aktiv wurde, dann häufig nach einer seltsamen Ethik, die nicht unbedingt der der Menschen entsprach. Zumindest war er ein großer Egoist; selbst wenn er anderen half, tat er das stets nur, weil er ein persönliches Interesse damit verband…
    Nur Zamorra und Nicole hatten Sid Amos bisher als das anerkannt, was er darzustellen versuchte.
    Aber selbst sie konnten ein gewisses Mißtrauen nicht unterdrücken. Gerade weil er sich meistens in einer Grauzone zwischen Gut und Böse bewegte und nicht hundertprozentig einzuordnen war…
    »Wieso kannst du ihm nicht selbst helfen?« fragte Nicole. »Schließlich bist du sein Bruder, und du verfügst über enorme magische Kräfte. Weitaus stärkere als Zamorra!«
    »Meine Kräfte haben in den letzten Jahrzehnten nachgelassen. Ich bin nicht mehr der, der ich früher war, und mir wird nichts geschenkt.«
    »Deine Regenerationskammer in der Dimensionsfalte«, warf Zamorra ein. »Warum benutzt du sie nicht, um deine Kräfte wieder zu erneuern?«
    »Es würde mich für einen langen Zeitraum blockieren«, erwiderte Merlin. »Aber ich habe mich schon viel zu lange aus dem aktiven Geschehen zurückgezogen, und die Erde ist auch nicht die einzige Welt, über welche ich zu wachen habe… die anderen habe ich noch weitaus mehr vernachlässigt, um privaten Interessen nachzugehen. Vielleicht ist es das, weshalb ich nicht mehr über meine einstige Kraft verfüge. Der Wächter der Schicksalswaage läßt es nicht zu, daß man sich seinem Auftrag entzieht…«
    »Wie schön, daß du dich überhaupt mal wieder für dein Aufgabengebiet zu interessieren scheinst«, warf Nicole etwas bissig ein.
    »Ich glaube, das sollten wir nicht unbedingt hier auf dem Korridor ausdiskutieren«, sagte Zamorra.
    »Merlin, du wirst uns ein paar Minuten Zeit lassen müssen, uns auf das Gespräch vorzubereiten. Und dann wirst du uns auch erzählen, warum wir Sid Amos helfen müssen.«
    »Er befindet sich in großer Gefahr.«
    »Woher willst du das wissen?« fragte Nicole.
    »Würdest du nicht fühlen, wenn dein Bruder… oder dein Partner Zamorra sich in Gefahr befindet?« fragte Merlin zurück.
    Nicole zuckte mit den Schultern.
    »Nur gut, daß ich keinen Bruder habe und mein Partner alt, erwachsen und emanzipiert genug ist, sich notfalls auch selbst zu helfen, so daß ich nicht ständig auf ihn aufpassen muß…«
    Mit wiegenden Hüften schritt sie in Richtung Bad davon, und bei diesem verführerischen Anblick hätte Zamorra Merlin am liebsten zum Teufel gewünscht.
    Aber was hätte das genützt?
    ***
    In der sechsten Phase bevölkerte Stygia das Land mit dem beherrschenden Volk. Sie initiierte eine Kriegerkaste aus Amazonen, an deren Spitze sie selbst als absolute Herrscherin stand. Alle anderen Bewohner waren den Amazonen untergeordnet und zum Dienst und zum Gehorsam verpflichtet.
    Die Amazonen selbst wurden dagegen von Stygia angeführt.
    Sie sah, daß es gut war. Ihr Werk war zu ihrer Zufriedenheit gelungen. Es konnte seinen Zweck erfüllen.
    ***
    Sid Amos überlegte, ob Sam Dios am kommenden Tag wieder in sein Büro zurückkehren sollte.
    Nichts eilte; sein Auftrag in der Konzernzentrale in El Paso war inzwischen ohnehin so gut wie erledigt. Auch der letzte Anhänger der Parascience-Sekte fühlte sich mittlerweile nicht mehr wohl und war drauf und dran, von sich aus die Kündigung einzureichen, auch wenn das einen negativen Einfluß auf seine persönliche Erfolgsstatistik innerhalb der Sekte mit sich brachte. Aber Sid Amos besaß ein paar teuflische Beeinflussungsmöglichkeiten, denen die Anhänger der Sekte trotz aller Gehirnwäschen, denen sie von Parascience unterzogen worden waren, weder widerstehen konnten, noch waren sie in der Lage, mit juristischen Mitteln gegen Sam Dios' »Überrredungskunst« vorzugehen.
    Das T.I.-Headquarter El Paso war so gut wie sauber. Blieben die vielen Filialen, Tochterfirmen, Beteiligungen, steuerlichen oder juristischen Strohbetriebe… auf Sam Dios wartete durchaus noch eine Menge »Überzeugungsarbeit«, nur konnte er die nicht mehr von El Paso aus durchführen, sondern mußte direkt in die betreffenden beziehungsweise betroffenen Betriebe gehen und dort wirken.
    Und ein paar Tage Urlaub vorher hatte er sich ohnehin verdient. Daß Riker ihn dringend hatte sprechen wollen, interessierte ihn nicht die Bohne. Es gab Wichtigeres.
    Er war schon fest entschlossen, zu…
    Da packte ihn eine fremde

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