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0531 - Die Flammenhexe

0531 - Die Flammenhexe

Titel: 0531 - Die Flammenhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gehandhabt hatte, war vorbei. »Fahren wir.«
    ***
    Britt Malcolm fühlte sich hellwach. Warum also sollte sie das nicht nutzen und schon einmal vorsondieren, wie sie wen überraschen, angreifen oder in eine Falle locken, und töten konnte? Sie hatte sich gut gemerkt, wo sie die Personen finden konnte, die Stygia ihr zeigte, und konnte sich zumindest die entsprechenden Örtlichkeiten schon einmal ansehen. Also verließ sie das Zimmer und ihren schlafenden Galan wieder, kleidete sich in Schuhe, Jeans, Bluse und eine leichte Langjacke, unter der sie das Holster mit der kleinen Pistole an den Gürtel klipsen konnte. Es war nicht so, daß sie sich als Hexe ausschließlich auf ihre magische Kunst verließ. Das würde meist mehr Kraft kosten, als wirklich erforderlich war, um sich bei nächtlichen Ausflügen vor aufdringlichen Männern zu schützen - oder vor Personen, die sich selbst für Männer hielten, aber nur in mindestens dreifacher Übermacht stark waren. Nur wenn diese sich durch den Anblick der Waffe oder gar deren Abfeuern nicht verschrecken ließen, wehrte sie sich mit Magie. Immerhin - sie hatte es nicht gerade selten nötig, denn sie war oft bei Nacht unterwegs, wenn sich nicht gerade ihre Liebhaber ihr widmeten, und sie sah selbst dann noch provozierend aus, die Verführung in Person, wenn sie sich in Sack und Asche kleidete.
    Abgesehen davon gab es noch einen recht nützlichen Grund, die Pistole mitzunehmen. Die Fürstin der Finsternis hatte ihr aufgetragen, drei bestimmte Personen so bald wie möglich zu töten, ohne dabei Auflagen zu machen, was die Todesart an sich anging. Es würde also sogar reichen, sie zu erschießen. Eine aufwendige Zeremonie, ein magisches Ritual, bei dem bestimmte Kräfte fließen mußten, war also nicht erforderlich. Wenn Britt durch Zufall in eine gute Schußposition kam - vielleicht ließ ja jemand sein Schlafzimmerfenster offen…
    Und wenn sie es rasch genug hinter sich brachte, war John W. McRae, ihr Lover und Sponsor, auch noch ihr Alibilieferant. Sie brauchte bloß wieder im Bett zu sein, ehe er aufwachte.
    Draußen setzte sie nun vorsichtshalber doch noch ein wenig Magie ein. Als sie den Porsche aus der Garage fuhr, machte sie ihn vorübergehend nahezu unsichtbar, falls sich zufällig jemand auf dieser Straße befinden sollte. Erst, als sie sich außer Sichtweite des Hauses und der Nachbargrundstücke befand, hob sie den tarnenden »Schleier« wieder auf.
    Sie steuerte das kleine Haus an, in dem der krank aussehende Sam Dios wohnte. Vielleicht hatte sie ja Jagdglück und konnte den ersten Teil ihres Auftrags gleich erledigen…
    ***
    Vor dem Hotel wartete ein dunkler Lincoln Town Car. Das langgestreckte Monstrum »Stadtauto« zu nennen, war die Hersteller-Untertreibung des Jahrtausends; in Paris oder Neapel wäre der Wagen zur rush-hour garantiert steckengeblieben, und an Parkplätze war erst recht nicht zu denken.
    In den USA waren Straßen und Parkplätze indessen anders dimensioniert…
    Sid Amos machte eine Handbewegung. Wie von Geisterhand betätigt öffnete sich die Fondtür.
    Offenbar, fand Zamorra, war Sid Amos mal wieder in etwas besserer magischer Verfassung. In letzter Zeit war er diesbezüglich recht wechselhaft; manchmal kam es vor, daß ein lausiger Zauberlehrling ihn das Fürchten lehren konnte. Aber wenn er seine Magie wie jetzt für so simple Dinge vergeudete, mußte es ihm wieder sehr gut gehen. Vielleicht hatte der Kurzaufenthalt in der Hölle ihm gutgetan…
    »Willkommen an Bord, Zamorra«, sagte Riker.
    Zamorra ließ sich neben ihm auf der Rückbank nieder. Wenn Riker einen fremden Wagen benutzte, deutete das darauf hin, daß er tatsächlich nicht gesehen werden wollte, daß dieses Treffen wirklich streng geheim war. Als Dienstwagen und auch privat benutzte er einen schwarzen BMW 750iL; aus seiner Abneigung gegen einheimische Produkte hatte er nie ein Geheimnis gemacht. Es war so gut wie undenkbar, daß er sich einen Lincoln kaufte oder als Dienstwagen fuhr. Das Fahrzeug war garantiert geliehen.
    Kaum hatte Sam Dios von außen die Tür geschlossen, als der Wagen anrollte. »Wohin fahren wir?« wollte Zamorra wissen.
    »Je nach Länge des Gespräches mehrere Male um dieses Stadtviertel«, schlug Riker vor. Der untersetzte, schwarzhaarige Mann lächelte. Er hatte die Innenbeleuchtung eingeschaltet; die beiden kleinen Lampen rechts und links hinter den Sitzen erfüllten den Fond mit einem milden Dämmerlicht.
    Die nahezu schwarz getönten Scheiben, wie

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