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Bibi Blocksberg - 18 - Die neue Lehrerin

Bibi Blocksberg - 18 - Die neue Lehrerin

Titel: Bibi Blocksberg - 18 - Die neue Lehrerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Schwartz
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Die neue Lehrerin
     
    Gleich am Montag in der ersten Stunde hatte Bibis Klasse Mathematik bei Frau Müller-Riebensehl. Die strenge Lehrerin, die normalerweise auf die Minute pünktlich war, ließ an diesem Morgen auf sich warten. So blieb den Schülern Zeit, um einander von den Erlebnissen am Wochenende zu erzählen oder noch kurz einen Blick in das Mathebuch zu werfen.
    »Wie spät ist es eigentlich, Flori?«, fragte Bibi den Jungen, der hinter ihr saß. Langsam wurde sie unruhig.
    »Schon zehn Minuten drüber.«
    »Ts! Ts! Ts!«, machte Bibi mit gespielter Empörung. »Das ist sehr nachlässig von Ihnen, Frau Müller-Rieben-sehl!«
    »Wo wir doch Mathe sooo lieben!«, meinte Marita und grinste dabei.
    Die anderen lachten.
    »He, Bibi!«, sagte Olli. »Kannst du nicht hexen, dass die Stunde ganz ausfällt?«
    »Au ja!«, stimmte ihm Moni zu. »Das ist die Idee!«
    »Schnell!«, drängte Olli. »Bevor sie kommt!«
    »Ja, doch. Hetz mich nicht«, wehrte Bibi ab. Sie überlegte kurz und sagte dann einen Hexspruch: » Eene meene bunte Kuh, die Riebensehl lässt uns in Ruh. Hex-hex!«
    Die anderen klatschten laut und jubelten. Da ging die Tür auf – und herein trat Frau Müller-Riebensehl!
    »Ruhe!«, rief sie mit schriller Stimme. »Ich bitte um Ruhe!«
    »So ein Mist, Bibi«, murmelte Florian enttäuscht. »Es hat nicht geklappt.«
    »Das verstehe ich nicht«, flüsterte Bibi zurück. »Ich hab doch das ,Plingpling’ gehört. Sie dürfte gar nicht hier sein.«
    Doch die Lehrerin war da. Sie rief noch einmal »Ruhe!« und als die Schüler endlich schwiegen, stellte sie sich stocksteif vor ihr Pult und machte ihnen eine wichtige dienstliche Mitteilung: »Ihr wisst ja, dass unser Direktor für ein halbes Jahr auf Studienreise im Ausland ist. Nun…«, sie legte eine bedeutungsvolle Pause ein, »die Schulbehörde hat mich soeben für diese Zeit zur geschäftsführenden Direktorin ernannt.«
    Ein aufgeregtes Tuscheln und Murmeln ging durch die Klasse: »Was?!« – »Die?« – »Ach, du grüne Neune!«
    »Ruhe!« Frau Müller-Riebensehl war mit ihrer Rede noch nicht am Ende. »Selbstverständlich muss ich meine Kräfte voll und ganz auf die neue Aufgabe konzentrieren und kann euch vorübergehend nicht mehr unterrichten.«
    Ein Aufatmen ging durch die Klasse und einige der Schüler verhehlten nicht ihre Freude: »Super!« – »Ist ja wie Weihnachten!« – »Mann! Kein Mathe mehr!« – »Wow! Echt stark!«

    »Kein Grund zur Aufregung.« Die Lehrerin winkte mit dem Finger ab. »Meine Stunden in Mathematik und Erdkunde übernimmt eine junge Kollegin, die uns die Schulbehörde geschickt hat.«
    Die Kinder machten enttäuschte Gesichter.
    »Für meine Begriffe allerdings«, Frau MüllerRiebensehl verzog pikiert den Mund, »ist die junge Dame äußerst ungeeignet für diese Aufgabe. Ich werde also ein wachsames Auge auf den Unterricht haben.«
    »Na klar«, zischelte Florian seinem Banknachbarn zu. »So gut wie sie ist keine!«
    »Mann! Spielt die sich auf!«, stöhnte Olli leise.
    »Ruhe!« Frau Müller-Riebensehl blickte streng in die Runde. »Wegen der außergewöhnlichen Situation überhöre ich heute ausnahmsweise euer ungehöriges Getuschel.«
    »Wann kommt denn die neue Lehrerin?«, wollte Bibi wissen.
    »Und wie heißt sie?«, fragte Florian.
    »Ihr Name ist Katja Kaufmann«, erklärte Frau Müller-Riebensehl. »Sie vertritt mich ab sofort und müsste gleich hier sein. So…«, sie blickte auf die Uhr, »ich verlasse euch jetzt und verlange, dass ihr euch während der Wartezeit ruhig verhaltet. Ab-so-lut ruhig!«
    Sie warf den Kopf in den Nacken, machte ein sehr wichtiges Gesicht und verließ mit eiligen Trippelschritten den Raum. Die Kinder in Bibis Klasse mussten sich zusammenreißen, um nicht laut loszujubeln. Mindestens ein halbes Jahr ohne die sauertöpfische, humorlose Frau Müller-Riebensehl… Einfach super!
    Aber wie war das passiert? Hatte Bibis Hexspruch doch gewirkt oder war es einfach nur Zufall? Egal, die alte Mathelehrerin war weg und nun warteten alle gespannt auf die neue. Hoffentlich wurde es keine Enttäuschung.
    Nach ein paar Minuten ging die Tür auf und eine weibliche Gestalt trat ein. Das musste Katja Kaufmann sein, die Stellvertretung für Frau MüllerRiebensehl. Bibi und ihre Klassenkameraden machten große Augen.
    Das war ja wie ein Hauptgewinn! Die Mathelehrerin war jung und hübsch, hatte strahlende Augen und rote Haare und war lässig in Jeans, Pulli und Turnschuhe gekleidet.

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