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0531 - Die Flammenhexe

0531 - Die Flammenhexe

Titel: 0531 - Die Flammenhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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viel anderes übrigbleiben. So sieht er aus.«
    Unmittelbar vor der Teufelin entstand ein holografisches Bild, eine dreidimensionale, lebensgroße Projektion. Sie zeigte einen nicht unbedingt gesund aussehenden Mann. In einem etwas anderen Zustand wäre er für Britt möglicherweise sehr attraktiv gewesen. Aber so war er ein lebender Leichnam.
    »Er nennt sich Sam Dios«, sagte die Fürstin der Finsternis. »Er arbeitet im Management der Tendyke Industries, Inc. und besitzt ein kleines Bungalowhaus am Stadtrand. Kontakte ihn und sorge dafür, daß er stirbt.«
    »Ich höre und gehorche«, sprach Britt die uralte Formel.
    »Es gibt noch zwei Personen«, fuhr Stygia ungerührt fort. »Professor Zamorra und Nicole Duval. Sie befinden sich derzeit auch in El Paso. Du wirst auch sie töten, wenn du kannst.«
    Die Holografien bauten sich neben der von Sam Dios auf. Ein Mann und eine Frau, beide sehr attraktiv. »Du wirst wissen, wo du Dios sowie Zamorra und Duval finden kannst, sobald ich dich wieder verlassen habe«, sagte die Fürstin.
    »Ich höre und gehorche«, wiederholte Britt. »Herrin, hast du bestimmte Wünsche bezüglich der jeweiligen Todesart?«
    Stygia schüttelte nach kurzem Zögern den Kopf. »Ich überlasse es dir«, sagte sie. »Aber du solltest möglichst rasch handeln.«
    Im nächsten Moment verflüchtigte sie sich. Sie schwand einfach dahin, ohne daß Britt sie entlassen hatte. Das war eigentlich untypisch; sowohl Asmodis als auch später Leonardo deMontagne hatten sich an diese »Spielregel« gehalten. Sekundenlang kamen Britt Malcolm leichte Zweifel an der Identität der Teufelin. Stygia…? Diesen Namen hatte sie nie gehört. Aber deshalb konnte sie auch nicht absolut sicher sein. Die Fürsten hatten in der letzten Zeit so oft gewechselt…
    Die Holografien verloschen etwas langsamer. Britt prägte sich ihr Aussehen ein. Und auf rätselhafte Weise entstanden zugleich in ihrem Bewußtsein Adressen. Bei Sam Dios war es ein Haus, bei den beiden anderen ein Hotel. Ohne auf einen Stadtplan schauen zu müssen, wußte Britt Malcolm sofort, wohin sie sich in beiden Fällen zu wenden hatte. Sie hatte lange genug in El Paso gelebt, um die Großstadt und ihre Vororte kennenzulernen. Sie war froh, daß sie nicht nach Mexiko hinüber mußte, nach Ciudad Jurarez, der Nachbarstadt am Rio Grande, nur durch den Grenzfluß und zwei Brücken voneinander getrennt. Sie hätte sich dort absolut nicht wohl fühlen können. Es war eine andere Welt. Es war vor allem eine Welt und eine Stadt, in der es sehr viele katholische Priester gab…
    Kein gutes Pflaster für eine Hexe!
    Sie löschte den Beschwörungszauber und verließ den Kellerraum, nachdem sie ihn wieder sorgfältig verriegelte. Kein Fremder, nicht mal der Typ, der den Gaszähler ablas, durfte auch nur durch Zufall hineingelangen. Langsam schritt sie die Kellertreppe wieder hinauf und betrat vorsichtig das Schlafzimmer.
    McRae, ihr Gönner, schlief immer noch und schien ihre Abwesenheit überhaupt nicht bemerkt zu haben. Er lag sogar noch auf der gleichen Seite wie vorhin, als Britt dem Feuertraumruf folgte und nach unten ging. Behutsam legte sich Britt wieder in ihre Hälfte des bequemen, großen Bettes. Da McRae dabei nicht erwachte und sie ihn auch nicht aus seinem Schlaf reißen wollte, überdachte sie die letzten Minuten oder Stunden - sie konnte nicht sagen, wie lange es gedauert hatte. Sie hatte nicht auf die Uhr geschaut, als sie in den Keller hinab stieg, und ihr Zeitgefühl funktionierte auch nicht, während sie Magie anwandte.
    Dios, Zamorra, Duval.
    Bei dem fürchterlich krank aussehenden Sam Dios würde ihr das Töten leicht fallen.
    Bei Zamorra und Duval… war es nicht Verschwendung, zwei so attraktiv wirkende Menschen einfach zu exekutieren?
    Irgendwie fühlte sie sich von beiden auf seltsame Weise angezogen… und als sie endlich wieder schlafen konnte, träumte sie seltsamerweise von ihnen.
    Von Sam Dios, oder gar von John W. McRae, träumte sie nicht…
    ***
    »Wie schön«, bemerkte Nicole, die in ein Longshirt geschlüpft war, das mit etwas Wohlwollen als extrem kurzes Kleidchen durchgehen konnte. Sie ließ sich in einen Ledersessel fallen und streckte die langen Beine von sich. Zamorra, in einen Hausmantel gewickelt, setzte sich auf die Tischkante.
    »Mister Riker pfeift, und wir tanzen, wie?« fuhr Nicole fort. »Ich habe das Gefühl, daß der gute Mann da etwas falsch sieht. Oder gibt es einen anderen Grund dafür, daß du mitten in der

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