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0532 - Todespoker

0532 - Todespoker

Titel: 0532 - Todespoker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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würden. Vielleicht würde er auch weitere Ernte einbringen können. Das war seine Aufgabe und seine Pflicht, abgesehen von jener, die ihm die Fürstin der Finsternis auferlegt hatte.
    Aber er erkannte zugleich, daß er es mit einem Auserwählten zu tun bekommen hatte.
    Und da zeigten sich seine Grenzen. Unter normalen Umständen konnte er keinen Auserwählten in sein dunkles, vergessenes Reich holen, das nur aus verblassenden Erinnerungen bestand.
    Er mußte die Fürstin darüber informieren. Diese Entscheidung durfte er nicht aus eigener Machtvollkommenheit heraus treffen.
    ***
    »Beide arbeiteten für die T.I. «, murmelte Spencer. »Ob das noch Zufall ist?«
    »Also, ich würde es Mord nennen«, wiederholte Miguel Servantes. »Eben ein Racheakt. Bradley ist relativ labil, und er hängt auch an der Flasche. Dazu Eheprobleme… schon verständlich, wenn er plötzlich durchdreht und den Mann, der ihn feuert, niederfährt.«
    Spencer hörte nicht zu. Servantes wiederholte sich nur. Mit dem Zufall hatte der Detective jenen anderen Fall gemeint, von dem er sich noch nicht einmal wieder richtig erholt hatte; die Verbrennungen spürte er immer noch ein wenig. Zamorra, Duval, diese Hexe… oder was immer Britt Malcolm gewesen sein mochte. In diesem Fall war auch die T.I. erwähnt worden; der Professor und seine Assistentin hatten offenbar irgendwie mit dieser Firma zu tun. Zumindest bezahlte der Mammutkonzern ihnen die teure Hotelsuite. Und das bestimmt nicht nur aus reiner Menschenfreundlichkeit…
    Spencer unterdrückte ein Gähnen. Es wurde Zeit, daß seine Schicht endete und er abgelöst wurde. Viel Freizeit blieb ihm nicht, um sich auszuschlafen; morgen war er schon mit der Nachmittagsschicht wieder dran, die um 12 Uhr begann. Und mit etwas Pech war er auch rund um die Uhr dran, wenn ein Kollege durch Krankheit oder Dienstunfall ausfiel; Urlaubszeit und permanenter Personalmangel machten ihm und anderen erhebliche Probleme.
    Wegen des anderen Falles stand noch ein Abschlußgespräch mit dem Professor und seiner Gefährtin an. Gleich morgen mittag, bei Dienstantritt, versuche ich ihn zu erreichen. Mal sehen, ob er irgendwie reagiert, wenn ich ihn auf diesen Vorfall anspreche.
    Aber an eine tatsächliche Verbindung zwischen beiden Fällen glaubte Spencer nicht. Dafür waren sie zu sehr voneinander verschieden. Die T.I. war die einzige Verbindung, und es war auch mehr private als dienstliche Neugierde.
    Nachdem Spencer erledigt hatte, was es hier momentan zu tun gab, kehrte er in sein Büro zurück.
    Auf seinem Schreibtisch lag eine Akte, die vorher noch nicht dagewesen war. Spencer öffnete sie ahnungslos - und erlebte eine Überraschung…
    ***
    Zur gleichen Zeit, an einem anderen Ort in der von einer halben Million Einwohnern bevölkerten Stadt:
    Professor Zamorra träumte.
    Er sah sich wieder an der Quelle des Lebens . Er sah Torre Gerret vor sich, den anderen Auserwählten
    neben ihm . Gerret, der sich am Ziel seiner Wünsche glaubte. Aber er scheiterte; er besaß nicht Zamorras hohe Vorstellungen von Ethik und Moral. Deshalb gab die Wächterin der Quelle Zamorra den Vorzug. Aber nur einer der Kontrahenten durfte den uralten Vorschriften nach die Quelle des Lebens lebendig verlassen. Der Sieger der mentalen Auseinandersetzung war verpflichtet, den Verlierer zu töten.
    Doch Zamorra hatte Torre Gerret nicht getötet. Er hatte der Quelle des Lebens abgetrotzt, daß er und seine Gefährtin Nicole Duval die Unsterblichkeit trinken konnten, ohne dafür einen Mord begehen zu müssen - denn etwas anderes wäre es nicht gewesen. Doch dafür, hatte ihm die Wächterin prophezeit, würde er einen anderen Preis bezahlen müssen - einen sehr hohen Preis.
    Er hatte bezahlt - und er bezahlte immer noch.
    Ein Mann namens Odinsson jagte ihn…
    Odinsson versuchte, ihn über Interpol und die gesammelten Akten auszuschalten. Natürlich gab es diese ungelösten Fälle, es mußte sie einfach geben. Welcher Untersuchungsrichter glaubte schon an Gespenster und Dämonen? Und selbst wenn… was sollte er oder ein ermittelnder Polizeibeamter in die Akte schreiben? »Person XYZ, Dämon«, als Opferbeschreibung, wenn Zamorra Person XYZ zur Strecke gebracht hatte? Oft genug wurden die Akten logischerweise geschlossen. Aber Odinsson bemühte sich, all diese Fälle wieder auszugraben, zu sammeln und Zamorra einen Strick daraus zu drehen.
    Aber warum?
    Wer war dieser Odinsson?
    Zamorra hatte einmal einen Colonel Balder Odinsson gut gekannt, einen

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