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0532 - Todespoker

0532 - Todespoker

Titel: 0532 - Todespoker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Nachtschicht wissen wir schließlich, was sich gehört.«
    »Jungchen, bei deiner geschwungenen Redeflut kommen mir glatt die Dings, äh, die Tränchen, oder wie die heißen. Und jetzt zück mal geschwind deine Hundemarke, oder ich stopfe dich draußen in den Gully.«
    Zamorra seufzte.
    »Sonderwünsche, Errol?« ertönte Boones Stimme hinter Zamorra. »Reicht meine Marke für uns beide, du Gummilöwe?«
    »Bullshit«, brummte Errol und zog sich fluchtartig zurück. Boone schloß zu Zamorra auf und grinste. »Ich habe ihm mal zwei Jahre mietfreies Wohnen verschafft. Seitdem hat er einen Mordsrespekt vor mir. Ich wußte nur nicht, daß er jetzt hier so tut, als würde er arbeiten.«
    »El Paso muß doch ein kleines Dörfchen sein, wenn hier jeder jeden kennt.«
    Spencer und Nicole schlossen zu ihnen auf. »Gute Zeit«, bemerkte Spencer. »Keiner da, der mich wiedererkennen könnte, und vom Hauspersonal ist auch nur der Tagdienst da… Dein Gummilöwe, Boone, hat Schaum geschlagen. Der war letzte Nacht gar nicht im Dienst.«
    »Das wissen Sie, aber nicht, daß ich nicht im Hause war?« warf Zamorra ein.
    »Versuchen Sie bloß nicht, mich in scheinbare Widersprüche zu verwickeln, Professor«, knurrte Spencer. »Für so was bin ich zuständig - ich bin hier der Bulle, nicht Sie!«
    »Was die Sache nur unnötig kompliziert macht«, behauptete Nicole spöttisch.
    »Kommen Sie, ich zeige Ihnen den Pokertisch und den Toilettenbereich, wo der Tote gelegen haben soll.«
    »Bitte in umgekehrter Reihenfolge«, verlangte Zamorra. »Das macht die Sache für mich einfacher.«
    »Mir ist zwar nicht klar, aus welchem Grund, aber - meinetwegen. Boones tätowierter Freund wird uns ja wohl nicht weiter behindern.«
    Zamorra nickte. Er sandte eine telepathische Anfrage an das Amulett. Weißt du inzwischen mehr über den Tod? Auf wen wartet er? Wo?
    Er ist näher, als du denkst, antwortete das Amulett.
    ***
    Spengler strauchelte und kam zu Fall. Ein stechender Schmerz raste durch sein rechtes Fußgelenk.
    Er bekam harten Bodenkontakt und rollte sich ab. In Action-Filmen sah das immer so toll aus, wenn die Helden aus fahrenden Autos sprangen, ohne dabei etwas abzubekommen… die harte Wirklichkeit war wesentlich schmerzhafter. Spenglers Handballen rissen auf, als sie über rauhen Asphalt schrammten, und er konnte nur mit Mühe verhindern, daß er mit dem Kopf gegen die Bordsteinkante stieß.
    Der Wagen rollte ungebremst weiter. Laura Sherman war so erschrocken über Spenglers unverhofften Ausstieg, daß sie zu langsam reagierte. Die offene Beifahrertür knallte gegen einen am Straßenrand geparkten Wagen. Es krachte mörderisch; die Tür wurde zwar nicht aus den Angeln gerissen, sondern zugeknallt, aber Blechschaden gab es allemal. Da endlich stieg Sherman endlich erschrocken auf die Bremse - mit beiden Füßen zugleich. Der Wagen kam mit einer Vollbremsung zum Stehen, und die Fahrerin, nicht angeschnallt, flog mit der Stirn gegen die Windschutzscheibe.
    Dunkelheit nahm sie auf und beendete den schnellen, tiefen Schmerz. Da sie mit beiden Füßen und ihrem vorgerutschten Gewicht auf der Bremse »stand«, hielt die den Wagen gegen den Standgasschub des Automatikgetriebes fest, so daß der Chrysler nicht im Schrittempo weiter rollte.
    Vorläufig.
    Spengler richtete sich wieder auf. Seine erste Befürchtung, er habe sich den Fuß verstaucht oder sogar gebrochen, bewahrheitete sich nicht; er konnte, wenn auch nur vorsichtig, auftreten. Das wurde schon wieder. Er sah zu dem Cabrio - seine lebensfrohe Pilotin sah ziemlich zusammengesunken aus. Aber ein paar Passanten näherten sich dem Wagen bereits, vermutlich, um zu schauen und zu helfen, und andere Verkehrsteilnehmer stoppten ebenfalls. So ging Spengler davon aus, daß seine Erste Hilfe nicht unbedingt gebraucht wurde, und sah sich nach den Personen vor der Spielhölle um.
    Sie waren verschwunden.
    Ins Haus gegangen, wie er die Sache sah. Wieder glaubte er Skelette am Pokertisch zu sehen, und zu diesem Skeletten gehörte auch er! Sie alle waren in seiner sekundenlangen Vision verwandelt gewesen!
    Er sah wieder zum Haus. Die Tür war geschlossen, aber für die Polizei war es sicher nicht weiter schwierig gewesen, sich Zutritt zu verschaffen. Zögernd humpelte er hinter den vier Personen her.
    ***
    Zamorra inspizierte die Toilettenräume. Spencer deutete die Stelle an, an der der Tote gelegen haben sollte. Zwei weitere Männer tauchten auf, einer in Arbeitskleidung, der andere im

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