0534 - Der Schwarze Dämon
Männer und der beiden Extraterrestrier blickte, die sich in der Zentrale versammelt hatten, glaubte Saedelaere, bereits das Wissen um seinen Entschluß erkennen zu können. Das war keineswegs absurd.
Die meisten Besatzungsmitglieder kannten sich lange und gut genug, um bestimmte Gedanken und Absichten ihrer Begleiter erraten zu können.
„Wir müssen doch hoffentlich die ganze Sache nicht noch einmal diskutieren?" erkundigte sich Blazon Beta unwillig. „Es würde nämlich nicht viel dabei herauskommen."
„Ich teile Ihre Ansicht", erwiderte Saedelaere gelassen. Er kannte die aggressive Art des Sextadim-Physikers.
Die anderen sahen ihn erwartungsvoll an.
In den ersten Monaten nach seinem Transmitterunfall hatten Saedelaere solche Blicke verlegen und unruhig gemacht. Jetzt störte es ihn nicht mehr. Er wußte außerdem, daß sich die Raumfahrer, die sich mit ihm an Bord dieses Schiffes befanden, längst an seinen Anblick gewöhnt hatten.
Die anderen konnten nicht sehen, daß der Transmittergeschädigte unter seiner Maske unbewußt lächelte.
Niemand sah je, wann Saedelaere lächelte.
Der dürre Mann richtete sich auf.
Seine Stimme, die oft den Eindruck entstehen ließ, als würde ihm jedes Wort schwerfallen, klang durch die Zentrale: „Wir dürfen das Praspa-System nicht verlassen. Dazu erscheint es mir zu wichtig. Kokon ist eine Welt, auf der wir viele Rätsel des Schwarmes lösen können. Bedauerlicherweise ist es eine Welt, die ihre Geheimnisse nicht freiwillig enthüllt. Wir sind bei unserem ersten Besuch nur knapp entkommen."
„Mach es nicht so spannend, Alaska!" rief Gucky. „Wir wissen ohnehin, was du vorhast."
„Dann ist es sicher für niemanden eine Überraschung, wenn ich jetzt erkläre, daß ich noch einmal nach Kokon zurückkehren möchte."
„Diesmal wird die Burg schneller zuschlagen", prophezeite Blazon Beta. „Mit den Fluglinsen haben wir keine Chancen."
„Dessen bin ich mir bewußt." Saedelaere machte eine alles umfassende Bewegung. „Deshalb werden wir mit der GEVARI nach Kokon fliegen. Dieses Schiff gewährt uns nicht nur größere Sicherheit, sondern es wird uns auch bessere Ortungen und Messungen ermöglichen."
Blazon Beta zog seinen langen Zopf über die Brust und umklammerte ihn mit beiden Händen.
„Das ist doch hoffentlich nicht Ihr Ernst?"
„Sie kennen Alaska nicht", warf Merkosh ein. „Er meint immer alles so, wie er es sagt."
Der kleine Wissenschaftler machte einen Schritt auf Saedelaere zu. Sein Gesicht war rot angelaufen.
„Vielleicht stimmen die Gerüchte, die über Sie in Umlauf sind!"
„Wie meinen Sie das?" fragte Saedelaere scharf.
„Es wird behauptet, daß Sie nicht allzusehr an Ihrem Leben hängen." Blazon Eeta deutete auf die Maske in Alaskas Gesicht.
„Wegen dieser Maske. Es wird behauptet, daß Sie den Tod suchen. Da ist natürlich Ihre Sache, aber Sie haben nicht das Recht, andere mit hineinzuziehen."
Es wurde so still in der Zentrale, daß Mentro Kosum das leise Summen der Positronik hören konnte.
Kosum ließ Saedelaere nicht aus den Augen. Mit beinahe wissenschaftlichem Interesse verfolgte er jede Reaktion des Transmittergeschädigten.
„Ich habe nie gehört, daß darüber gesprochen wurde."
Baiton Wyt hatte offenbar das Gefühl, daß er Saedelaere zu Hilfe kommen mußte.
„Kein Wunder!" sprudelte Blazon Beta hervor. „Sie werden auch niemals etwas davon hören. Sie nicht und Gucky nicht.
Und Kosum auch nicht. Keiner der wichtigen Persönlichkeiten wird jemals etwas davon hören. Niemand wagt es, mit Ihnen darüber zu sprechen. Aber ich bin nicht ruhig. Ich werde nicht zulassen, daß dieses wichtige Schiff gefährdet wird. Wir haben einen Auftrag, den wir nur mit diesem Schiff erfüllen können, und auch nur dann, wenn wir am Leben bleiben."
Blazon Alpha war neben seinen Bruder getreten.
„Er ist hitzköpfig", versuchte er ihn zu entschuldigen.
„Unsinn!" Blazon Beta fuhr zu ihm herum. „Ich sage, was ich denke."
Wieder trat eine Pause ein. Alle sahen Alaska an, der überhaupt noch nicht reagiert hatte.
„Sag ihm, wie es wirklich ist, Alaska!" rief Gucky drängend.
„Vielleicht hat er recht", meinte Saedelaere betont ruhig.
„Aber darauf kommt es jetzt nicht an. Wir müssen nach Kokon zurückkehren. Wer glaubt, daß das falsch ist, kann sich auf Praspa IV absetzen lassen. Ich stelle jedem eine Flugscheibe und Ausrüstung zur Verfügung, der nicht mit nach Kokon fliegen möchte."
Niemand rührte sich.
„Und Sie, Mr.
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