Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0534 - Der Unsichtbare

0534 - Der Unsichtbare

Titel: 0534 - Der Unsichtbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Geheimgespräch mehr zu führen, sondern wollte nur heim und sich ins Bett werfen, um morgen so früh wie möglich wieder aktiv sein zu können. Überstunden mal vor dem eigentlichen Dienstbeginn… und für ihn nichts Neues.
    Er fuhr los, lenkte den Wagen durch das Tor in der Schutzmauer hinaus und auf die Serpentinenstraße, die zum Dorf hinunter führte.
    Daß er einen Fehler begangen hatte, begriff er, als sich ein Arm um seinen Hals legte und vehement zudrückte!
    ***
    Zamorra war an eines der nach vorn gehenden Korridorzimmer getreten und sah hinaus. Nicole gesellte sich zu ihm. Sie legte einen Arm um seine Taille, lehnte sich an ihn. Gemeinsam sahen sie Robin nach, wie er in den Wagen stieg und losfuhr. Wenig später sahen sie den Schimmer der Autoscheinwerfer jenseits der Mauer. Den Wagen selbst konnten sie natürlich nicht sehen, weil es abwärts ging.
    Doch schon nach wenigen Sekunden zeichneten die Lichteffekte ein wirres Muster.
    Zamorra begriff als erster den Grund.
    »Da stimmt was nicht!« schrie er auf. »Das ist ein Unfall!«
    Er rannte schon in Richtung Treppe. Er mußte sofort hinterher und helfen, sofern es noch etwas zu helfen gab.
    Nicole folgte ihm.
    »Unfall?« stieß sie während des Laufens und treppab hervor. »Ich denke, die treffendere Bezeichnung wäre Mord!«
    Waren die Unsichtbaren tatsächlich ein Volk von Mördern?
    ***
    Robin hatte nicht damit gerechnet, daß der Unsichtbare vom Château Montagne ausgerechnet ihm nachstellte. Er konnte nichts von der Planung mitbekommen haben. Warum also sollte er Robin angreifen?
    Aber er tat es! Er wollte den Chefinspektor ermorden, drückte ihm die Luft ab und nahm ihm mit seinem mörderischen Griff die Bewegungsfreiheit am Lenkrad! Das einzige, was Robin jetzt tun konnte, war, mit aller ihm noch zur Verfügung stehenden Kraft auf die Bremse zu treten! Der Citroën rutschte trotzdem über den Fahrbahnrand hinweg geradeaus. Der unebene Boden ließ die Lenkung jetzt wild ausschlagen. Das Auto schlenkerte und tanzte wild, legte sich schräg.
    Robin konnte sich nicht mehr um das Lenkrad kümmern. Er mußte überleben! Kaum noch Luft bekommend, tat er das einzige, was er noch konnte; er griff nach dem Stellrad der Sitzlehne und drehte daran! Sein Gewicht und die Zugkraft, die der unsichtbare Mörder ausübte, sorgten dafür, daß er auf der Rückbank jäh Platzprobleme bekam. Als er dagegen anarbeiten wollte, kam er gegen den Kurbelmechanismus der schon sehr schrägliegenden Fahrersitzlehne nicht mehr an, und die Neigung sofort durch Gegendruck zu stoppen, dazu war es zu spät. Gleichzeitig lockerte sich natürlich Robins Sicherheitsgurt, was ihm zwar momentan nicht sehr viel mehr Bewegungsfreiheit gab, ihm aber eine winzige Chance bot, seine Sitzposition zu verlagern. Derweil holperte der Wagen ziemlich steil abwärts, schwankte nach rechts und links und begann dann endgültig zu kippen.
    Für einen winzigen Augenblick geriet der auf der Rückbank eingekeilte Unsichtbare in Panik. Er lockerte den Griff. Robin tat nichts, ihn anzugreifen, sondern öffnete die Fahrertür, als der Citroën XM nach rechts kippte und die Überschlagrolle begann. Im schlaffen Gurt wurde er nach rechts gerissen, entglitt dem Griff des Unheimlichen endgültig und hing selbst in unglücklicher Position. Der Wagen kam aufs Dach zu liegen, das sich leicht eindrückte. Glas splitterte. Der Citroën rollte weiter, drückte die Fahrertür wieder zu. Robin hätte sie ohnehin nicht benutzen können; es war ein Reflex gewesen.
    Jetzt zwang ihn ein anderer Reflex, sich nach vorn zu schieben, durch die zersplitterte Frontscheibe.
    Der Wagen rollte immer noch. Robin stieß das gesplitterte, verformte Verbundglas mit Wucht nach außen, zwängte sich durch die Öffnung, die nur deshalb momentan nicht noch kleiner wurde, weil der Wagen gerade über die Seite rollte und wieder auf die Räder kommen wollte, und achtete nicht darauf, ob er sich an dem Glas verletzte. Er mußte so schnell wie möglich 'raus!
    Er schaffte es, ehe der zweite Überschlag den Überlebensraum im Wagen noch weiter verkleinerte.
    Hart kam er auf, versuchte sich überflüssigerweise sofort in Gegenrichtung zu rollen und sah den XM wie einen dunklen Schatten weiter abwärts rollen. Fünf Meter weiter kam der Wagen in Querlage zum Stillstand; er war von drei jungen Bäumen gestoppt worden, die als Gruppe beieinander wuchsen.
    Robin versuchte sich aufzurichten. Er wußte, daß er sich verletzt hatte, wußte aber nicht,

Weitere Kostenlose Bücher