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0535 - Shironas Nebelgeister

0535 - Shironas Nebelgeister

Titel: 0535 - Shironas Nebelgeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Verstand verloren… weil mir etwas einhämmerte, ich müsse eigentlich dort sein!«
    Der junge Farbige, der Nicole hatte helfen wollen, sah verständnislos zwischen ihnen hin und her. Seine Neugierde war ihm ebenso anzusehen wie sein Unverständnis über die seltsame Unterhaltung.
    Ombre wandte sich ihm zu.
    »Tust du mir einen Gefallen, Jimbob?« fragte er.
    Der andere nickte. »Sicher. Wenn's nicht gerade Präsidentenmord ist.«
    »Bring diese Frau sicher zum Flughafen.«
    Jimbob streckte die Hand aus. »Wer zahlt?«
    »Ich«, sagte Nicole.
    Der junge Mann verschwand wie ein geölter Blitz. Eine halbe Minute später donnerte ein altes Checker-Taxi aus einer Hauseinfahrt. Jimbob saß am Lenkrad des Wagens. Er versuchte das Taxameter in Betrieb zu nehmen, als Nicole sich auf die Rückbank fallen ließ. Aber das schien auf Schwierigkeiten zu stoßen. Er schaltete es wieder ganz aus und wandte sich nach hinten um. »Zum Airport, macht fünf Dollar, Darling. Pauschaler Vorzugspreis für Ombres Freunde.«
    Nicole fischte einen Zehner aus ihrem Etui. »Wenn du mich nicht mehr Baby, Süße oder Darling nennst, kannst du auch den Rest behalten, Mann.«
    »Okay, Sweethart«, grinste er mit für diese Gegend erstaunlich weißen und lückenlosen Zähnen und fuhr los. Der Motor hämmerte mit unverschämter Lautstärke; offenbar klapperten sämtliche Ventile miteinander um die Wette. Das weitmaschige Sieb, das sich offiziell als Auspuff tarnte, versuchte den Motorenlärm zu übertönen, und zu allem Überfluß übte sich Jimbob darin, »Waltzing Mathilda« so laut und so falsch wie möglich zu singen – als Ersatz für das fehlende Autoradio; die aus dem Schacht lugenden Kabelenden deuteten darauf hin, daß es jemand gestohlen hatte. Immerhin schaffte Jimbob es, die Strecke zum Flughafen in Rekordzeit zurückzulegen. Nicole fühlte sich hinterher halb taub und ziemlich durchgerüttelt, weil es auch mit Stoßdämpfern und Federung nicht zum Besten stand.
    Er sprang aus dem Wagen und riß ihr die Tür auf, die danach nur noch an einem der beiden Scharniere hing. »Zufrieden, Liebes?« grinste er.
    Sie stieg aus und deutete auf die schiefhängende Tür. »Bis auf ein paar Kleinigkeiten, die du vielleicht reparieren solltest, bevor du mich das nächste Mal fährst. Dann komme ich gern wieder auf dich zurück.«
    »Ah, Schätzchen, wozu reparieren? Das kostet doch nur unnötig Geld! Wenn der Rostbomber auseinanderfällt, klaue ich mir einfach das nächste Taxi, und so weiter…« Schon sprang er in den Wagen und düste davon, eine tiefblaue Qualmwolke hinterlassend. Der Fahrtwind versuchte vergeblich, die schiefhängende Tür zu schließen. Noch vor Verlassen des Flughafengeländes schepperte sie bereits mit der Kante über den Asphalt und riß schließlich ganz ab.
    Kopfschüttelnd sah Nicole hinterher.
    Und erinnerte sich erst jetzt wieder daran, daß es in Baton Rouge einen nicht ungefährlichen Dhyarra-Kristall in unbefugter Hand gab! Ihre Bewußtlosigkeit, Ombres Drängen und die unvergeßlich haarsträubende Taxifahrt hatten die Erinnerung daran einfach verdrängt.
    Die Wörter, die Nicole benutzte, waren weder damenhaft noch jugendfrei und hätten sogar einen alten fluchgewandten Seefahrer-Papagei vor Neid die Federn verlieren lassen…
    ***
    Shirona erholte sich wieder. Sie drängte die Nebelgeister zurück. Halb richtete sie sich auf, spürte die Kälte dieses Hauses und streckte abermals die Hände nach der Silberscheibe aus. Diesmal kannte sie deren Reaktion und wußte sich zu schützen.
    Dennoch zitterten ihre Hände, als sie die Silberscheibe erneut berührte. Diesmal überwand sie die Abstoßung besser, behielt alles unter Kontrolle.
    Sie richtete sich auf.
    »Sieben Sterne hat Merlin einst geschaffen«, flüsterte sie. »Und du bist einer von ihnen. Ich erkenne dich. Du bist der vierte Stern von Myrrian-ey-Llyrana! «
    Das Amulett begann schwach in ihren Händen zu leuchten, als sie es durch den Raum trug und dann fast ehrfürchtig auf einem Tisch ablegte, dessen Staubschicht sie zunächst fortblies.
    Langsam ließ sie sich auf einem leicht wackeligen Stuhl nieder.
    »Nummer vier«, raunte sie respektvoll. »Der Stern der Mitte…«
    ***
    »Was soll das heißen?« entfuhr es Zamorra. Er wandte sich nach hinten um. Pete machte große Augen. »He, Mann, die Lady hat doch gar nichts gesagt! Hören Sie, Professor, wenn Sie Schwierigkeiten haben, fliege ich lieber zurück oder lande gleich hier…«
    Zamorra schüttelte

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