0535 - Transport ins Ungewisse
Botschaft wiederholt sich immer wieder, ohne eine Änderung aufzuweisen. Sie besagt, daß wieder einmal die Stätten Aclars bereit sind für die Aufnahme der Glücklichen, daß sie warten, um unsagbar große Freude zu schenken, und daß dieses herrliche Ereignis kurz bevorsteht. Fein, was?"
„Die Stätten Aclars ...! Wenn wir nur wüßten, was damit gemeint ist! Sind damit alle Planeten gemeint, auf denen eine Teilung stattfindet? Wenn ja, dann handelt es sich um eine allgemeine Bezeichnung, die nichts mit einem ganz bestimmten Ort zu tun hat."
Klingt wahrscheinlich", meinte Gucky: „Aber ich denke, es hat Zeit bis später, Spekulationen darüber anzustellen. Die akute Frage ist jetzt: Was tun wir? Warten wir, bis die Wabenschiffe kommen?"
„Noch haben wir etwas Zeit, das wissen wir aus Erfahrung."
Als die beiden Mutanten erneut der Parasendung lauschen wollten, mußten sie feststellen, daß die Impulse schwächer geworden waren. Mit Hilfe einer komplizierten Parapeilung stellten sie weiter fest, daß die Sendung in einem scharf gebündelten Richtstrahl knapp an dem System Praspa vorbeiging, einem neuen, unbekannten Ziel entgegen.
Eine weitere Welt wurde parapsychisch beeinflußt.
*
Sie fühlten sich nicht mehr sicher; in ihrer Burg.
Es war ihnen klar, daß die Gefahr nur so lange bestand, bis die Gelben Eroberer, die vor der Teilung standen, abgeholt worden waren. Danach würde Kokon wieder eine leere Welt sein wenn man von dem Plasma absah.
Sie saßen in der Kommandozentrale der GEVARI und hielten eine Beratung ab. Dazu gehörte, daß jeder seine Meinung äußerte und versuchte, das Geschehen und die Situation von seiner Warte aus zu beurteilen.
„Wie kommt es", fragte Merkosh, nachdem die Debatte bereits eine halbe Stunde im Gange war, „daß noch Gelbe hier existieren? Sind sie gesund, sind sie krank? Meiner Meinung nach müssen sie krank sein, zumindest infiziert mit einem uns unbekannten Virus, sonst hätten sie diesen Planeten längst verlassen."
„Womit?" warf Alaska ein.
„Das weiß ich nicht, es spielt bei unseren Überlegungen auch keine Rolle. Worauf ich hinaus will, ist folgendes: Wüßten jene unbekannten Machthaber, die den Schwarm beherrschen und alle Geburtenvorgänge der Gelben leiten daß es hier auf Kokon kranke Gelbe gibt, so würden sie deren weitere Vermehrung auf jeden Fall verhindern. Also wissen sie es nicht!"
Alaska nickte.
„Sie bringen mich da auf eine Idee, Merkosh. Auf eine sehr gefährliche Idee, das muß ich zugeben. Aber stellen Sie sich einmal vor, die Gelben hier wären wirklich mit einer Krankheit infiziert und kämen mit Gesunden in Kontakt. Noch wissen wir nicht, ob man sie überhaupt abholen will, wenn auch eine entsprechende Botschaft eintraf. Sie kann Kokon nur versehentlich gestreift haben."
„Nein!" Gucky nahm eine dozierende Haltung ein. „Einspruch, Euer Ehren! Die Behauptung ist unlogisch! Die Hypnosendung betraf auch das Plasma, und wir haben keinen Grund zu der Annahme, daß es noch weitere Plasmawelten gibt! Also galt die Sendung auch Kokon."
„Richtig!" Alaska lächelte. „Aber vielleicht nicht der Teil der Sendung, der die Gelben betraf. Dieser Teil der Sendung lief automatisch mit, wurde natürlich aber von den Kranken empfangen - wenn sie überhaupt krank sind, was wir ja nicht wissen. Insofern besteht ein logischer Grund zu der Annahme, daß die unbekannten Herrscher nicht einmal ahnen, daß es hier Gelbe gibt, nicht nur Plasma" Baiton Wyt meldete sich zu Wort.
„Einmal ganz abgesehen von der verlockenden Aussicht, gefährliche Bazillenträger unter die Masse der gesunden Gelben Eroberer zu schmuggeln, so stehen wir doch wieder einmal vor dem Problem, daß durch den bevorstehenden Geburtenvorgang außerhalb des Schwarms eine ganze Welt dem Untergang geweiht ist, zumindest das Leben auf ihr, falls es solches gibt.
Können wir das nicht verhindern?"
„Das ist vorerst nicht unsere Aufgabe und auch nicht unser unmittelbares Problem. Uns bietet sich eine einmalige Chance, und wir müssen sie nutzen. Ich habe auch schon eine vage Vorstellung, wie wir das anstellen können, doch darüber später mehr. Bitte, hat noch jemand etwas zu sagen ...?"
„Ja, ich", sagte Blazon Beta mürrisch und mit verkniffenem Gesicht. „Da gibt es etwas, das mich schon lange beschäftigt, eine Frage, auf die es bisher noch keine befriedigende Antwort gab. Warum müssen die Gelben Eroberer den Schwarm verlassen, um sich zu teilen? Warum geschieht
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