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0535 - Transport ins Ungewisse

Titel: 0535 - Transport ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnte. Hier handelte es sich um absolut fremde biologische Vorgänge, die er nicht einmal in ihren Ansatzpunkten gedanklich erfassen konnte. Vielleicht wußten es nicht einmal die Betroffenen selbst.
    Als er rematerialisierte, stand er dicht vor der gelben Wand des Plasmas, deren kollektive Gedankensendung ihn mit aller Gewalt traf. Er schwächte seine Empfangskapazität ab, um einen Paraschock zu vermeiden. Dann erst begann er zu sortieren.
    Die vorher einigermaßen klaren Impulse der gesunden Gelben wurden von dem Gedankengut des Plasmas überlagert. Das mußte auch früher so gewesen sein, sonst hätten er und Corello die Einzelimpulse früher entdeckt.
    Gucky versuchte, Kontakt mit dem Plasma aufzunehmen.
    Wie immer, erwies sich das als nicht gerade einfach, weil sich das Plasma koordinieren mußte, um eine einheitliche Sendung zustande zu bringen. Erst als das geschehen war, war Gucky in der Lage, klare Gedankenimpulse zu empfangen und auch zu beantworten.
    „Wir wissen, daß außer der Gemeinschaft des Plasmas noch andere Wesen auf dieser Welt leben. Könnt ihr uns helfen, sie zu finden? Wir wollen auch ihnen helfen, aber wir müssen mit ihnen sprechen. Seid ihr bereit, das für unszutun?"
    „Es sind unsere Vorfahren, und sie leben mitten unter uns."
    Für einen Moment war Gucky sprach - los. Ziemlich verdattert stellte er die Frage: Mitten unter euch ...? Wollt ihr damit sagen, daß sie in euch leben, so wie auch meine Vorfahren in meinem Blut weiterleben.
    Das ist es nicht, was ich meinte. Ich bin überzeugt, daß die Vorfahren, wenn ihr dieselben meint wie ich, materiell noch auf dieser Welt existieren. Wo sind sie?"
    „In uns und unter uns", lautete die Antwort. „Willst du sie sehen?"
    „Das ist es ja, worum ich euch bat. Zeigt mir den Weg."
    Statt jeder telepathischen Antwort begann sich das Plasmagebirge unmittelbar vor Gucky zu teilen. Mit großen Augen erkannte der Ilt, daß der Eingang zu einer gewaltigen Höhle entstand, die sich tief in den gelben Berg hinein erstreckte.
    Der Boden und die Decke waren unregelmäßig geformt, rechts und links zweigten Gänge ab, aber ohne jeden Zweifel bestand alles in der Höhle aus Plasma.
    Die Auskunft bezüglich der Gelben war wörtlich gemeint!
    Sie lebten in und unter dem Plasma.
    „Tritt ein!" kam die telepathische Einladung. „Die Eltern erwarten dich."
    Das konnte nur symbolisch gemeint sein, denn die Gelben hatten sich auf Kokon niemals geteilt, konnten also nie in Generationen aufgeteilt sein. Ihre Lebensdauer war unbekannt.
    Gucky verzichtete darauf, die kurze Strecke zu teleportieren, obwohl das Plasma seine Fähigkeiten längst erkannt haben mußte. Er watschelte über die unebene Fläche zum Höhleneingang und wunderte sich, daß es innerhalb des Plasmagebirges nicht dunkel war. Überall konnte er ein mattes gelbes Leuchten wahrnehmen.
    Die Gedankenimpulse des Plasmas wurden schwächer, bis sie ganz verstummten. Es wurde dem Mausbiber klar, daß sich hier abermals die Koordinierungsfähigkeit der gelben Masse bewährte. Ein Kollektivbefehl genügte, und jegliche Gedankentätigkeit wurde eingestellt, um ihm, dem fremden Besucher, die Arbeit zu erleichtern.
    Statt der Gedanken des Plasmas drang ein anderer Impuls in sein Bewußtsein - ein einzelner Gedankenimpuls, stark und konzentriert: „Sei uns willkommen, kleiner Gast auf unserer Welt. Wir wissen, daß Fremde zu uns kamen, die keine Feinde sind, darum verhielten wir uns abwartend. Nun teilen uns unsere unglücklichen Brüder mit, daß ihr uns helfen wollt. Geh nur weiter, dann werden wir uns treffen. Ich erwarte dich, Freund des unglücklichen Volkes."
    Die Gelben Eroberer auf Kokon waren Telepathen!
    Damit hatte Gucky nicht gerechnet, aber er sagte sich sofort, daß diese ungewöhnliche Begabung vielleicht eine Folge der Krankheit sein könnte, die sie wiederum gegen eine Verwandlung in Plasma immun machte.
    „Ich muß mit dir und deinem Volk sprechen", erwiderte der Mausbiber und ging weiter. „Es gibt noch viele Fragen die unbeantwortet sind, und nur wenn sie geklärt sind, können wir euch helfen. Habt ihr Vertrauen?"
    „Wir haben es, denn wir wurden zu oft betrogen."
    Das klang unlogisch, aber Gucky glaubte, den Sinn hinter den Worten zu erkennen. Die Gelben waren von dem Wunsch nach Vertrauen beseelt weil sie bisher stets von den unbekannten Drahtziehern enttäuscht worden waren. Sie klammerten sich an einen Strohhalm.
    „Ihr dürft uns vertrauen. Wann treffe ich dich?"
    Du bist

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