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0536 - Das Haus der Seelenfresser

0536 - Das Haus der Seelenfresser

Titel: 0536 - Das Haus der Seelenfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Stacky und versuchte, den blauen Funkelstein wieder an sich zu bringen. »Eh, Mann, das ist besser als ein LSD-Trip!«
    Der Froschmensch oder Menschenfrosch vor ihm richtete eine Kanone auf Stacky. So ein Ding wie jenes, mit dem sich der Lügenbaron Münchhausen hatte in die Türkei schießen lassen - oder war er auf der Kugel geritten, um zum Sultan zu kommen? Oder war die Kanonenkugel in Wirklichkeit der Ball, der der Prinzessin in den Brunnen gefallen war? Und der Froschkönig hatte den Ball wieder nach oben gebracht! Schade, daß Diaz keine Krone auf dem Froschkopf trug! Es hätte perfekt gepaßt!
    Was nicht paßte, war, daß Diaz Stacky einfach eine Kugel in den Kopf schoß.
    Natürlich schreckte das die anderen Kneipenbesucher auf. Aber es war nötig gewesen. Stacky mußte übergeschnappt sein, und mit Verrückten sollte man sich nicht einlassen, wenn man sich in Diaz’ Lage befand. Also war es dringend erforderlich, ihn zum Schweigen zu bringen.
    Nur Tote reden nicht, wußte Diaz aus langjähriger Mörder-Erfahrung.
    Er ließ den Kristall in der Hosentasche verschwinden, ließ die anderen kurz in die Mündung seiner Pistole sehen und ließ den Toten einfach liegen. Dann war er auch schon durch den Hinterausgang davon.
    Nichts als Ärger hatte man, wenn man nicht alles allein machte, sondern sich mit anderen einließ. Stacky war eine absolute Niete gewesen!
    Diaz tauchte in den Schatten unter.
    Vielleicht würden die Jungs der Streetgang ihn suchen, die hier das Sagen hatte, weil er dem Wirt den Ärger mit der Leiche überlassen hatte. Aber er kannte die Denkweise dieser kleinen Straßenbanden-Gangster. Mit ihnen wurde er fertig. Und die Polizei würde hier keiner rufen, nur weil ein Krimineller den anderen erschossen hatte. So was regelte man intern, wenn es geregelt werden mußte.
    Aber weder Stacky noch Diaz gehörten in dieses ›Revier‹. Wie er die Straßenbanden kannte, würden sie selbst nach ihm suchen, Stacky irgendwo im Hafen versenken, und das war’s dann auch schon. Wenn die Leiche später einmal gefunden wurde, wußte niemand niemals nichts, damit es keinen Ärger gab.
    Diaz huschte durch schmale Gassen zwischen den Häusern und erreichte eine breitere Straße. Bevor er auf den Gehsteig hinaustrat, sah er sich prüfend um. Er war fast aus dem Hafenviertel heraus. Rechts und links und gegenüber lag eine Gaststätte neben der anderen. Viele hatten Türen und Fenster geöffnet, und laute Bluegrass- und Cajun-Rhythmen mischten sich mit Jazz-Klängen. Buntgekleidete Menschen bewegten sich auf der Straße, ein paar Autos glitten hin und her. Niemand achtete auf Diaz.
    Bis auf jenen, den er nicht sah.
    Er mußte lautlos wie ein Schatten hinter ihm gewesen sein. Jetzt bohrte sich etwas Hartes in Diaz’ Genick. Kaltes Metall, rund, ausgehöhlt. Die Mündung einer Pistole.
    »Wenn du auch nur mit einem Muskel zuckst, bist du tot, und kein Hund wird nach deinen Knochen graben«, flüsterte eine fremde Stimme.
    ***
    Zamorra trat zur Seite. Der Alligator verfolgte, was sich bewegte, und das war vorwiegend Monica Peters. Kaum war die Bestie neben ihm, schnellte der Dämonenjäger herab und packte mit beiden Händen zu. Er achtete nicht darauf, daß er sich an den Hautschuppen des Gators die Handflächen aufschürfte. Er erwischte das Reptil am Schwanz und an einem Hinterbein - und hielt fest.
    Durch den Vorwärtsschwung des Tieres wurde er von den Beinen gerissen. Damit hatte er gerechnet.
    Er drehte sich halb, und in der Drehung zwang er den Alligator dazu, diese Drehung mitzumachen. Die Echse kam nicht mehr dazu, ihren Lauf zu stoppen und herumzuschwenken, um den neuen Gegner anzugreifen. Dem Versuch, ihn mit einer wilden Schwanzbewegung fortzuschleudern, kam Zamorra zuvor, indem er den Schwanz bereits wieder losließ. Der Alligator lag schon auf dem Rücken! Zamorra schnellte sich nach vorn. Dann strich er langsam, aber nachdrücklich über die weichen Bauchschuppen.
    Der Alligator hörte auf zu zappeln und sich zu winden. Es dauerte keine halbe Minute, da lag er absolut ruhig und schlafend da.
    Zamorra atmete erleichtert auf und erhob sich wieder.
    »Das war’s«, stellte er fest.
    Monica war schon bis zur Hüfte im Wasser.
    »Komm sofort zurück!« fuhr er sie an. »Ehe der Grund unter dir nachgibt! Hier bist du sicherer!«
    Sie kehrte um, warf der schlafenden Echse einen äußerst mißtrauischen Blick zu. »Ich dachte, das klappt nur bei Old Sam«, murmelte sie. Jetzt wußte sie, daß Zamorra es

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