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0536 - Das Haus der Seelenfresser

0536 - Das Haus der Seelenfresser

Titel: 0536 - Das Haus der Seelenfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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enthüllt wird, wenigstens nichts mehr sonderlich erschüttern.«
    »Was ist mit den Nebelgeistern? Hast du darüber etwas herausfinden können?« fragte Tendyke. »Es sind doch die Seelen von Verstorbenen, aus denen sich diese Nebelwolke zusammensetzte, nicht wahr? Wie konnte das alles entstehen?«
    »Dazu hatte ich nicht genügend Kontakt«, gestand Zamorra. »Vielleicht läßt es sich noch herausfinden. Wir sollten einmal das Amulett Nr. 4 befragen.«
    »So, wie du Merlins Stern befragst?« wunderte sich Nicole.
    »Nein. Aber Merlins Stern kann das vierte Amulett vielleicht zwingen, gespeichertes Wissen preiszugeben.«
    Doch das funktionierte nicht…
    ***
    Es bedurfte entschieden größerer Anstrengungen, dieses Rätsel zu lösen. Erst, als die Polizisten wieder fort waren, konnten sich Zamorra und die anderen daran machen. Den Beamten war der Fall nicht sehr geheuer. Einer fragte auch prompt, was sie in ihren Einsatzbericht schreiben sollten. »Schnee und Nebel in dieser Landschaft, dieser graue Himmel, von dem jetzt nichts mehr zu sehen ist… was soll das alles bedeuten?«
    »Vielleicht schreiben Sie einfach hinein, daß Ihre Hilfe nicht benötigt wurde - was ja auch fast den Tatsachen entspricht. Und daß Sie nichts beobachtet haben. Andererseits sollten Sie diese Dinge nicht vergessen. Sie waren Realität. Vielleicht wird Ihnen die Erinnerung hieran eines Tages in anderen, ähnlichen Fällen helfen. Dann werden Sie wissen, daß vieles, was zunächst unglaubhaft klingt, trotzdem der Wahrheit entsprechen kann.«
    Später nahm Zamorra die Hilfe seiner Begleiter für eine weißmagische Beschwörung in Anspruch, um mehr über das alte Haus und die Seelenfresser herauszufinden. Gestützt von ihrer Para-Kraft, versank er in Trance und ging verwehenden Schwingungen und geisterhaften Bildern nach.
    Das Resultat war einigermaßen verblüffend.
    Zwei Dinge waren hier zusammengetroffen, zwei Abfolgen von Ereignissen. Ein Zusammentreffen, mit dem niemand hatte rechnen können. Weder jene, die den alten Fluch gesprochen hatten, noch der Dämon Astardis, der das vierte Amulett einst in die Welt hinaus geschleudert hatte - wovon allerdings niemand aus der Zamorra-Crew etwas wissen konnte!
    »Erinnerst du dich«, fragte Zamorra Monica, »daß du anfangs alte indianische Flüche erwähntest und später die Vermutung geäußert hast, daß ein solcher Fluch ausgerechnet an dem Haus wirksam geworden sein könnte, das euer Studienfreund Mercant geerbt hat?«
    Die Telepathin nickte.
    »Beides stimmt«, sagte Zamorra. »Allerdings geht der Indianerfluch nicht bis in die Zeit der Indianer-Deportation zurück, sondern kommt durchaus aus jüngerer Zeit. Das Haus gehörte einem alten Seminolen-Paar. Irgendwie müssen sie sich bei einem Geschäftemacher verschuldet haben, der ausgerechnet mit Roland Mercant verwandt ist. Die Indianer konnten ihre Schulden nicht zurückzahlen, das Haus wurde ihnen weggepfändet. Die Seminolen begingen Selbstmord und verfluchten sterbend diesen und jeden künftigen Besitzer des Hauses. Wer es bewohnen wolle, verliere seine Seele. Gut, der Geldhai hat die Sache nicht ernstgenommen, ist hier eingezogen -und starb. Es sind dann etliche Jahre vergangen, in denen das Haus leerstand. Vermutlich hat man erst jetzt das Testament gefunden, in dem Mercant bedacht wurde - mit dieser Hütte.«
    »Richtig«, erkannte Monica. »Roland sagte, die alte Dame sei schon vor gut fünfzehn Jahren verstorben.«
    »Dame?«
    »Lady-Geldhai. Seine Erbtante. Man hat jahrelang nach dem Testament gesucht. Nun wollte er sich sein Erbe ansehen.«
    »Und ist prompt in die Falle gegangen. Ihm wurde die Seele genommen.«
    »Deshalb also habe ich ihn als Gespenst in dem Seelenfresser-Nebel gesehen. Wie aber konnte sich dieser Fluch so ausbreiten?«
    Zamorra deutete auf das vierte Amulett.
    »Es liegt noch nicht lange hier. Drei oder vier Jahre, mehr oder weniger. Es ist durchs Fenster hereingeflogen. Das Loch in der Scheibe ist noch zu sehen. Wer es hineingeworfen hat, weiß ich nicht, kann ich auch aus den Vergangenheitsbildern nicht mehr ersehen, die ohnehin schon vage genug sind. Aber dieses Amulett hat den Fluch-Nebel, Nebel-Fluch oder was auch immer stärker und aggressiver werden lassen. Als Mercant kam, war das genau der Schuh, den der Nebel brauchte, um sich zur Expansion zu entschließen. Und jetzt rollt die Lawine immer weiter… beziehungsweise, sie ist gerollt. Dem Fluch ist die Grundlage genommen. Vermutlich brechen jetzt

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