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0540 - Der Vampir, die Mörderin und ich

0540 - Der Vampir, die Mörderin und ich

Titel: 0540 - Der Vampir, die Mörderin und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lassen.
    Dann hörte sie mich.
    Ich sah, daß sie zusammenzuckte und zunächst nicht wußte, was sie unternehmen sollte.
    Bis sie plötzlich sehr langsam den Kopf drehte und dabei auch die Arme bewegte. Die Glieder der Kette klirrten. Es klang wie Glockengeläut.
    Ich ging schneller, blieb plötzlich stehen – und wir starrten uns an. Über dem Kopf hielt ich das Kreuz. Restlicht der Scheinwerfer trafen das Silber und ließen es leicht glänzen. Einige Reflexe trafen auch Rena Peel, die sich nicht rührte.
    Auf ihrem Gesicht zeichnete sich Überraschung ab. Wahrscheinlich wußte sie nicht, mit wem sie es zu tun hatte, weil der Rand der Kapuze einen Teil meines Gesichts verdeckte.
    Ich nickte ihr zu. »Hallo Rena«, sagte ich mit leicht veränderter Stimme. »So sieht man sich wieder.«
    »Wer bist du?«
    »Ich suche eine fünffache Mörderin.«
    Sie lachte mich an, als hätte sie ihren Schock überwunden. »Und du glaubst, sie in mir gefunden zu haben?«
    »Ja.«
    »Dann beweise es!«
    »Später. Ich will nur noch von dir wissen, wo sich dein Freund, der Blutsauger, aufhält.«
    »Horatio Rubicus?«
    »Sehr richtig.«
    »Glaubst du an ihn?«
    »Sicher. Ich weiß leider, daß es die verdammten Blutsauger gibt. Er hat überlebt, wie?«
    Sie nickte heftig. »Und wie er überlebt hat. Das Kloster brannte früher ab, aber die Mönche flohen in die unterirdischen Gewölbe, ohne zu ahnen, daß er dort lauerte. Er labte sich an ihrem Blut, so konnte er all die Jahre überdauern.«
    »Hat er sie damit nicht zu Vampiren gemacht?«
    »Auch. Aber als er sie nicht mehr brauchte, tötete er sie der Reihe nach. So ist es gelaufen. Nur er war noch da und auf der Suche nach neuen Partnern.«
    »Der bist du geworden.«
    »Exakt. Ich habe seine Rache weitergeführt. Er wollte nicht, daß man einen Film drehte und so auf ihn aufmerksam wurde. Deshalb die Toten. Sie haben meine Warnungen mißachtet.«
    Ich war erschüttert. Diese Frau zeigte keine Gefühle. »Und es hat Ihnen nichts ausgemacht, die Menschen zu töten?«
    »Nein, es mußte sein. Ich habe Horatio meine Freundschaft und Liebe somit erklärt. Ich bin ihm ergeben…«
    »Dennoch hat er dich angekettet.«
    »Das braucht er. Er will sich meiner ganz sicher sein. Ich werde hier auf ihn warten, und dein lächerliches Kreuz kannst du wegnehmen, Sinclair. Es zieht bei mir nicht.«
    »Aber bei Rubicus.«
    »Vielleicht.«
    »Du hast mich erkannt?«
    »Erst spät. Zuerst dachte ich, daß er zurückkommen würde, aber dann sah ich das Kreuz.«
    Ich ließ die Arme sinken und hängte den silbernen Talisman vor meine Brust. »Nun ja«, sagte ich, »wenn das so ist, werden wir gemeinsam auf ihn warten. Du als Gefangene, ich als Vampirjäger. Eure Chancen habt ihr vertan.«
    Ich wollte sie provozieren und mehr erfahren, aber diese Mörderin gab mir keine Antwort. Sie blieb in den nächsten Sekunden verschlossen wie eine Auster.
    Ich ging weiter vor. »Wo steckt dein Freund?« fragte ich. »Wo?«
    Sie lachte und warf dabei den Kopf zurück. »Du wirst ihn nicht finden!«
    Vor ihr blieb ich stehen und konnte in das Gesicht schauen. Es war schweißbedeckt. Jetzt sah ich, daß sie grüngraue Augen besaß.
    Ihr Blick war kalt und lauernd.
    Die Hände steckten in den Eisenklammern. Auch den Gürtel schaute ich mir genauer an und erkannte sogar die Dart-Pfeile, die in den dafür vorgesehenen Schlaufen steckten.
    Einen zog ich hervor.
    »Laß es!« zischte sie.
    »Nein.« Ich spielte mit ihm und nickte. »Damit also hast du getötet, Rena Peel.«
    »Ja, sie können tödlich sein. Spürst du nicht, wie schwer sie sind? Wenn man sie richtig wirft…«
    »Ich weiß.« Den Pfeil ließ ich in meiner Kuttentasche verschwinden, dann schritt ich um die Gefangene herum. »Was soll eigentlich die lächerliche Verkleidung?« rief sie mir nach.
    »Ich hatte meine Gegner täuschen wollen.«
    »Mich auch?«
    »Es ist mir sogar gelungen.« Vor der Verliestür blieb ich stehen und schaute nach, ob sie verschlossen war. Ich hatte Glück, sie stand spaltbreit offen.
    »Wo willst du hin?«
    »Deinen Freund suchen. Ich habe noch eine Rechnung mit ihm offen, und ich weiß, daß hinter den Wänden noch ein Sarg frei ist. Es sind ja die Lieblingsplätze der Vampire.«
    »Richtig und ihrer Opfer.«
    Damit konnte sie mich nicht meinen. Ich zog die Tür auf und leuchtete wieder in das Verlies.
    Es hatte sich nichts verändert. Nach wie vor lag der tote Kameramann an der Wand hinter der Tür. Ich sah auch Ferdy, den

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