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0541 - Der Sohn des Höllenfürsten

0541 - Der Sohn des Höllenfürsten

Titel: 0541 - Der Sohn des Höllenfürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Gwaiyur wieder aus dem Boden, stieg über den Zaun und betrat damit den Friefhofsboden.
    Er stutzte, tastete nach seiner Brust. Er spürte keinen Schmerz mehr. Eigentlich hätte er bei der Bewegung seine Rippen spüren müssen.
    Sid Amos grinste. »Tut nichts mehr weh, eh? Die Trefferwirkung klingt ab… es war das falsche Schwert, das dich traf. Die Illusion.«
    Zamorra faßte Gwaiyurs Griff fester. »Warum hast du das Schwert aus dem Versteck genommen?«
    »Spieltrieb«, sagte der Ex-Teufel. »Ich wollte dich morgen ein wenig damit necken… soll nicht wieder Vorkommen.«
    »Und warum hast du DeBlanc befohlen, mich zu töten?«
    »Weil ich dachte, du würdest auf dem schnellsten Wege verschwinden, bevor du dich auf einen tödlichen Kampf mit Robert einläßt. Aber dann… verlor ich die Kontrolle.«
    »Ich möchte den Tag erleben, an dem du keine passende Ausrede hast«, murmelte Zamorra.
    Sid Amos grinste wieder.
    »In Mexiko«, dozierte er, »haben sie mal jemanden aufgehängt, weil er keine passende Ausrede hatte.«
    Zamorra deutete mit der Schwertspitze auf das offene Grab und den Schädel, den der frühere Robert fallengelassen hatte. Jetzt sah Zamorra auch, was das dunkle Etwas war, das da vor dem Grab auf dem Boden lag.
    Ein Lederbeutel… halb geöffnet… und wie es schien, lugte eine Goldmünze heraus…
    »Und welche Ausrede hast du hierfür?« fragte Zamorra.
    Amos in seiner Mönchskutte zuckte mit den Schultern. »Mein lieber Sohn, der so unabhängig von mir sein Leben führen möchte, hat das Grab seines vor nur wenigen Wochen verstorbenen Urgroßvaters geöffnet, um an den Beutel mit dem nie endenwollenden Strom Goldes zu gelangen«, sagte er. »Ich weiß nicht, wie er herausgefunden hat, daß Romano hier begraben liegt. Aber er wußte es eben, und er wollte an das Gold. Deshalb hat er das Grab geöffnet.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Zamorra überrascht.
    »Vielleicht hatte er es sich anders überlegt. Immerhin ging es ihm in dieser Zeit wirklich nicht gut. Er brauchte Geld. Schnelles Geld in einer Epoche, die immer schneller wurde. Doch der Beutel mit den Goldstücken war nicht für ihn bestimmt. Ursprünglich wollte ich, daß Elena ihn erhielt. Aber Romano behielt das Gold selbst. Ich ließ es ihm. Robert sollte durch die Fährnisse seines Lebens hart und stark werden, nicht durch geschenktes Gold. Deshalb war… war ich als Asmodis hier, um ihm zuvorzukommen und den Goldbeutel aus dem Grab zu holen, ehe Robert ihn ausgrub. Dann kamt ihr und bezichtigtet mich des Pferdediebstahls, wenn ich mich richtig an das erinnere, was damals geschah. Ich konnte nicht anders; ich mußte mich zurückziehen. Mein Sohn ist schlau; er hat viel gelernt in den Jahrhunderten. Als ich einen Tag später zurückkehrte, war hier alles vorbei. Ich wußte nie, was geschehen war. Aber jetzt, als Robert 500 Jahre alt wurde, bemerkte ich, daß er einen Hang zu seiner Vergangenheit entwickelte. Als ich mitbekam, daß er dich hierher schickte, um dann auch noch selbst mitkommen wollte, da habe ich mich einfach unsichtbar als blinder Passagier an euch gehängt. Genau zur richtigen Zeit, wie mir scheint.«
    »Wie meinst du das, zur richtigen Zeit?«
    »Als ich als Asmodis am nächten Tag -also morgen - zu diesem Grab zurückkehrte, war der Goldbeutel verschwunden. Ich spürte, daß Robert hier gewesen war. Er mußte ihn genommen haben. Aber in unserer Gegenwart war ganz klar, daß er ihn nicht hatte. Vielleicht, weil er ihn irgendwann einmal verloren hatte. Aber ich bekam immer mehr Gewißheit, daß dem nicht so war. Robert hatte ihn in unserer Gegenwart nie besessen, aber ein anderer Mensch hatte ihn auch nicht an sich genommen. Das hätten mir meine Sinne sofort verraten.«
    Der Ex-Teufel machte eine kurze Pause, bevor er weitersprach.
    »Robert mußte den Goldbeutel also in der Vergangenheit an sich genommen haben, in der Gegenwart hatte er ihn niemals besessen. Als ich dann erfuhr, daß ihr beiçle eine Zeitreise in diese Epoche machen wolltet, mußte ich davon ausgehen, daß ihr ein Zeitparadoxon ausgelöst habt, indem ihr mich damals -also heute - als Asmodis aus dem Wirtshaus vertrieben habt und ich so den Goldbeutel nicht mehr an mich nehmen konnte, wie ich es geplant hatte. Daran nämlich konnte ich mich noch recht gut erinnern.«
    »Aber wir hätten dich niemals daran hindern können«, entgegnete Zamorra, »wenn du selbst als Sid Amos uns nicht in diese Zeit geführt hättest. Erst dadurch kamen wir in die

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