0541 - Im Banne des Panikfeldes
und ganz Ihren Vorstellungen entsprechen."
„Ausgezeichnet!" Sandal musterte die verschiedenen Pfeile, die sich nur in geringfügigen Einzelheiten voneinander unterschieden, zumindest äußerlich. „Der da - was ist mit ihm?"
„Dieser?" Strenger nahm den Pfeil und wog ihn prüfend in der Hand. Dann legte er ihn auf den Tisch zurück. „Mikroatom!"
„Mikroatom? Wie soll ich das verstehen?"
„Ganz einfach, mein Freund." Dr. Strenger hatte seine anfängliche Unsicherheit verloren. „Wenn Sie diesen Pfeil abschießen, dann sorgen Sie dafür, daß sich zwischen Ihnen und Ihrem Ziel eine beachtliche Deckungsmöglichkeit befindet - oder springen Sie lieber gleich nach dem Abschuß in eine tiefe Schlucht. In der Pfeilspitze befindet sich eine atomare Mikrobombe, mit der Sie eine halbe Stadt in Schutt und Asche verwandeln können. Seien Sie also sparsam mit den Dingern und wenden Sie sie nur im äußersten Notfall an."
Sandal Tolk war von der Auskunft sichtbar beeindruckt.
„Dabei sieht der Pfeil so unscheinbar aus! Eine Atombombe!
Nicht zu fassen, diese Techniker!" Er legte den Pfeil auf den Tisch zurück und nahm einen anderen in die Hand. „Und der hier? Was kann der?"
Strenger betrachtete ihn und fand die Markierung.
„Ein Explosivkopf in der Spitze. Wenn Sie damit ein Fahrzeug treffen, verwandelt es sich mit ziemlicher Sicherheit in ein Wrack."
„Und der hier?"
„Chemischer Brandsatz, nicht zu löschen. Selbst nicht unter Wasser! Merken Sie sich die Markierungen, damit es keine Verwechslungen gibt."
„Das haben Sie mir bereits erklärt", winkte Sandal Tolk lässig ab. „Nun weiß ich wenigstens auch, was sie bedeuten. Besten Dank, Dr. Strenger, ich habe Ihnen unrecht getan. Entschuldigen Sie das, bitte."
„Keine Ursache. Alles Gute für den Einsatz. In drei Stunden ist es wohl soweit...?"
„Wenn nichts dazwischenkommt", meinte der Mann von Exota-Alpha und raffte seine Pfeile zusammen. „Bis demnächst, Doktor.
Dann bestelle ich ein paar Pfeile mit Hyperschockwirkung. Überlegen Sie sich inzwischen einmal, wie man die konstruieren könnte..."
Mentro Kosum lehnte sich zurück.
Er saß noch immer in der Kommandozentrale der GEVARI hinter den Kontrollen in seinem Kontursessel. Die Anschlüsse der SERT-Haube lagen griffbereit vor ihm auf dem Tisch. Das Schiff konnte nun jederzeit starten, und zwar innerhalb von wenigen Sekunden.
Der Auftrag mißfiel dem Emotionauten.
Er war durchaus nicht ängstlich, ganz im Gegenteil. Aber das Unternehmen kam ihm zu plötzlich, mitten hinein in eine relativ ruhige Periode des untätigen Abwartens. Sie hielten sich mitten in dem Schwarm auf, mitten zwischen fremden und unbekannten Sternen, auf einem mehr als seltsamen Planeten, der von halbintelligentem Plasma bewohnt wurde, das ihnen fast freundschaftlich gegenüberstand.
Trotzdem ... oder gerade deshalb!
„Das muß doch eine Falle sein!" sagte er und war froh, noch zwei Stunden Wartezeit vor sich zu haben. Bis auf Atlan, Gucky und Baiton Wyt waren alle Teilnehmer des Unternehmens schon an Bord der Spezial-Space-Jet und hatten ihre Quartiere bezogen.
Die meisten hatten beschlossen, noch ein oder zwei Stunden zu ruhen, ehe die GEVARI startete. „An so einen Zufall glaube ich einfach nicht! Da erwähnt Harno eine Position, und fast gleichzeitig entdecken Atlan und Rhodan durch Funkanpeilung genau dieselbe Position. Das soll einer glauben, der Konserven noch mit dem Hämmerchen zu öffnen versucht...!"
„Sie haben recht, völlig recht!" sagte eine Stimme hinter him.
Ras Tschubai war unbemerkt in die kleine Kommandozentrale gekommen und hatte Kosums Selbstgespräch mitangehört.
Er machte eine entschuldigende Geste und setzte sich.
„Sie haben also ebenfalls Zweifel?" erkundigte sich Kosum.
„Und ob, Kosum! Das geht doch nie mit rechten Dingen zu! Auf der anderen Seite frage ich mich, ob man Harno bereits wieder so in der Gewalt hat, daß er uns bewußt zu täuschen versucht.
Ich kann es mir eigentlich nicht vorstellen. Gucky hätte es bestimmt bemerkt. Sehen wir die Sache also so: Die Funksprüche und paraphysischen Sendungen sind beabsichtigt, hingegen waren Harnos Positionsangabe und die Hinweise auf Intern-Alpha lediglich eine vom Gegner unbeabsichtigte Bestätigung, die ihm nun allerdings, wenn es eine Falle sein sollte, zugute kommt. Wir werden ja sehen."
„Hoffentlich nicht erst dann, wenn es zu spät ist", hoffte Kosum inbrünstig. „Übrigens - würden Sie sich eine Weile in meinen
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