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0541 - Im Banne des Panikfeldes

Titel: 0541 - Im Banne des Panikfeldes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vierten und letzten Pause setzte die GEVARI schließlich zur letzten und kürzesten Etappe an. Die Zeit im Normalraum war benutzt worden, das gesuchte System mit der Fernortung aufzufinden, aber es war nicht gelungen.
    Wahrscheinlich war die Entfernung von zweihundert Lichtjahren doch noch zu groß gewesen.
    Während das Schiff mit unvorstellbarer Geschwindigkeit durch den Linearraurn raste, Raum und Zeit überwindend, programmierte Kosum vorsichtshalber einen Notstart, der die GEVARI bei Aktivierung innerhalb von wenigen Minuten zurück in den sicheren Linearraum bringen konnte. Sollte also das Unwahrscheinliche geschehen, daß sie mitten zwischen dem Gegner rematerialisierten, konnten sie ohne weitere Vorbereitungen sofort fliehen.
    Mehrmals hatte Harno betont, wie wichtig das fragliche Sonnensystem mit dem Riesenplaneten und den Tausenden Kleinplaneten für die Bewohner des Schwarms sei. Dort mußte etwas (oder jemand?) sein, der ihre Geschicke lenkte oder zumindestentscheidend beeinflußte.
    Kurz vor dem Rücksturz in das Einstein-Universum fanden sich noch andere Expeditionsteilnehmer in der Kommandozentrale ein. Icho Tolot und Toronar Kasom verzichteten auf ein Erscheinen, denn sie hätten den anderen nur den Platz weggenommen. Sie blieben in ihren ohnehin viel zu engen Kabinen und verfolgten die Vorgänge über den Bildschirm des Interkoms. Takvorian, der Pferdemutant, hatte es sich in einem kleinen Hangar bequem gemacht. Auch hier gab es einen Interkom, so daß er sich nicht allzu einsam vorkam.
    Baiton Wyt saß vor den Ortern. Es kam darauf an, einen potentiellen Gegner so schnell wie möglich festzustellen und seine Stärke abzuschätzen. Wyts zweite Aufgabe würde es sein, das von Harno in aller Deutlichkeit beschriebene System zu finden.
    „Eintauchmanöver in zehn Sekunden", gab Kosum bekannt.
    Die Spannung stieg beträchtlich. Selbst Gucky konnte seine Nervosität nicht verbergen. Aufgeregt trippelte er von einem Fuß auf den anderen, wobei er sich bemühte, ein möglichst unbeteiligtes Gesicht zu machen, was ihm jedoch kläglich mißlang.
    „Hast du Verdauungsstörungen?" erkundigte sich Atlan mitfühlend, erfuhr aber nicht mehr, ob seine Vermutung stimmte.
    Die GEVARI tauchte in den Normalraum ein.
    Fremde Sonnen erschienen auf dem Panoramaschirm und den Nebenbildschirmen. Baiton Wyt begann sofort mit der Auswertung. Harnos Angaben waren klar gewesen: eine blaßgelbe Sonne normaler Größe.
    Es gab im Umkreis von zehn Lichtjahren nur eine einzige blaßgelbe Sonne, und die stand in einer Entfernung von nur vier Lichtwochen, unmittelbar vor der GEVARI und genau in Flugrichtung. Eine winzige Linearetappe, und man hatte sie erreicht. Aber aus dieser relativ geringen Entfernung konnte man sie in aller Ruhe untersuchen und feststellen, ob es Schiffe der Schwarmbewohner in ihrer näheren Umgebung gab.
    „Das muß sie sein!" behauptete Baiton Wyt.
    Atlan nickte und gesellte sich zu ihm. Er betrachtete die Schirme der Orterkontrolle.
    „Sieht so aus. Wo ist der Planet?"
    Baiton Wyt nahm eine neue Einstellung vor.
    „Dort, auf dem Fernschirm - er kommt!"
    Aus dem Dunkel schälte sich eine matt schimmernde Kugel, wurde deutlicher und plastischer, wurde eindeutig zu dem Planeten GEPLA-I. Von der Oberfläche war nichts zu erkennen, aber keiner der Beobachter hätte sagen können, ob sie von einer dichten Wolkenschicht bedeckt wurde oder auf andere Weise vor den Blicken neugieriger Augen Schutz fand. Nur die riesige Kugel war zu sehen, nicht mehr.
    „Die Asteroiden!" rief Ras Tschu-bai überrascht. „Was haben denn die für seltsame Bahnen?"
    So einfach war das natürlich nicht auf den Schirmen zu erkennen gewesen, aber der positronische Zeichner mit Zeitraffer markierte die Bahnen der winzigen Weltkörper auf einer großen Mattscheibe. Sekunden wurden scheinbar zu Monaten, so daß ein Teil der Gesamtbahnen leuchtend sichtbar wurde.
    Erst durch diese positronische Zeichnung wurde klar, was Ras meinte. Auch das solare System besaß einen Gürtel aus Asteroiden, aber sie umkreisten lediglich die Sonne und damit die inneren Planeten. Harno hatte bereits angedeutet, daß die Bahnen hier anders verliefen, aber die Wirklichkeit sah noch faszinierender aus. Die Bahnen umspannten die blaßgelbe Sonne Intern-Alpha und den einzigen Planeten GEPLA wie ein schützendes Netz! Das Ganze sah aus wie ein Atommodell mit den Bahnen der Elektronen, Neutronen und Positronen. Sonne und Planet wurden zu den beiden Kernen des

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