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0542 - Luzifers Welt

0542 - Luzifers Welt

Titel: 0542 - Luzifers Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Vergleich mit dem Automobil zu bleiben: In den ersten fünfzig Jahren hat auch da niemand Schäden sehen können oder wollen - nicht einmal die Unfälle wurden so wichtig genommen, da es ja auch Unfälle mit Fuhrwerken gegeben hatte und gab. Vielleicht zeigen sich die Nachteile erst nach vielen Jahren. Dann könnte es zu spät sein, noch etwas dagegen zu tun.«
    »Vielleicht haben Sie recht, Pater, vielleicht auch nicht«, sagte Nicole. »Aber Sie können sicher sein, daß wir auch zu ergründen versuchen, wie diese Blumen funktionieren. Und wenn wir feststellen, daß es nicht mit rechten Dingen zugeht oder negative Folgen mit sich bringt, werden wir’s aufgeben. Dessen können Sie sicher sein.«
    Der Geistliche nickte. »Bin ich auch. Ich schätze Zamorra und dich als recht vernünftige Leute ein, die wissen, was sie tun. - Bringst du mich wieder zurück?«
    »Sicher. Mein Auto steht ja auch unten an der Loire. Kommen Sie.« Sie wandte sich den Blumen zu und stutzte. »Oder vielleicht lieber nicht auf diesem Weg?«
    Pater Ralph schüttelte lächelnd den Kopf.
    »Nicht auf diesem Weg. Ich ziehe den normalen vor, auch wenn er etwas weiter ist und mehr Zeit kostet. Außerdem könnte ich vielleicht auch ein paar Worte mit den anderen Bewohnern des Châteaus wechseln, wenn wir ihnen über den Weg laufen.«
    »Dann geht’s in diese Richtung«, wies Nicole den anderen Weg. »Zamorra müßte hier im Château sein und auch Lady Patricia… und wenn Sie ein wenig Zeit haben, lade ich Sie gern noch auf zwei Gläschen Wein ein. Wir kommen gleich an den Kellern vorbei, in denen ein paar ganz vorzügliche alte Jahrgänge lagern.«
    »Und führe mich nicht in Versuchung«, murmelte der Pater. »Aber wenn’s dem Zweck dient, Heiden zu bekehren oder den Glauben meiner Schäfchen weiter zu festigen, werde ich mich natürlich dieser Einladung notgedrungen fügen.«
    Als er Nicole folgte, warf er noch einen Blick nach oben.
    Unter dem sehr hohen Kuppeldach des Blumen-Gewölbes schwebte tatsächlich die künstliche Mini-Sonne.
    »Auch das ist wider die Natur«, sagte er. »Und ich nehme an, daß es auch dafür keine Erklärung gibt!«
    Nicole schüttelte den Kopf. »Bislang noch nicht.«
    »Wie tief sind wir hier eigentlich in der Erde? Dieses Gewölbe ist doch bestimmt fünfzehn Meter hoch.«
    »Höher«, sagte Nicole, »Viel höher. Wir haben es noch nicht genau vermessen, aber den Schätzungen nach muß dieser Raum gut hundert Meter tief im gewachsenen Fels liegen. Wer seinerzeit diese unzähligen, noch größtenteils unerforschten Gänge, Schächte und Kavernen geschaffen hat, wissen wir nicht. Wir vermuten, daß Leonardo deMontagne entweder Schwarze Magie dafür benutzt oder ganze Hundertschaften von Sklaven hier… regelrecht verbraucht hat.«
    »Der Teufel hilft jenen, die seines Sinnes sind. Aber der Preis dafür ist unermeßlich… Die ewige Verdammnis!«
    Es dauerte mehr als eine Viertelstunde, bis sie das Kellerlabyrinth hinter sich gebracht hatten und ins Parterre des Châteaus emporgestiegen waren.
    »Beeindruckend«, murmelte der Pater kopfschüttelnd.
    »Ich werde Zamorra Bescheid sagen, daß Besuch da ist«, sagte Nicole. »Später werden uns dann Raffael oder William mit dem anderen Wagen wieder ins Dorf hinunterfahren. Einverstanden?«
    »Sicher.«
    Im gleichen Moment materialisierte unmittelbar vor ihnen in der großen Eingangshalle ein nackter blonder Mann mit wirrem Haar.
    Er erkannte Nicole, die direkt vor ihm stand.
    »Hey!« stieß er hervor. »Gut, daß ich schon mal dich finde, Nicole. Wo ist dein Herr und Gebieter?«
    Dann erst entdeckte er Pater Ralph, der in seiner typischen Kleidung sofort als Geistlicher zu erkennen war.
    »Gott zum Gruß, Hochwürden.«
    Pater Ralph runzelte die Stirn.
    »Mir scheint, der Herr konnte zwar Sodom und Gomorrha zerstören, nicht aber die zügellosen Sitten. Du solltest deine Blößen mit Kleidung bedecken, wenn du angesichts einer Dame erscheinst, mein Sohn.«
    »Dazu war keine Zeit«, verteidigte sich Gryf. »Es könnte wichtig sein, daß ihr es sofort erfahrt. Nicole, es ist etwas Unglaubliches passiert. Jemand hat Regenbogenblumen vor meine Haustür gepflanzt…«
    ***
    »Meinen Sie nicht«, meinte der Mann im taubenblauen Nadelstreifenanzug etwas zu todernst, »daß Sie sich noch einen Revolvergurt hätten umschnallen sollen? Der Wilde Westen ist dank Kevin Costner ja heutzutage wieder gesellschaftsfähig.«
    Sein Gegenüber war von Kopf bis Fuß in weiches Leder

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