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0542 - Luzifers Welt

0542 - Luzifers Welt

Titel: 0542 - Luzifers Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gekleidet - von den Stiefeln über Hose, Hemd und fransenbesetzte Jacke bis zum breitrandigen Stetson; in der Tat hätte er geradewegs einem Wildwestfilm entsprungen sein können.
    Daß Robert Tendyke, der Abenteurer, Besitzer eines weltumspannenden, milliardenschweren Firmenimperiums war, sah ihm niemand an. Vielleicht schützte ihn das sogar vor terroristischen Attentaten.
    Andererseits ging er selbst immer wieder haarsträubende Risiken ein, die ihn mehr als einmal das Leben gekostet hatten.
    Und er war immer wieder in die Welt der Lebenden zurückgekehrt. Wenngleich der Weg durch Avalon schwierig und schmerzhaft war.
    Doch niemand ahnte etwas davon; zumindest kein lebender Mensch.
    »Meinen Sie nicht«, meinte Tendyke im gleichen todernsten Tonfall, »daß Sie Ihr Gehirn von zu Hause hätten mitnehmen sollen? Menschliche Intelligenz ist ja dank Albert Einstein heutzutage wieder gesellschaftsfähig.«
    »Was erlauben Sie sich, Tendyke?« fauchte der Anzugträger und lief vor Ärger dunkel an.
    »Ich habe nur versucht, Ihnen mit Ihren eigenen Worten eine annähernd sinngleiche Frage zu stellen, Robertson. Solange ich nicht über Ihren Anzug spotte, sollten Sie auch mich in Ruhe lassen. Das hier ist ein freies Land, dachte ich immer. Möchten Sie das Thema vertiefen oder zur Sache kommen?«
    »Wenn Sie sich weiter so kindisch aufführen, Tendyke, sehe ich mich außerstande, mit Ihnen zusammenzuarbeiten.«
    Der Abenteurer zuckte mit den Schultern. »Dann wünsche ich Ihnen weiterhin viel Erfolg. Die Rechnung über meine bisherigen Auslagen geht Ihnen in den nächsten Tagen zu, die Bankverbindung ebenfalls. Schade, Sie kennengelernt zu haben.«
    Er erhob sich und schritt zur Tür.
    »Warten Sie, verdammt!« brüllte Robertson hinter ihm her. »Hören Sie, begraben wir das Kriegsbeil. Es war schließlich nicht meine Idee, Sie anzufordern. Aber irgendein hohes Tier im Pentagon war der Ansicht, Sie seien der richtige Mann dafür. Also muß ich mich mit Ihnen abfinden, ob mir das gefällt oder nicht. Gott sei Dank muß ich Sie ja nicht begleiten.«
    »Es wäre wohl eher umgekehrt«, sagte Tendyke. Er war an der Tür stehengeblieben. »Wie eine Entschuldigung klang Ihr Redeschwall nicht gerade.«
    »Es war auch keine«, fauchte Robertson. »Setzen Sie sich wieder und hören Sie zu! Das Pentagon will Sie! Sie sollen eine Forschungsexpedition begleiten und… äh, schützen.«
    »Das stand auch schon in den diversen Anschreiben. Was ist daran neu? Worum geht es überhaupt? Daß ich als Sicherheitsbeauftragter Expeditionen begleite, ist allgemein bekannt. Geht es wieder einmal in ein Krisengebiet, wo zufällig jemand prähistorische Artefakte entdeckt hat, die es zu bergen gilt?«
    »Ich darf Ihnen die Details erst mitteilen, wenn Sie mir schriftlich und an Eides statt versichern, mit niemandem darüber zu reden, der nicht zum Projekt gehört.«
    »Goodbye, Robertson«, sagte Tendyke und verließ das Büro.
    Zwei Etagen tiefer holte Robertson ihn ein.
    »Kommen Sie, Mann. Wenn Sie Ihren Preis hochtreiben wollen, ist das garantiert die falsche Methode.«
    »Ich mag Sie nicht, Robertson«, sagte Robert Tendyke trocken. »Das ist alles. Benehmen Sie sich wie ein halbwegs zivilisierter Mensch, und wir können miteinander reden. Nur nicht über die Geheimniskrämerei. Da spiele ich nicht mit. Entweder Sie akzeptieren mich nach meinen Vorstellungen, oder wir kommen nicht ins Geschäft. Sehen Sie -ich habe es nicht nötig. Ich dränge mich nicht nach einem Job, von dem ich nicht einmal weiß, wie er aussieht. Was nun, Mister?«
    »Kommen Sie ins Büro zurück. Wir reden darüber.«
    Und dann hörte er zu.
    ***
    Vor etwa zwei Monaten war im Grand Canyon eine Frau verschwunden.
    Das wäre an sich nichts Weltbewegendes gewesen. Morna Lyndan hatte sich in Sachen Abenteuerurlaub versucht. Die selbstbewußte Mittdreißigerin war allein losgezogen. Zu Kletter-, Reit- und Ruderversuchen im wildesten Gebiet des Colorado-Flusses. Daß dort Einzelgänger verschwanden, war nachvollziehbar - der Fluß war mörderisch, die Felshänge gefährlich.
    Aber Morna Lyndan war keine normale Frau. Und die Stelle, an der sie verschwunden sein mußte, war auch nicht normal Miss Lyndan besaß drei Doktortitel, arbeitete in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung der Firma Satronics in Atlanta, Bundesstaat Georgia. Und dort war sie an Projekten beteiligt, die teilweise militärischen Charakter hatten. Sie galt als Geheimnisträgerin.
    Wenn eine solche

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