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0543 - Wen die Satans-Spinne holt

0543 - Wen die Satans-Spinne holt

Titel: 0543 - Wen die Satans-Spinne holt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war unter einem dichten Gewebe von Spinnennetzen verschwunden.
    Und unmittelbar neben dem Wagen lagen zwei eigenartige Gestalten…
    Pacoso zog unwillkürlich ihre Dienstwaffe. Vorsichtig näherte sie sich dem anderen Fahrzeug.
    Capitano Re überholte die junge carabiniera und schob sich vor sie, um ihr den Blick auf die beiden Gestalten zu ersparen.
    »Gehen Sie zurück«, ordnete er an. »Und rufen Sie die Kollegen von der Kriminalpolizei. Spurensicherung vor allem. Schauen Sie sich das hier lieber nicht an.«
    »Keine Sorge, das Abendessen kommt schon nicht hoch. Und gesehen habe ich die Toten bereits«, wehrte sie ab.
    Die Uniformen zeigten, daß es sich bei den beiden Männern um Kollegen gehandelt hatte, um carabinieri. Was aber in den Uniformen steckte, hatte nicht mehr viel Ähnlichkeit mit Menschen!
    Teilweise waren nur noch die Knochen zusehen. Und selbst die…waren nicht mehr vollständig vorhanden…
    »Spinnennetze«, murmelte der Capitano. »Alles von Spinnennetzen eingewoben… Und die Toten halb aufgefressen… Das ist… nicht normal! Spinnen, die weben, gehen anders vor. Sie verpacken ihre Beute in einen Kokon. Wenn sie dann von der eingespritzten Verdauungsflüssigkeit genügend aufgeweicht ist, saugen sie sie leer. Und das klappt bei Insekten als Beute, weil deren… äh, Fleisch sich innerhalb der Chitinschale befindet, nicht aber bei Menschen!«
    Pacoso räusperte sich.
    »Nett von Ihnen, Capitano, mir das so genau zu erklären. - Vielleicht hätte ich vorhin doch nichts essen sollen… Aber wo sind die Spinnen jetzt? Eine solche Menge an Ungeziefer kann sich nicht einfach in Luft auflösen!«
    Re stutzte.
    »Sie haben recht. Wissen Sie, was ich glaube? Daß das wieder so ein vertrackter Fall wird wie damals mit der Vereisung!«
    »Daran dachte ich eben auch schon«, erwiderte Pacoso. »Wie viele Spinnen sind nötig, um eine solche Menge an Netzgewebe zu produzieren? Und noch dazu in so kurzer Zeit? Capitano, das ist kein normales Ungeziefer. Da muß eine größere Sache hinterstecken. Jemand hat dran gedreht, wenn Sie mich fragen.«
    »Aber wer könnte dieser Jemand sein?«
    Sie zuckte mit den Schultern.
    »Fragen Sie mich was Leichteres.«
    Sie ging zum Wagen zurück und nahm das Funktelefon in Betrieb.
    Unterdessen sah sich Re in der näheren Umgebung um. Hinter den Fenstern der umliegenden Häuser brannten Lichter. Die Menschen waren also zu Hause.
    Und niemand hatte etwas von dem unheimlichen Vorfall bemerkt?
    Re konnte sich nicht verstellen, daß die beiden carabinieri kampflos gestorben waren. So, wie ihre Überreste dalagen, hatten sie versucht, sich zu wehren.
    Und das sollte lautlos vonstatten gegangen sein?
    Neben einem der Männer lag die Dienstpistole. Vorsichtig faßte Re sie am Lauf und nahm das Magazin heraus.
    Eine Patrone fehlte.
    Also war geschossen worden.
    Und auch der Schuß war nicht gehört worden?
    »Zum Teufel, wir sind doch hier nicht im Gangsterviertel, wo kein Mensch auf Schüsse reagiert, weil er sich sonst auch ’ne Kugel fängt…« murmelte er.
    Er sah zu Gabriella Pacoso hinüber. Sie kletterte wieder aus dem Wagen und reckte den Daumen hoch; die angeforderten Beamten waren also unterwegs.
    »Nicht erschrecken!« warnte Re. Er zog seine eigene Waffe und feuerte einen Schuß ins Erdreich neben einem Straßenbaum ab.
    Die Wirkung war verblüffend.
    Menschen tauchten an den Fenstern auf und zeigten unverhohlen ihre Neugierde!
    Daß unten ein Polizeiwagen stand, beruhigte sie etwas. Aber jetzt blieben sie erst recht an den Fenstern, um nur kein Detail einer vermuteten Verbrecherjagd zu verpassen.
    Schließlich war die Polizeiverstärkung eingetroffen. Die nähere Umgebung wurde abgesperrt. Der Polizeiarzt und die Beamten der Spurensicherung kamen etwas später.
    »Dauert heute mächtig lange«, empfing sie Re.
    DiSigema, Oberspurensicherer, winkte ab.
    »Sie haben wohl versäumt, den Funk mitzuhören, Re? Heute abend ist der Teufel los! Das ist schon der siebte Fall, in dem es um Spinnen geht. Und das innerhalb einer einzigen Stunde! Sie haben wir vorgezogen, weil ich Ihre Ungeduld kenne…«
    »Sieben Fälle?«
    DiSigema nickte.
    »Und ich rechne damit, daß es nicht bei diesen sieben bleibt…«
    ***
    Zorak beobachtete die grausigen Ereignisse.
    Das Unheil, das Lucifuge Rofocales Spinne auslöste, war beträchtlich.
    Würde es auch seinen Zweck erfüllen und Zamorra auf den Plan rufen, damit er in die Falle ging?
    Zorak war skeptisch.
    Trug Lucifuge Rofocale

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