0543 - Wen die Satans-Spinne holt
Regenbogenblumen zu finden, die er erwähnt hat, und sie versiegeln, damit die Unsichtbaren sie nicht mehr benutzen können.«
Sie verließen die Villa, sorgten dafür, daß die Haustür nicht ins Schloß fiel, damit sie auch zurückkehren konnten. Dann machten sie sich auf die Suche nach den Blumen…
Plötzlich stutzte Zamorra.
»Schau dir das an«, staunte er.
Er wies auf eine Stelle des Zaunes, der Teds Grundstück umgab. Er war mit magischen Zeichen versehen, die für die Abschirmung sorgten.
Teds Villa war ebenso gegen das Eindringen schwarzmagischer Kräfte geschützt wie Château Montagne oder das Beaminster-Cottage, Tendyke’s Home und Llewellyn-Castle.
Dicht neben dem Zaun, noch außerhalb des Grundstückes, schimmerte grauweißes Gewebe.
»Wie ein großes, staubverhangenes Spinnennetz«, überlegte Zamorra. »Was muß das für eine Spinne sein, die ein solches Netz webt?«
»Könnte eher ein großes Leichentuch sein«, gab Nicole zu bedenken. »Sollen wir es uns aus der Nähe ansehen?«
Aber in diesem Moment knirschten Reifen auf dem Kiesweg zur Villa.
Ein schwarzer Rolls-Royce näherte sich dem Haus und stoppte vor der Garage.
Ein blonder Hüne, der aussah wie ein Wikinger auf Raubzug, stieg aus.
»Tut mir leid, daß ihr warten mußtet«, stieß Ted Ewigk hervor. »Aber ich konnte nicht früher hier sein. Hoffentlich habt ihr euch nicht gelangweilt.«
»Es wird nie langweilig, wenn wir der heiligen Stadt einen Besuch abstatten«, behauptete Zamorra.
Er ahnte nicht, wie recht er damit hatte.
Langweilig würde es gewiß nicht werden…
***
Wenig später saßen sie in Teds Wohnzimmer zusammen. »Daß ihr die Regenbogenblumen nicht gefunden habt, wundert mich nicht. Sie befinden sich nämlich gar nicht in der Nähe. Sie wachsen auf dem Villa-Ada-Gelände zwischen der Priscilla-Katakombe und dem Monte Antenne. Carlotta hat sie bei einem Spaziergang entdeckt.«
Der Park Villa Ada grenzte an das Grundstück von Teds Villa und war nur durch den großen Zaun davon getrennt. Landschaftlich gesehen, ging das eine praktisch ins andere Grundstück über. Ohne den Zaun hätte man die Grenze überhaupt nicht feststellen können.
»Da können wir natürlich lange suchen«, sagte Nicole. »Aber mal eine andere Frage - weißt du, was das für ein seltsames Gewebe in der Nähe deines Grundstücks ist?«
»Was meinst du? Was für ein Gewebe?«
»Sieht aus wie ein Spinnennetz«, warf Zamorra ein.
»Also, ganz so möchte ich es nicht bezeichnen«, protestierte Nicole. »Wir haben es noch nicht näher untersucht, aber das, was wir da gesehen haben, erscheint mir eher als eine Art - Leichentuch! «
Zamorra fiel auf, daß Ted plötzlich hellwach und aufmerksam wurde. Seine Haltung hatte sich leicht angespannt.
»Das will ich sehen«, stieß Ted Ewigk hervor. »Ein Spinnennetz… oder ein Leichentuch… das fehlt mir hier gerade noch.«
Er sprang auf und verschwand aus dem Wohnzimmer. Als er zurückkam, trug er eine jener Magnetplatten am Hosengürtel, an der eine Strahlwaffe der DYNASTIE DER EWIGEN haftete. In der Hand hielt er seinen Dhyarra-Kristall 13. Ordnung.
»He«, wunderte sich Nicole. »Seit wann trägst du einen Dynastie-Blaster? Du und Schußwaffen - das paßt irgendwie nicht richtig zusammen.«
»In Ausnahmefällen schon«, erwiderte er.
»Jemand erzählt dir von einer Art Spinnennetz, und du rüstest dich mit magischen und technischen Superwaffen aus? Was steckt eigentlich hinter der Sache?«
»Erzähl’ ich dir später«, wich Ted aus. »Ich wollte ohnehin mit euch über diese Angelegenheit sprechen. Möglicherweise werdet ihr hier gebraucht. Aber jetzt will ich erst einmal dieses Netz sehen. Und euch beiden kann ich nur raten, sehr vorsichtig zu sein. Wenn mein Verdacht stimmt, finden wir erstens eine Leiche - und zweitens besteht höchste Gefahr.«
Mehr war im Augenblick nicht aus ihm herauszuholen.
***
Gemeinsam suchten sie die Stelle am Zaun auf, an der Zamorra und Nicole dieses eigenartige Gebilde bemerkt hatten.
Ted näherte sich ihm mit größter Vorsicht.
»Tatsächlich, könnte Spinnengewebe sein«, murmelte er. »Sehr, sehr dicht gesponnen…«
Nicole verzog das Gesicht.
»Und was für Spinnen können das so toll hingekriegt haben?«
Ted zuckte mit den Schultern.
»Keine Ahnung. Die Biester sollen mindestens faustgroß sein. Das berichten jedenfalls überlebende Zeugen. Tut mir leid, ich weiß selbst nicht sehr viel. Aber das hier…«
Er verstummte und löste den
Weitere Kostenlose Bücher