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0545 - Der Maskenträger

Titel: 0545 - Der Maskenträger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verabscheut.
    Die beiden ungleichen Wesen flogen über den Hang hinweg.
    Im Hintergrund befand sich ein Wäldchen mit dichten Büschen und hoch aufragenden Shirk-Bäumen. Überall lagen große graue Felsen.
    Konasco-Cy wußte, daß sie nicht weit von der Querto-Küste entfernt waren. Dort gab es unzählige Versteckmöglichkeiten.
    Die Lacoons würden bald Verstärkung erhalten und erneut die Verfolgung aufnehmen. Es war ein Wunder, daß noch keine Suchgleiter aufgetaucht waren.
    Erst jetzt merkte Cy, daß es hinter der Maske seines Retters ab und zu aufleuchtete.
    Vorerst wollte er sich keine Gedanken über die Eigenarten dieses Wesens machen.
    Nach einer Weile begann es überall in seinem Körper zu prickeln. Die Starre ließ nach. Konasco-Cy ertrug die Unannehmlichkeiten gern, denn er wußte, daß er sich in absehbarer Zeit wieder würde bewegen können.
    Der Fremde schien einen sicheren Instinkt zu haben, wohin er sich wenden mußte, denn er flog genau auf das Wäldchen zu und landete neben einem uralten Shirk-Baum. In den Rindenritzen des Baumes hockten ein paar Quartaugen und schauten auf sie herab. Cy wußte, daß sie diese Tiere töten mußten, denn ihre Augen waren Speicherorgane, aus denen die Lacoons leicht ablesen konnten, wer sich in den letzten Stunden hier aufgehalten hatte.
    „Die Lähmung läßt nach", übersetzte der Translator Alaskas Worte. „Du wirst dich bald wieder bewegen können."
    Cys Kehle entrang sich ein trockenes Krächzen. Vergeblich versuchte er zu sprechen. Alaska legte eine Hand auf seine harte Schulter.
    „Nur langsam, Knöcherner! Es wird bald vorüber sein."
    Cy richtete sich auf und zog sich an den harten Rinden des Shirk-Baumes hoch. Die Quartaugen bewegten sich nicht, sie erinnerten ihn an faustgroße Kristalle, die in die Fugen des Baumes eingeklemmt waren.
    Konasco-Cy griff nach seiner Waffe, die ihm der Fremde zugesteckt hatte.
    Alaska verstand die Bewegung falsch und zog den Paralysator.
    „Nein!" krächzte Cy. Er deutete auf den Baum.
    Zögernd ließ Alaska seine Waffe sinken. Ärgerlich, daß er solange brauchte, um die Gewalt über seinen Körper zurückzufinden, stampfte Cy mit den Beinen auf. Sein Körper tat ihm weh. Er griff nach Alaskas Arm und zog seinen Retter mit sich zurück.
    Dann feuerte er eine seiner stärksten Atomladungen gegen den Baum ab. Der Shirk-Riese zerbarst, die Quartaugen lösten sich in einer Stichflamme auf.
    „Was soll das?" rief Alaska. „Die Energieentladung wird von unseren Verfolgern angepeilt werden."
    „Wir ... müssen ... weg!" rief Konasco-Cy erregt.
    „Natürlich! Ich hoffe, daß du dich auf dieser Welt auskennst."
    Der Knöcherne nickte und deutete zur Querto-Küste.
    „Diese Richtung!"
    „Ich werde jetzt mein Flugaggregat nicht benutzen, weil man uns dann anpeilen könnte", erklärte Alaska. „Wir werden zu Fuß fliehen und meine Ausrüstung nur im Ernstfall benutzen. Das gilt auch für den Mikrodeflektor, mit dem ich mich unsichtbar machen könnte."
    Cy wollte antworten, doch sein Retter hob abwehrend einen Arm.
    „Überanstrenge dich nicht! Reden können wir später. Jetzt müssen wir uns zunächst einmal in Sicherheit bringen. Du bestimmst Tempo und Richtung!"
    Wer immer dieser Fremde Raumfahrer war. er war vernünftig und handelte den Gegebenheiten entsprechend. Das machte Konasco-Cy neuen Mut.
    Allein hätte er keine Chance gehabt. Zusammen mit dem Fremden jedoch konnte er sich vielleicht retten. Wahrscheinlich besaß Alaska irgendwo Verbündete; er mußte schließlich mit einem Schiff auf diese Welt gekommen sein.
    Konasco-Cy übernahm die Führung. Er zwang sich zu einer schnellen Gangart, obwohl seine Beine schmerzten und jeder Schritt in seinem Schädel dröhnte. Er bewegte sich entlang des Wäldchens. Bei dieser Geschwindigkeit bedeuteten die überall in den Baumrinden hockenden Quartaugen keine Gefahr, denn sie konnten nur die Bilder von relativ unbeweglichen Zielen speichern.
    An das Wäldchen schloß sich ein Felsenmeer an. Graue Steinblöcke unterschiedlicher Größe lagen zu Tausenden auf dem festen Boden der Moscheira.
    Alaska blieb stehen.
    „Können wir diese Steinwüste nicht umgehen?"
    „Ich glaube nicht, daß das klug wäre", erwiderte der Knöcherne.
    Er atmete schwer, die schnelle Flucht erschöpfte ihn zusehends. „Wenn wir die Felsenwüste durchqueren, erreichen wir die Küste am schnellsten. Außerdem gibt es hier überall gute Versteckmöglichkeiten."
    „Wie sieht es an der Küste aus?"

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