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0545 - Der Maskenträger

Titel: 0545 - Der Maskenträger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erkundigte sich Alaska. „Gibt es dort Dörfer oder Städte?"
    „Atschanischto ist ganz in der Nähe", erklärte Cy. „Es ist eine große Hafenstadt mit einem industriellen Zentrum. Allerdings", er deutete auf die Ausrüstung des Terraners, „würdest du dort auffallen. Es gibt zwar fremde Händler, aber sie gehören alle bekannten Völkern an."
    Er klopfte sich mit der Faust gegen den Hinterkopf, um seine Worte zu unterstreichen.
    „Trotzdem", meinte Alaska, „sollten wir nach Atschanischto gehen. Dort sind wir bestimmt sicherer als auf dem offenen Land.
    Wir müssen uns ein sicheres Versteck suchen, damit wir uns unterhalten können. Ich muß über alle Vorgänge auf dieser Welt unterrichtet werden."
    Sie drangen in das Felsenmeer ein. Zwischen den hohen Steinen war es merklich kühler als auf dem flachen Land. Stark gewundene Pfade führten durch das Felsenmeer, der Boden war seit undenklichen Zeiten von Füßen hartgetrampelt worden.
    „Früher gab es hier Dörfer", erklärte Cy. „Das Felsenmeer war ein Labyrinth, in das sich die Eingeborenen zurückzogen, um ihre religiösen Riten abzuhalten. Ich habe niemals einen dieser Eingeborenen gesehen. Wahrscheinlich sind sie schon seit langer Zeit ausgestorben."
    Alaska wußte, daß er sich dank seiner Ausrüstung vor keinem Angreifer zu fürchten brauchte, aber die Umgebung war ihm doch unheimlich. Manche Felsen waren mit Moos überwuchert oder wiesen seltsame Löcher auf, die wie Augenhöhlen aussahen.
    An verschiedenen Stellen waren Zeichen in den harten Stein geritzt, primitive Zeichnungen, die Tiere und bestimmte Szenen des Zusammenlebens darstellten.
    „Bist du sicher, daß du die Orientierung nicht verlieren wirst?"
    erkundigte sich-Alaska besorgt.
    Der Knöcherne gab ein knarrendes Geräusch von sich, er lachte über die Bedenken seines Begleiters.
    Ein durchdringendes Pfeifen wurde hörbar.
    „Das sind die Windsignale", erklärte Konasco-Cy.
    „Die Eingeborenen haben Löcher in die Felsen geschlagen, in denen sich der Wind fängt. Nach diesem Lärm haben sie sich früher orientiert."
    „Du kennst dich auf dieser Welt gut aus", meinte Alaska.
    Der Knöcherne nickte.
    „Ich bin noch nicht lange hier, aber ich interessiere mich immer für die Geschichte der Planeten, auf denen ich mich aufhalte."
    Seine Stimme klang jetzt heiser. „Heute ist diese Welt ein Rüstungszentrum."
    Alaska horchte auf.
    „Berichte mir mehr darüber."
    „Weißt du nicht, daß auf dieser Welt Cryt Y'Torymona herrscht?" fragte Konasco-Cy verblüfft. „Du solltest doch den Namen des Heiligen Dämons schon gehört haben?"
    Für Alaska bedeutete diese Auskunft, daß auf der Welt, die er erreicht hatte, ein Ressortchef lebte. Dieses geheimnisvolle Wesen hatte etwas mit der Rüstung zu tun. Alaska vermutete, daß er sich auf einem Planeten befand, wo Kampfraumschiffe und Waffen hergestellt wurden. Auch hier galt der Ressortchef als eine Gottheit.
    „Wo lebt dieser Dämon?" fragte Alaska seinen Begleiter.
    Cy lehnte sich mit dem Rücken gegen einen Felsen und verschnaufte einen Augenblick.
    „Du fragst sehr viel!"
    „Ich muß es wissen", beharrte Alaska. „Es hängt viel davon ab."
    Der Knöcherne riß eine handgroße Moosplatte von den Felsen und ergriff ein paar Insekten, die sich darunter verborgen hatten.
    Er zerquetschte sie zwischen den Fingern und ließ sich die Körperflüssigkeit über das Gesicht laufen. Alaska sah angeekelt zu, fragte jedoch nicht, was diese Handlungsweise zu bedeuten hatte, denn sein Verbündeter schien sie als selbstverständlich zu empfinden.
    „Cryt YTorymona lebt angeblich in Nimquo", sagte Konasco-Cy endlich. „Aber niemand, der nicht erleuchtet ist, darf nach Nimquo gehen."
    Alaska prägte sich den Namen ein, er war entschlossen, sich in dieses Gebiet zu wagen, wo immer es war.
    „Warum haben deine Freunde und du gegen die Lacoons gekämpft?" fragte Alaska weiter.
    „Wir sind keine Mörder!" sagte Konasco-Cy. „Wir erhielten den Auftrag, einige Karties umzubringen, die als Bittsteller nach Nimquo kamen und forderten, frühzeitig aus dem Schwarm entlassen zu werden."
    „Sie wollten außerhalb des Schwarmes gebären", erriet Alaska.
    Der Knöcherne sah ihn erstaunt an.
    „Du kennst dich anscheinend besser aus, als ich dachte."
    „Wir nennen die Karties Gelbe Eroberer, obwohl sie alles andere als Eroberer sind." Alaska seufzte. „Ich frage mich, in welchem teuflischen Kreislauf diese unglücklichen Wesen gefangen sind."
    Unvermittelt

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