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0545 - Der Maskenträger

Titel: 0545 - Der Maskenträger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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über ihm trieb der Wind regenschwere Wolken vorüber. Dahinter erkannte er ein rotes Leuchten: das Licht der großen Sonne.
    Am Rande des Verstecks erschien der Fremde und blickte auf ihn herab.
    Das Wesen hatte seinen Schutzhelm zusammengefaltet. Sein Gesicht war hinter einer Maske verborgen. Vielleicht handelte es sich um einen Blendschutz oder um eine Atemmaske.
    In beiden Händen hielt der Unbekannte Waffen. Er sah schwächlich aus, wie bei vielen Wesen bestand die äußere Schicht seines Körpers aus einer gallertartigen Protoplasmamasse. Darunter jedoch mußten sich Knochen befinden, sonst hätte der Fremde sich nicht so sicher bewegen können.
    Die Kreatur schien zu überlegen. Zum erstenmal kamen Konasco-Cy Zweifel, ob es sich wirklich um einen Verbündeten der Verfolger handelte. Diese Zweifel wurden bestätigt, als er sah, daß der Fremde sich gehetzt umblickte. Er wollte offenbar feststellen, wie weit sich die Verfolger bereits genähert hatten.
    Konasco-Cy wollte sprechen, doch seine Organe waren gelähmt. Er konnte überhaupt nichts tun.
    Einem plötzlichen Entschluß folgend, kletterte der Ankömmling in die Senke und beugte sich zu Cy hinab. Er streckte die Hände aus und betastete den Paralysierten. Cy war überzeugt davon, daß sein Bezwinger ihn nach Verletzungen untersuchte. Dabei ging er so vor, als wüßte er genau, wo die empfindlichen Körperstellen des Raumfahrers waren. Konasco-Cy schloß daraus, daß der Fremde nicht zum erstenmal mit Angehörigen seines Volkes zusammentraf.
    Andererseits hatte er, Cy, niemals von Wesen dieses Aussehens gehört.
    Der Lärm, den die Lacoons machten, wurde immer stärker.
    Wahrscheinlich waren die schlangenköpfigen Bestien nur noch ein paar hundert Meter entfernt.
    Der Unbekannte, der breitbeinig über Cy stand, schaltete ein Gerät ein, das er am Gürtel befestigt hatte, und sprach in einer fremden Sprache hinein. Die Stimme des Wesens war starken Schwankungen unterworfen.
    Konasco-Cy zuckte innerlich zusammen, als das Gerät plötzlich ebenfalls zu sprechen begann - in der Sprache des Volkes von Gedynker Croq.
    „Wir haben jetzt keine Zeit für Erklärungen", hörte Cy verblüfft.
    „Ich bin nicht dein Feind, aber ich mußte dich lähmen, um nicht von dir beschossen zu werden. Die Lacoons werden auch mich töten, wenn sie uns erwischen, denn ich habe vier von ihnen erschießen müssen. Du wirst noch für ein paar Minuten gelähmt bleiben, aber mit Hilfe meines Antigravprojektors können wir von hier fliehen."
    Cy betrachtete den Unbekannten mißtrauisch.
    Konnte er ihm vertrauen?
    Der Fremde blickte über den Rand der Senke und gab ein knurrendes Geräusch von sich. Konasco-Cy war sicher, daß er eine Verwünschung ausgestoßen hatte, die sich auf die näherkommenden Mitglieder des Strafkommandos bezog.
    Danach löste das Wesen zwei eiförmige Gegenstände von seinem Gürtel und schleuderte sie den Hang hinab. Zwei Explosionen erfolgten unmittelbar darauf. Der Fremde hatte sich zu Boden geworfen.
    Als das Grollen verstummte, war auch von den Lacoons nichts mehr zu hören.
    Wieder spähte der dürre Unbekannte über den Senkenrand. Cy sah ihn zufrieden nicken.
    „Sie ziehen sich zurück", übersetzte das seltsame Gerät die Worte des unbekannten Helfers. „Ein paar liegen tot oder verletzt unten am Hang. Aber wir müssen sparsam mit unseren Waffen umgehen. Ich habe das Gefühl, daß bald der gesamte Planet Jagd auf uns machen wird." Er machte eine Bewegung mit den Armen, die Cy jedoch nicht verstanden hatte. „Ich bin Terraner, wenn dir das etwas sagt. Einer deiner Artgenossen, er heißt Tahonka-No, hält sich an Bord unseres Raumschiffs auf. Er ist unser Verbündeter - ich selbst nenne mich Alaska, das muß vorläufig genügen. Wir können uns mit Hilfe dieses Translators verständigen, er hat das Sprachidiom deines Volkes gespeichert."
    Noch während er sprach, beugte er sich zu Konasco-Cy hinab und umklammerte ihn mit den Armen.
    Als wäre er plötzlich völlig gewichtlos, stieg Cy auf. Der Fremde, der sich Alaska nannte, hielt ihn fest.
    Konasco-Cy konnte das Tal überblicken. Die Lacoons hatten sich zum Rand des Raumhafens zurückgezogen. Die beiden Explosionen hatten zwei große Löcher in den Boden gerissen.
    In der Nähe lagen ein halbes Dutzend Mitglieder des Strafkommandos. Cy fühlte Befriedigung. Er selbst war Offizier eines Einsatzkommandos auf dieser Welt, aber er hatte die Art, in der die Schlangenköpfe kämpften, schon immer

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