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0546 - Menschen unter Cynos

Titel: 0546 - Menschen unter Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Übertragung. Aus dem Bildschirm fuhr ein gredler Blitz. Eine heftige Erschütterung schleuderte mich gegen den Albino, dann verlagerte sich das Zentrum der künstlichen Bordschwerkraft. Der Boden neigte sich um etwa zwanzig Grad.
    „Das ist das Ende ...", hörte ich Riev Kalowont sagen.
     
    *
     
    Bevor die Bildschirme der Außenbeobachtung erloschen, sah ich mehrere riesige Walzenraumschiffe mit glühenden Kristallkuppeln auf uns zurasen.
    Dann brach das Inferno über uns herein.
    Es war klar, daß die Cynos sich maßlos überschätzt hatten. Ihr Schiff wurde systematisch zusammengeschossen. Dalaimoc Rorvic gab den Befehl zur Flucht.
    Wir verschlossen unsere Kampfanzüge und verließen die Unterkunft. Von den Cynos war nichts zu sehen. Überall krachte, knackte und knallte es, dann fiel die künstliche Bordschwerkraft völlig aus. Schwerelos „schwammen" wir durch die angrenzenden Räumlichkeiten.
    „Wir werden versuchen, einige Cynos zu retten!" erklärte Rorvic über die Helmfunkanlage.
    „Sie sind wahnsinnig!" schrie ich. „Wir werden Mühe haben, uns zu retten."
    „Wenn Sie so weitermachen, allerdings", gab der Albino zurück.
    Er überhörte meine Beschimpfungen, also folgte ich ihm. Es war wie die Wanderung durch einen Alptraum. Alarmsirenen wimmerten, heiße Gasströme jagten durch die Gänge, Wände wellten sich und barsten - und außer uns war kein Lebewesen zu sehen. Die überlebenden Cynos befanden sich sicher auf der Flucht zu ihren Beibooten, aber wenigstens die Toten und Verwundeten hätten wir sehen müssen.
    Wir drangen in einen langgestreckten Raum vor, in dem unter rotglühenden Energieschirmen unbekannte Maschinen arbeiteten. Dann stieß der Epsaler einen markerschütternden Schrei aus.
    Wir fuhren erschrocken herum und sahen, daß Bescrilo Nonderver auf eine der Wände zeigte, in der sich - unter einem durchsichtigen Energiefeld - humanoide Gestalten in offenbar grauenvoller Qual wanden. Aber bei näherem Hinsehen zerflossen die menschenähnlichen Körper zu einer homogenen Masse, aus der sich anschließend das unübersichtliche Gewimmel ekelerregenden Gewürms bildete.
    Ich hatte das Gefühl, als streckten sich von der Außentasche, in der Hron untergebracht war, glühende Fasern nach innen aus und durchbohrten mich.
    Nyda, Nyda, Nyda! hämmerte es in meinem Schädel.
    Ich brach in die Knie und starrte zu dem Gewürm, das sich schon wieder verwandelte. Diesmal formte sich hinter dem Energiefeld ein Frauenkörper mit Vampirschädel.
    Nyda?
    War das, was Hron mit Nyda bezeichnet hatte, so etwas wie eine flexible Existenz, die ihre körperliche Erscheinungsform laufend änderte?
    Oder existierte Nyda überhaupt nicht körperlich.? Waren die Erscheinungsformen des Nyda nur parapsychisch erzeugte Illusionen?
    Riev und Pelbrow packten mich an den Armen und rissen mich gewaltsam hoch. Sie zogen mich mit sich fort, obwohl ich mich dagegen wehrte.
    Allmählich aber ließ mein Widerstand nach.
    Oder ließ Nrons Einfluß mit wachsender Entfernung von Nyda nach? Oder war ich unmittelbar von Nyda beeinflußt worden?
    Unter Rorvics Führung verließen wir den Raum mit den geheimnisvollen Maschinen und dem Nyda wieder. Wir mußten die Schutzschirme der Kampfanzüge aktivieren, denn Boden, Wände und Decken glühten bereits. Tiefer im Schiffsinnern mußten furchtbare Gewalten toben.
    Dann standen wir vor dem Haupt - Antigravlift und blickten in das Glutmeer, das weiter unten in ihm tobte. Es war unmöglich, tiefer vorzudringen, um vielleicht einige Überlebende zu retten.
    Wir wandten uns in die Richtung, in der sich der Hangar mit unserer Space-Jet befand, als vor uns ein Cyno auftauchte.
    Meiner Meinung nach handelte es sich um den Ersten Wissenshüter Kando. Er schien uns gar nicht zu sehen, sondern wollte offenbar an uns vorbei. Allerdings täuschte er noch immer menschliche Gestalt vor.
    Im nächsten Augenblick explodierte der Boden unter uns. Wir vom CYD-Kommando kamen mit dem Leben davon, da unsere Energieschirme aktiviert waren. Aber Kando wurde von einer grellen Entladung getroffen.
    Ich hielt unwillkürlich den Atem an, denn wenn ein Cyno starb, mußte er ja seine ursprüngliche Gestalt annehmen.
    Doch statt dessen wurde Kando nur durehscheinend und zerfloß in einem flackernden Nebelhauch.
    „Weiter!" befahl Commander Rorvic.
    Wir schalteten unsere Flugaggregate ein und beeilten uns, zum Hangar zu kommen. Um uns gab es immer mehr Explosionen.
    Das Schiff war eine einzige Hölle, als wir

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