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0547 - Die Sonne warf keinen Schatten

Titel: 0547 - Die Sonne warf keinen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dazu beitragen mochte, daß das Geheimnis, mit dem die Cynos sich umgaben, gelüftet wurde.
    Unter diesen Umständen war die Begeisterung unter den fünfzehn Männern und Frauen verständlich. Der riesige Transporter stand startbereit. Der Abflug erfolgte weniger als zehn Stunden nach der Befehlsausgabe durch den Cheborparner.
    Der Anflug zum Puntoron-Shin-Sy-stem verlief ereignislos - wenn man davon absah, daß die fünfzehn Leute keine Sekunde zur Ruhe kamen, weil sie eine Arbeit verrichten mußten, für die Fachleute der Flottengruppe Operation und Kontrolle in der guten alten Zeit mehrere hundert Mann angesetzt hatten. An der Peripherie des Systems tauchte die UST-3048 aus dem Linearrraum auf und versuchte sofort, mit Hung-Chuins Gruppe auf Obelisk Verbindung aufzunehmen. Der Versuch mißlang.
    Der Transporter begab sich daraufhin in eine Umlaufbahn um den Planeten. Es wurde festgestellt, daß Point Chuin, die Stadt der Forscher, nicht nur verlassen, sondern auch zerstört war.
    Die Radio- und Hypersender des Schiffes blieben ständig bemannt. Ein wahres Sperrfeuer an Funkrufen prasselte auf die paradiesische Welt ein.
    Obelisk jedoch blieb stumm.
    Es bestand wenig Zweifel daran, daß die meisten von Chuins Wissenschaftlern, womöglich sogar alle, Opfer des verdummenden Einflusses geworden waren, der aus der Manipulierung der galaktischen Gravitationskonstante durch die Herren des Schwarms resultierte. Allerdings war seit mehreren Monaten, wenigstens bei Wesen irdischer Herkunft, ein allmähliches Wiedererwachen der so plötzlich ausgelöschten Intelligenz zu beobachten gewesen, und Orin Ellsmere wie auch der CheF hatten gehofft, daß von Chuins Leuten wenigstens einer über ausreichende Schlauheit verfügte, um zumindest die simplen Kontrollen eines herkömmlichen Radiosenders zu bedienen.
    Die Hoffnung erfüllte sich nicht. Ellsmere hatte sich, obwohl Point Chuin zerstört war, entschlossen, einen geeigneten Landeplatz in nicht allzu großer Entfernung von der Stadt anzufliegen.
    Er hatte sich für die Hochebene entschlossen, die sich nördlich der Stadt zwischen zwei Bergketten dahinzog. Die Landung war glücklich verlaufen. Bei einer oberflächlichen Musterung des umgebenden Geländes hatte Ellsmere den knapp sechs Meter hohen Obelisken am Westrand der Ebene entdeckt. Ein kurzer Ausflug, der lediglich der Befriedigung seiner Neugier dienen sollte, schien ungefährlich. Er nahm Hollingsworth und Pollack mit. Hauptmann Kochern übernahm einstweilen das Kommando an Bord der UST-3048.
    Dann kam das Erdbeben und der Ausbruch des Vulkans in einer Gegend, die nach Hollingsworths Aussage so unvulkanisch war wie die sibirische Tiefebene. Das große Raumschiff war, besonders nachdem Kochern die Feldschirme angelegt hatte, dem Toben der Natur mühelos entgangen. Jetzt schwebte es auf einer synchronen Umlaufbahn Tausende von Kilometern hoch über der Stelle, an der sich das unerklärliche Ereignis abgespielt hatte, und die Datenrechner waren damit beschäftigt, die Lage zu analysieren.
    Inzwischen war es auf der Hochebene anscheinend wieder ruhig geworden. Staub und Qualm verzogen sich. Das erste Ergebnis, mit dem die automatisch arbeitenden Geräte aufwarteten, gab zu erkennen, daß sich am früheren Landeplatz der UST-3048 ein Krater von zwei Kilometern Durchmesser gebildet hatte. Die Tiefe betrug maximal achthundert Meter, die Temperatur an der tiefsten Stelle lag bei zwölfhundert Grad Celsius.
    Leutnant Hollingsworths Feststellung wurde vom Bordrechner bestätigt. Die beiden Gebirgszüge und die dazwischenliegende Hochebene stammten aus der geologischen Frühzeit des Planeten und waren, was vulkanische Tätigkeit anging, als völlig „ausgeruht" zu betrachten.
    „Was machst du daraus?" erkundigte sich der Leutnant, der mit Ells-mere zusammen die eingehenden Meßergebnisse überflog.
    „Ich denke an die Geschichten, die die Siedler erzählten", antwortete der Major zögernd. „Die Genauigkeit, mit der der Krater sich genau unter dem Schiff öffnete, ist mir ein wenig unheimlich."
    Hollingsworth pfiff durch die Zähne.
    „Du glaubst doch nicht etwa ..."
    „Doch, ich glaube, daß es sich um eine gezielte Aktion handelte. Daß der Krater nicht von selbst entstand, sondern geschaffen wurde, um das Schiff zu vernichten."
     
    3.
     
    Hollingsworth brauchte eine Weile, um sich von der Überraschung zu erholen.
    „Das gibt doch keinen Sinn!" protestierte er. „Jedermann weiß, daß man mit Magma und Gesteinsbrocken

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