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0547 - Die Sonne warf keinen Schatten

Titel: 0547 - Die Sonne warf keinen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Einsatzes in völlig neuem Licht.
    Die wichtigste Frage war, wohin Hung-Chuin und seine Leute sich gewandt hatten, nachdem ihre Stadt zerstört worden war.
    Dabei blieb die Ursache der Zerstörung vorläufig dahingestellt.
    Die Bilder, die die automatischen Teleskope der UST-3048 vor der Landung, also auch vor den zusätzlich durch den Taifun angerichteten Verwüstungen aufgenommen hatten, deuteten darauf hin, daß die Schäden kaum die Folge einer Naturkatastrophe sein konnten.
    Sowenig von der Stadt auch übriggeblieben war, so blieb sie doch weiterhin der Ansatzpunkt, an dem mit der Suche nach den Spuren der Verschwundenen begonnen werden mußte. Orin Ellsmere war aufgrund der bisherigen Erlebnisse auf Obelisk zu der Ansicht gelangt, daß das Schiff unter allen Umständen auf das sorgfältigste gehütet werden müsse. Kurz nach der Landung erließ er die Anweisung, wonach sich an Bord des Transporters zu jedem Zeitpunkt mindestens zehn Mann zu befinden hatten.
    Somit blieben ihm fünf Mann, aus denen er Suchtrupps bilden konnte. Einen Trupp bildete er selbst mit Sergeant Pollack. Eine zweite Gruppe bestand aus Robert Hollingsworth und Spezialist Zweiter Klasse Kainchen.
    Elisa Kainchen. Die Besonderheit der Umstände veranlaßte Ellsmere dazu, Hollingsworth einen weiblichen Begleiter zuzuteilen. Elisa war dafür bekannt, daß sie auf dem Gebiet des Spurenlesens erstaunliche Fähigkeiten entwickelte. Außerdem hatte sie das Äußere eines maghrebinischen Marktweibes - ein Umstand, der dazu beitragen sollte, Hollis Aufmerksamkeit dort zu konzentrieren, wo es sich gehörte, nämlich bei der Suche nach den Verschollenen.
    Orin Ellsmere empfand es als eine unschöne Laune des Geschicks, daß die nähere und weitere Umgebung von Point Chuin sich in nahezu allen Richtungen in gleicher Weise als Versteck für Leute eignete, die ohne Zweifel im ersten Schock der vollkommenen Verdummung vor der Zivilisiertheit ihrer Umgebung Angst bekommen hatten und Hals über Kopf geflüchtet waren. Lediglich der annähernd fünfzig Kilometer breite Steilhang, der zu der zwischen den beiden Höhenzügen liegenden Felsebene hinaufführte, schien als plausibler Fluchtweg von vornherein auszuscheiden. Das bedeutete nicht, daß Hung-Chuin und seine Leute nicht doch irgendwo auf der Hochebene Unterschlupf gefunden haben mochten. Die Berge, die die Ebene im Osten und Westen begrenzten, waren leicht zu überqueren. Östlich und westlich der beiden Bergzüge dehnte sich offenes Buschland. Es war zumeist eben, und die durchschnittliche Höhe des Bewuchses lag bei zweieinhalb Metern. Allerdings bildete der Busch eine verfilzte Decke, in der sich jemand, der es darauf anlegte, bis in alle Ewigkeit verstecken konnte. Immerhin schien das Buschland jedoch einer intensiven Suche zugänglicher zu sein als der Dschungel, in den das Buschgelände in südlicher Richtung allmählich überging. Im Süden von Point Chuin breitete sich eine annähernd eintausend Kilometer breite Tiefebene aus, die nahe der Küste des Kontinents schließlich in Marschen und Sümpfe überging. Die Durchschnittshöhe des Bewuchses betrug annähernd zehn Meter. Es war Ellsmere nicht sonderlich wohl bei dem Gedanken, Hung-Chuin und seine Leute könnten in der Wildnis des Dschungels Zuflucht gesucht haben.
    Unter der Besatzung der UST-3048 befand sich kein einziger Mutant, der mit seinen parapsychischen Gaben bei der Auffindung der Gesuchten hätte helfen können. Orin Ellsmere war allein auf den Spürsinn seiner Leute und auf die wenigen Geräte angewiesen, die auf die Ausstrahlungen eines denkenden Gehirns ansprachen - aber auch nur aus Entfernungen von weniger als ein paar hundert Metern.
    Als die beiden Suchgruppen aufbrachen, war Obelisks gelbe Sonne inzwischen hinter dem nordwestlichen Horizont verschwunden. Hauptmann Kochern hatte dafür gesorgt, daß auf der Außenhaut des Schiffes eine Batterie kräftiger Tiefstrahler montiert wurde, die die verwüstete Stadt in tagesgleiche Helligkeit tauchte. Point Chuin bedeckte eine Fläche von annähernd fünfzig Quadratkilometern. Es war vorgesehen, daß Hollingsworth und Kainchen am Westrand, Ellsmere und Pollack dagegen am Ostrand der Stadt mit der Suche beginnen sollten.
    Orin rechnete damit, daß es vier bis fünf Stunden dauern würde, bis sie sich nahe der Stadtmitte trafen.
    Im östlichen Randgebiet von Point Chuin hatte der Taifun nicht so mörderisch gewütet wie weiter nach dem Stadtinnern hin. Die ersten Gebäude, die

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