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0547 - Verdammt für alle Ewigkeit

0547 - Verdammt für alle Ewigkeit

Titel: 0547 - Verdammt für alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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noch einmal eine Chance erhalten. Doch dazwischen liegt die Ewigkeit.«
    Gerret fror.
    Langsam griff er nach seiner Waffe.
    »Was ist das für ein Ort, an den du mich gebracht hast?« fragte er heiser.
    »Es ist ein Bereich der Hölle, der nur für dich und deinesgleichen gedacht ist. Für Auserwählte« , sagte Lucifuge Rofocale. »Denn für die Auserwählten ist das Höllenfeuer nicht bestimmt, in dem die verlorenen Seelen glühen. Den Auserwählten ist eine Pein bestimmt, die über den Jüngsten Tag hinausgeht. Der Tag des Jüngsten Gerichts wird keinen Auserwählten sehen.«
    Gerret schüttelte den Kopf. Er richtete die Waffe auf den Erzdämon.
    »Du wirst mich wieder fort von hier bringen«, sagte er.
    »Nein«, erwiderte der Herr der Hölle.
    »Unterschätze diese Waffe nicht«, warnte ihn Gerret. »Sie nimmt dir deine magische Kraft. Ich werde dich danach mühelos töten können. Wenn du überleben willst, bring mich von hier fort.«
    »Nein«, sagte der Dämon.
    Gerret drückte ab.
    Aber nichts geschah.
    Das Magazin der Waffe war leer.
    Gerret sprang den Dämon an, um ihm mit der nutzlos gewordenen Waffe den Schädel einzuschlagen. Aber Lucifuge Rofocale verschwand unter seinen Händen und tauchte direkt hinter ihm wieder auf.
    »Es ist immer wieder dasselbe«, klagte der Dämon. »Keiner von euch will sich in sein Schicksal fügen. Aber es ist unabänderlich. Es ist der Preis für ein langes Leben, ebenso wie für die Unsterblichkeit. Schau sie dir an. Viele von ihnen gehörten zu den relativ Unsterblichen, die das Wasser der Quelle des Lebens tranken. Sie wurden mit Gewalt getötet. Sie kamen hierher, um in diesem Teil der Hölle auf das Ende der Ewigkeit zu warten. Es ist die Hölle der Unsterblichen .«
    »Meine Zeit ist noch nicht gekommen«, stieß Gerret hervor. Noch immer wollte er nicht wahrhaben, daß er verloren war. »Meine Rache ist noch nicht vollendet! Meine Rache an Zamorra, für…«
    Lucifuge Rofocale unterbrach ihn.
    »Du wärest nicht hier, wenn es nicht Rechtens wäre«, sagte er. »Du stirbst an diesem Tag. Es ist dir von Zarkahr bestimmt. Deshalb muß es geschehen; dein Schicksal muß sich nun erfüllen. Doch du bist ein Auserwählter, deshalb mußt du hier auf das Ende der Ewigkeit warten. Nicht als Seelenfutter und Stärkung für Zarkahr. Wenn es nicht darum ginge, dich ihm vorzuenthalten und dich statt dessen deiner wahren Bestimmung zuzuführen, hätte ich mich überhaupt nicht eingemischt.«
    »Aber meine Rache…«
    »Sie interessiert niemanden mehr. Füge dich«, verlangte Lucifuge Rofocale.
    Gerret starrte ihn verzweifelt an. Er sah die Korbbäume, sah die Gestalten darin.
    »Wie lange…?« murmelte er.
    »Für alle Ewigkeiten«, hörte er Lucifuge Rofocale wie aus weiter Ferne sagen.
    »Laß mich gehen. Du bist mir zu Dankbarkeit verpflichtet. Ich habe dir Zarkahr vom Hals geschafft für mehr als anderthalb Jahrhunderte. Du konntest frei schalten und walten, ohne von ihm bedrängt zu werden. Er ist dein größter Rivale.«
    »Er ist mehr als das«, gestand Lucifuge Rofocale. »Aber erinnerst du dich an das, was ich dir damals sagte?«
    Das Erinnerungsbild kam wieder. Lucifuge Rofocale lachte leise. »Geschöpfe, wie ich eins bin«, sagte er, »pflegen eine ganz besondere Art der Dankbarkeit. Diese Art meiner Dankbarkeit wirst du erleben, wenn es an der Zeit ist.«
    Damit zog er sich zurück.
    »Was soll daran Dankbarkeit sein?« keuchte Gerret und deutete auf die Bäume der Verdammten. »Du entführst mich in die Hölle, schleppst mich hierher und…«
    »Ich sorge dafür, daß du deiner Bestimmung zugeführt wirst. Dafür, daß nicht Zarkahr deine Lebensenergie verschlingt und deine Seele knechten kann. Davor rette und bewahre ich dich. Das ist meine Dankbarkeit«, sagte Lucifuge Rofocale.
    »Zum Teufel mit dir…«
    »Du vergißt«, sagte Lucifuge Rofocale versonnen, »ich bin der Teufel… Wirst du dich nun endlich fügen?«
    »Nein!« schrie Gerret auf. »Eher bringe ich dich um!«
    Erfüllt von Angst, Haß und Verzweiflung schritt er auf einen der Bäume zu. Einen, dessen Korb noch leer war. »Ich füge mich nicht!« schrie er. »Meine Zeit ist noch nicht gekommen! Ich habe meine Rache noch nicht erfüllt! Das muß erst geschehen!«
    Lucifuge Rofocale schwieg.
    Torre Gerret begann sich zu entkleiden. Jedes Stück, das er ablegte, löste sich auf und verschwand.
    »Ich werde dich vernichten!« schrie er den Dämon an. »Unterschätze nicht meine Macht! Du kannst mich nicht

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